Friedrich der Schöne
Friedrich (III.) der Schöne (* 1289 in Wien; † 13. Januar 1330 in Gutenstein, Niederösterreich) war Gegenkönig des Heiligen Römischen Reiches aus dem Haus Habsburg 1314-1330, als Herzog von Österreich nannte er sich Friedrich I.
Leben
Er war der Sohn Albrechts I. und Elisabeths von Kärnten und übernahm nach dem Tod seines älteren Bruders, Rudolf und der Ermordung seines Vaters 1308 als der älteste noch lebende Sohn die Regierung des Herzogtums Österreich für sich und seine jüngern Brüder.
Mit seinem Vetter Ludwig von Bayern zugleich erzogen, war er durch ein inniges Freundschaftsband mit diesem verbunden, als die Übertragung der Vormundschaft über die niederbayrischen Herzöge an Friedrich den darüber eifersüchtigen Ludwig gegen den Freund unter die Waffen rief.
Friedrich wurde am 9. November 1313 bei Gammelsdorf von Ludwig geschlagen und verzichtete 1314 auf die Vormundschaft. Nach Heinrichs VII. Tod bewarb sich Friedrich um die Kaiserkrone, doch auf Antrieb des Erzbischofs von Mainz, Peter von Aspelt, wurde im Oktober 1314 von vier Kurstimmen Ludwig zum Kaiser erwählt, während Friedrich nur drei Stimmen auf sich vereinigte.
Auch mit der Krönung zu Aachen kam Ludwig Friedrich zuvor, der sich nun vom Kölner Erzbischof in Bonn die Krone aufsetzen ließ. Nach einem mehrjährigen blutigen Bürgerkrieg neigte sich der Sieg endlich auf Friedrichs Seite, der besonders an seinem Bruder Leopold eine mächtige Hilfe hatte.
In der Schlacht bei Mühldorf auf der Ampfinger Heide (28. September 1322) wurde jedoch Friedrichs Heer völlig geschlagen und er selbst neben 1300 Angehörigen des österreichischen und salzburgischen Adels gefangengenommen.
Ludwig hielt ihn drei Jahre lang auf der Burg Trausnitz in der Oberpfalz (heute Landkreis Schwandorf) in ritterlicher Haft, und erst der fortgesetzte Widerstand Leopolds, der Abfall des Königs von Böhmen und der Bannfluch des Papstes machten ihn willig, Friedrich durch den Trausnitzer Vertrag am 13. März 1325 freizugeben.
Dafür erkannte dieser Ludwig als rechtmäßiges Reichsoberhaupt an und verpflichtete sich, sich wieder als Gefangenen zu stellen, wenn es ihm nicht gelingen würde, seine Brüder zur Unterwerfung unter Ludwig zu bewegen.
Als ihm dies aber wegen der Hartnäckigkeit Leopolds nicht gelang, kehrte er, seinem Eide treu, obgleich ihn der Papst desselben entband, als Gefangener nach München zurück. Ludwig, durch solchen Edelmut überwunden, erneuerte hierauf das alte innige Verhältnis und teilte mit Friedrich, wie sonst, Wohnung, Tisch und Bett, und beide kamen überein, die Regierung des Reichs gemeinsam zu führen.
Da dieser Traktat jedoch vom Papst und den Kurfürsten heftig angefochten wurde, kam ein zweiter zu Ulm am 7. Januar 1326 zustande, nach welchem Friedrich als römischer König Deutschland verwalten solle, während Ludwig nach Italien zur Kaiserkrönung gehe.
Doch zog sich Friedrich nach Leopolds Tod (1326) von der Reichsregierung zurück und wurde auch in der Herrschaft über Österreich von seinen Brüdern beschränkt. Er starb am 13. Januar 1330 auf Schloss Gutenstein im Wienerwald und wurde zu Mauerbach in dem von ihm gestifteten Kloster bestattet, nach dessen Aufhebung 1783 seine irdischen Überreste im Stephansdom zu Wien beigesetzt wurden.
Friedrichs Söhne von Elisabeth, Tochter des Königs Jakob II. von Aragonien, starben früh. Friedrichs großherzige Rückkehr in die Gefangenschaft begeisterte Schiller zu seinem schönen Gedicht "Deutsche Treue" und Uhland zu dem Drama "Ludwig der Bayer".
Trivia
- Friedrich der Schöne hatte den persönlichen Wahlspruch "Ad huc stat", zu deutsch: "Noch steht er".
Literatur
- Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters, Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I. Verlag C.H. Beck : München 2003, 624 S., 5. Abb., 3 Karten und 7 Stammtafeln.
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ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890
Personendaten | |
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NAME | Schöne, Friedrich (III.) der |
KURZBESCHREIBUNG | römischer König aus dem Haus Habsburg |
GEBURTSDATUM | 1286 |
STERBEDATUM | 13. Januar 1330 |