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Hamza

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hamza in isolierter Form
Hamza über dem Alif
Hamza unter dem Alif
Waw als Hamza-Träger
Ya als Hamza-Träger

Hamza ist ein Buchstabe des arabischen Alphabets. Er entspricht dem Stimmabsatz oder Glottisschlag [ʔ], wie er in vielen Varietäten (Linguistik) des Deutschen vor vokalischem Stammanlaut realisiert wird (z.B. beachte [bəˈʔaxtə]).Im arabisch-sprachigem Raum ist Hamza auch ein weitverbreiteter, maskuliner Vorname.

Das Hamza gilt im arabischen Lautsystem als vollwertiger Konsonant. Allerdings besteht ein Unterschied zu den anderen Buchstaben, da Hamza selten in seiner Grundform steht, sondern meistens einen sogenannten Trägervokal (arab. kursiy) benötigt. Hamza kann über oder unter einem Alif, über einem Waw oder über einem Ya stehen. Die Schreibung unterliegt dabei genau festgelegten Regeln (siehe folgenden Abschnitt). Außerdem ist Hamza der einzige Konsonandt des Arabischen, bei dem eine Silbe die mit Hamza anlautet nicht auch mit Hamza ablauten kann. Treffen zwei Hamzas aufeinander z.B. in 'a + 'akalu (Ich esse) so wird daraus 'âkalu ein Langvokal mit vorangehender Hamza.

Regelung der Hamza-Schreibung

  • Am Anfang ist immer Alif der Träger (dies gilt auch, wenn eine die Präposition ب bi- oder ل li- vorangeht). Vor den Vokalen a, u (beide kurz) und ū (lang) wird Hamza über, vor den Vokalen i (kurz) und ī (lang) unter das Alif gesetzt. Folgt auf Hamza ein langes ā, wird statt Hamza das Madda verwendet.
  • In der Mitte richtet sich die Schreibung nach dem vorangehenden oder nachfolgenden Vokal:
    • Ist Hamza von zwei a umgeben, schreibt man أ. Ist einer der beiden Vokale ein u oder i, schreibt man ؤ bzw. ئ, es sei denn, das Hamza ist von u und i umgeben, dann hat das Ya´ Vorrang, und man schreibt ئ.
    • Ist Hamza vokallos, wird der Träger durch den unmittelbar vorangehenden Vokal bestimmt; ist der Konsonant vor Hamza vokallos, richtet sich die Schreibung nach dem nachfolgenden Vokal.
    • Bei der Vokalfolge â/a, â/â oder û/a steht Hamza in seiner Grundform ء.
  • Am Ende eines Wortes ist der vorangehende Vokal entscheidend. Nach Sukûn oder langem Vokal steht jedoch die Grundform. Bei Anhängung eines Suffixes gelten die Regeln für die Mittelstellung.

Reihenfolge im Alphabet

Hamza ist nach Meinung vieler arabischer Gelehrter heute der erste Buchstabe des arabischen Alphabets. Die meisten Lehrbücher nennen jedoch Alif als ersten Buchstaben, zumal Alif aus dem phönizischen Alphabet stammt und damit älter ist als das erst nach Abfassung des Koran erfundene Hamza. Heute wird das Hamza oft inkonsequent gesetzt; am Wortanfang (mit Alif der Vokalträger) wird es oft weggelassen. Hamza kann nach neuerer Festlegung ein Wurzelkonsonant sein.

Hamza in Unicode

Hamza ist wie auf der Computertastatur nicht als Zusatzzeichen definiert, sondern bildet aus computertypographischer Sicht eine Einheit mit seinem Trägervokal. Zusammen mit der isolierten Form gibt es daher fünf verschiedene Kodierungen.

  • Isolierte Form:
Unicode UTF-16 U+0621
Unicode-Name ARABIC LETTER HAMZA
HTML ء
ISO 8859-6 0xc1
  • Mit Alif als Träger (Hamza steht über dem Alif):
Unicode UTF-16 U+0623
Unicode-Name ARABIC LETTER ALEF WITH HAMZA ABOVE
HTML أ
ISO 8859-6 0xc3
  • Mit Alif als Träger (Hamza steht unter dem Alif):
Unicode UTF-16 U+0625
Unicode-Name ARABIC LETTER ALEF WITH HAMZA BELOW
HTML إ
ISO 8859-6 0xc5
  • Mit Waw als Träger:
Unicode UTF-16 U+0624
Unicode-Name ARABIC LETTER WAW WITH HAMZA ABOVE
HTML ؤ
ISO 8859-6 0xc4
  • Mit Ya als Träger:
Unicode UTF-16 U+0626
Unicode-Name ARABIC LETTER YEH WITH HAMZA ABOVE
HTML ئ
ISO 8859-6 0xc6