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Hamza in isolierter FormHamza über dem AlifHamza unter dem AlifWaw als Hamza-TrägerYa als Hamza-Träger
Hamza ist ein Buchstabe des arabischen Alphabets. Er entspricht dem Stimmabsatz oder Glottisschlag [ʔ], wie er in vielen Varietäten (Linguistik) des Deutschen vor vokalischem Stammanlaut realisiert wird (z.B. beachte [bəˈʔaxtə]).Im arabisch-sprachigem Raum ist Hamza auch ein weitverbreiteter, maskuliner Vorname.
Das Hamza gilt im arabischen Lautsystem als vollwertiger Konsonant. Allerdings besteht ein Unterschied zu den anderen Buchstaben, da Hamza selten in seiner Grundform steht, sondern meistens einen sogenannten Trägervokal (arab. kursiy) benötigt. Hamza kann über oder unter einem Alif, über einem Waw oder über einem Ya stehen. Die Schreibung unterliegt dabei genau festgelegten Regeln (siehe folgenden Abschnitt). Außerdem ist Hamza der einzige Konsonandt des Arabischen, bei dem eine Silbe die mit Hamza anlautet nicht auch mit Hamza ablauten kann. Treffen zwei Hamzas aufeinander z.B. in 'a + 'akalu (Ich esse) so wird daraus 'âkalu ein Langvokal mit vorangehender Hamza.
Regelung der Hamza-Schreibung
Am Anfang ist immer Alif der Träger (dies gilt auch, wenn eine die Präposition ب bi- oder ل li- vorangeht). Vor den Vokalen a, u (beide kurz) und ū (lang) wird Hamza über, vor den Vokalen i (kurz) und ī (lang) unter das Alif gesetzt. Folgt auf Hamza ein langes ā, wird statt Hamza das Madda verwendet.
In der Mitte richtet sich die Schreibung nach dem vorangehenden oder nachfolgenden Vokal:
Ist Hamza von zwei a umgeben, schreibt man أ. Ist einer der beiden Vokale ein u oder i, schreibt man ؤ bzw. ئ, es sei denn, das Hamza ist von uundi umgeben, dann hat das Ya´ Vorrang, und man schreibt ئ.
Ist Hamza vokallos, wird der Träger durch den unmittelbar vorangehenden Vokal bestimmt; ist der Konsonant vor Hamza vokallos, richtet sich die Schreibung nach dem nachfolgenden Vokal.
Bei der Vokalfolge â/a,â/â oder û/a steht Hamza in seiner Grundform ء.
Am Ende eines Wortes ist der vorangehende Vokal entscheidend. Nach Sukûn oder langem Vokal steht jedoch die Grundform. Bei Anhängung eines Suffixes gelten die Regeln für die Mittelstellung.
Reihenfolge im Alphabet
Hamza ist nach Meinung vieler arabischer Gelehrter heute der erste Buchstabe des arabischen Alphabets. Die meisten Lehrbücher nennen jedoch Alif als ersten Buchstaben, zumal Alif aus dem phönizischen Alphabet stammt und damit älter ist als das erst nach Abfassung des Koran erfundene Hamza. Heute wird das Hamza oft inkonsequent gesetzt; am Wortanfang (mit Alif der Vokalträger) wird es oft weggelassen. Hamza kann nach neuerer Festlegung ein Wurzelkonsonant sein.
Hamza in Unicode
Hamza ist wie auf der Computertastatur nicht als Zusatzzeichen definiert, sondern bildet aus computertypographischer Sicht eine Einheit mit seinem Trägervokal. Zusammen mit der isolierten Form gibt es daher fünf verschiedene Kodierungen.