Dolomiten (Zeitung)
Die Dolomiten ist die ältere und weitaus größere der zwei deutschsprachigen Südtiroler Tageszeitungen. Die andere Tageszeitung ist die neue Südtiroler Tageszeitung von Arnold Tribus (Hrsg.)


Allgemein
Die Tageszeitung Dolomiten 1882 wurde die Zeitung unter dem Namen "Der Tiroler" gegründet. Seit 1945 trägt das Medium den Namen "Dolomiten – Tagblatt der Südtiroler" und erscheint an sechs Tagen in der Woche. Der Werbeslogan lautet "Dolomiten. Täglich, aber nicht alltäglich." Die deutschsprachige Zeitung wird von der Athesia Druck GmbH herausgegeben. Im Schnitt werden pro Tag 56.600 Exemplare verkauft, am Freitag erhöht sich der Umlauf auf etwa 77.000 Stück (74 % der Zeitungen werden mittels Abonnement und 26% direkt am Kiosk verkauft). Die Zeitung "Dolomiten" erreicht insgesamt 248.000 Leser. Das Verhältnis zwischen Redaktions- und Werbeseiten beträgt 70 zu 30 %. Die Daten entstammen dem Medianplan der "Dolomiten", statistische Daten aus dem Jahr 2003.
Das Blatt hat verschiedene Wochen- und Monatsbeilagen: Wochenendbeilagen, Dolomiten-Magazin (Mit TV-Programm und redaktionellem Teil), Wirtschaftskurier (lokale & überregionale Wirtschaftsnachtichten), Sportjournal und andere. Folgende Redaktionsabteilungen sind für die Gestaltung der Tageszeitung am Werk: Politik, Lokalteil, Wirtschaft, Kultur, Magazin, Beilagen, Sport, STOL (Südtirol Online). Der Zeitungsverlag und die Hauptredaktion befinden sich in Bozen, Zweigstellen gibt es überdies in Bozen, Brixen, Bruneck, Meran, Schlanders und Innsbruck. Die Zeitung verfügt über 47 Redaktionsangestellte und ungefähr 150 freiberufliche Mitarbeiter/innen. Das übliche Zeitungsformat umfasst 42 Seiten.
Die "Dolomiten" ist Mitglied der Midas, einer Vereinigung von Minderheitentageszeitungen. Deren Präsident ist derzeit der Chefredakteur der "Dolomiten", Dr. Toni Ebner.
Geschichte
Die Tageszeitung Dolomiten ist die erste deutschsprachige Tageszeitung in Italien (Eigentümer und Herausgeber ist die Athesia Druck GmbH). Das Blatt kann auf eine sehr ereignisreiche Entwicklungsgeschichte zurückblicken, die sowohl durch den Anschluss Südtirols durch Italien im Jahr 1918/20, als auch durch die faschistische italienische Verfolgungspolitik und durch die deutsche Besetzung von 1943 bis 1945 geprägt wurde.
Die Zeitung wurde 1882 unter dem Namen "Der Tiroler" gegründet. Nach dem Verbot durch die faschistische Regierung Italiens, den Namen Tirol in jeder Zusammensetzung oder Abwandlung zu verwenden, musste der Namen gewechselt werden. So wurde im August 1923 der Name "Der Tiroler" durch "Der Landsmann" ersetzt. Eigentümer der Zeitung war das Verlagshaus Tyrolia GmbH, das aus denselben Gründen seine Firmenbezeichnung in "Verlagshaus Walther von der Vogelweide" ändern musste. Das darauffolgende Verbot der faschistischen Regierung, deutsche Namen zu verwenden, führte zur neuerlichen Änderung der Firmenbezeichnung, diesmal in Casa Editrice Athesia S.a.r.l. (Verlagsanstalt Athesia GmbH).
Im Oktober 1925 wurde die Zeitung "Der Landsmann" – wie die gesamte restliche deutschsprachige Presse – wegen ihrer antifaschistischen Tätigkeit stillgelegt. Nach mehr als einjähriger Unterbrechung konnte die Zeitung ihre Redaktionstätigkeit – mit einer Reihe von Auflagen und Einschränkungen – schließlich wieder aufnehmen. Die Zeitung erschien nun dreimal die Woche, allerdings unter dem neuen Namen "Dolomiten". Nach Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Niedergang des Faschismus wurde noch der Untertitel "Tagblatt der Südtiroler" hinzugefügt.
Doch bevor es dazu kommen konnte, wurde die Tageszeitung im September 1943 von den Nazi-Behörden geschlossen. Die Redaktionsbüros und das Verlagshaus wurden beschlagnahmt und an eine nationalsozialistische Gesellschaft "in Auftrag gegeben", die eine eigene Zeitung veröffentlichte. Die angesehensten Redakteure, denen die Flucht nicht gelungen war, wurden festgenommen und ins Konzentrationslager von Dachau deportiert.
Mitte März 1945 gewährte die Militärregierung der Alliierten den rechtmäßigen Vertretern der Casa Editrice Athesia die Lizenz zur Herausgabe der Zeitung. Am 19. Mai 1945 nahm die "Dolomiten" ihre Tätigkeit wieder auf und setzt sie seitdem ununterbrochen fort.
Die "Dolomiten" ist eine unabhängige Tageszeitung mit christlich-katholischer Ausrichtung, die sich unermüdlich für die Verteidigung der ethnischen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Rechte der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung Südtirols einsetzt. Die Zeitung erreicht vor allem in Südtirol einen starken Verbreitungsgrad, aber auch in den größeren Städten Mittel- und Norditaliens sowie in Innsbruck, Wien, München usw. erscheint die Zeitung.
Geschichtliche Entwicklung im Überblick
- 1882: Die Zeitung wurde unter dem Namen "Der Tiroler" gegründet und erschien dreimal die Woche.
- 1914: "Der Tiroler" wurde eine Tageszeitung.
- August 1923: Nach dem Verbot des Namens "Tirol" seitens der faschistischen italienischen Regierung, musste die Tagszeitung Namen wechseln: "Der Landsmann".
- Oktober 1925: Auf Befehl der faschistischen Behörden wurde die Redaktionstätigkeit der Zeitung "Der Landsmann" eingestellt.
- 24. Dezember 1926: Die Zeitung nahm ihre Tätigkeit unter dem Namen "Dolomiten" wieder auf.
- September 1943: Die Nazi-Behörden stoppten die Redaktionstätigkeit und beschlagnahmten die gesamte Redaktion.
- 19. Mai 1945: Die "Dolomiten" nahm ihre Tätigkeit wieder auf.
Technik
Druckpresse: MAN ROLAND – UNIMAN 4/2
Für die Seitengestaltung verwendetes System: Good News Publishing System
Computerprogramme für Graphik: QuarkXPress für Macintosh und Macromedia Freehand
Computerprogramme für Fotos: Adobe Photoshop
Ein Exemplar der "Dolomiten" kostet derzeit im Inland (Italien) € 0,90 (€ 1,35 am Freitag mit "Dolomiten-Magazin"), im Ausland € 1,20 (€ 1,75 am Freitag)
Mediendaten
Durchschnittliche Auflage 2003:
Montag bis Donnerstag: 49.431 Stück
Freitag: 77.118 Stück
Samstag: 57.058 Stück
Leserverteilung nach Regionen im Inland
Südtirol: 98,63%
Trentino: 0,49%
Restitalien: 0,88%
Leser pro Ausgabe nach Volksgruppe
Deutschsprachige: 66%
Ladinischsprachige: Rest (34%)
Bezugsart
Freier verkauf: 25,51%
Abonnement: 74,49%
Leser nach Geschlecht
Männer: 50,1%
Frauen: 49,9%
Leser nach Alter
bis 30 Jahre: 24,4%
30 bis 50 Jahre: 33,2%
über 50 Jahre: 42,4%
Chefredakteure (unvollständig)
Anton Klotz Peter Fuchsbrugger Josef Eisendle Hochw. Rudolf Posch Hochw. Johann Tschurtschenthaler Kanonikus Michael Gamper Dr. Toni Ebner sen. Dr. Josef Rampold Dr. Toni Ebner jun.