The Wall
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The Wall ist ein Musikalbum der englischen Rockband Pink Floyd. Neben Dark Side of the Moon ist es das wichtigste Werk der Band. Die britische Erstveröffentlichung erfolgte am 30. November 1979. The Wall stellte nach den langen und klassisch orientierten Vorgängern Wish you were here und Animals eine neue Ausrichtung der Musik der Band dar. Die sechsundzwanzig – teils sehr kurzen – Stücke irritierten einige Fans, überzeugten aber wieder viele andere. Insbesondere das Stück „Another Brick in the Wall (Part two)“ wurde äußerst bekannt. So wurde The Wall eines der meistverkauften Alben überhaupt.
The Wall stammt fast zur Gänze aus der Feder von Roger Waters. Eine „Fortsetzung“ von The Wall ist das Album „The Final Cut“ von 1983. Das Design des Plattencovers stammt von Gerald Scarfe.
Inhalt
„The Wall“ ist ein Konzeptalbum. Es erzählt die Geschichte von Pink, einem jungen Mann, der aufgrund der Überbehütung durch die Mutter, der Abwesenheit des Vaters, welcher im Krieg fiel(siehe:Soundtrack the wall: When the tigers broke free), und der Grausamkeit der Lehrer in der Kindheit(siehe: Another Brick in the wall [part two]) im Geiste eine „Mauer“ um sich herum errichtet hat, die ihn vor emotionalen Eindrücken bzw. Störungen schützen soll. Nachdem die Mauer errichtet ist, verzweifelt der junge Mann an ihrer Existenz, weil er durch sie von sozialen Kontakten weitgehend abgeschirmt ist. Er versucht, die Mauer zu durchbrechen, unter anderem, indem er eine Prostituierte engagiert, die ihn in die Liebe einführen soll. Doch auch dafür ist die Mauer zu hoch.
Unfähig, die Mauer zu durchbrechen, verabschiedet sich der Protagonist von der „grausamen Welt“. Anstatt sich aber umzubringen, versucht er, auch die letzten verbleibenden Gefühle zu unterdrücken und wird zum „Mitläufer“ und dann Täter in einer stark konservativen und schließlich faschistischen, militaristischen Gesellschaft.
Am Ende ist er aber doch nicht in der Lage, alle Gefühle zu unterdrücken und wird wegen des Vergehens, Gefühle gezeigt zu haben, vor einem Gericht angeklagt. Das Gericht nimmt die Zeugen-Aussagen von Lehrer, Ex-Frau und Mutter entgegen und verurteilt den Angeklagten. Zur Strafe wird die Mauer eingerissen.
Nach eigenen Erläuterungen von Roger Waters geht die Figur des Pink und die Mauer auch auf seine von ihm aufgebaute Abneigung gegenüber seinen Fans und im Besonderen der anonymen Masse der Pink Floyd Konzertbesucher zurück. Dies war nicht zuletzt auf die immer größer werdenden Pink Floyd-Produktionen zurückzuführen, die nur noch in riesigen Konzertarenen aufgeführt werden konnten. Ein weiteres autobiografisches Element ist die Person des Vaters, welcher wie Waters' Vater im 2. Weltkrieg fiel.
Konzert
Bedingt durch die aufwendige und teure Bühnenkonstruktion wurde "The Wall" in den Jahren 1980 und 1981 lediglich an den vier Orten New York, Los Angeles, London und Dortmund an jeweils mehreren Abenden in Hallen aufgeführt.
Während der ersten Konzerthälfte wurde quer über die Bühne eine Mauer, bestehen aus quaderförmigen Bausteinen aus Pappe errichtet. Mit jedem weiteren Song kamen neue Steine hinzu, so dass sie mit dem letzten Ton des letzten Songs geschlossen wurde. Anschließend fand eine rund dreißigminütige Pause statt.
In der zweiten Konzerthälfte spielten die Originalmusiker der Pink Floyd Band hinter der Bühne, während vor der Bühne eine Ersatzband agierte. Nur in einzelnen Szenen, wie beispielsweise der Wohnzimmerszene, in der Roger Waters als Pink vor dem Fernseher sitzt, waren sie zu sehen. David Gilmour wurde z. B. auch bei seinen Gitarrensoli mittels einer Hebebühne auf Mauerhöhe gehoben, so dass er von den Zuschauern zu sehen war. Auf die Mauer wurden im Laufe des Konzerts mehrfach Trickfilmszenen projiziert. Am Schluss zerstörte eine gigantische Explosion die aufgebaute Mauer.
Ein weiterer großer Kostenfaktor waren die riesengroßen Marionetten, die während der Show zu sehen waren.
Film
1982 wurde das Album von Alan Parker mit dem Musiker Bob Geldof in der Hauptrolle verfilmt. Gerald Scarfe trug auch die Animationen zum Film bei.
Der Film ist zusammengesetzt aus echten und Zeichentrick-Sequenzen. In den Zeichentrick-Teilen wird insbesondere die Mauer visualisiert. Der Film hinterlässt bei vielen Zuschauern starke emotionale Eindrücke.
Geschichte
Nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989 wurde "The Wall" am 21. Juli 1990 symbolträchtig auf dem Potsdamer Platz nochmals aufgeführt. Das Konzert wurde von Roger Waters geleitet, der über die Rechte an „The Wall“ verfügt. Alle Mitwirkenden (u.a. Cyndi Lauper, Sinéad O'Connor, Jerry Hall, Bryan Adams, Scorpions, Van Morrison, etc.) verzichteten auf die Gage und der Erlös in Höhe von 6 Millionen Mark wurde an die Stiftung World War Memorial Fund for Disaster Relief gespendet.
Einzelne Songs der Produktion waren auch auf den folgenden Pink Floyd Tourneen und den weltweiten Konzerten von Roger Waters zu hören.
Weitere offizielle Veröffentlichungen:
- The Wall Live 80/81 (Doppel-CD)
- Roger Waters - The Wall: Live In Berlin (Doppel-CD)
- Roger Waters - The Wall: Live In Berlin (DVD des Konzerts incl. 5.1. Surround Remix)
- The Wall (DVD des Films von 1982)
- The Wall (Soundtrack des Films)
Titel
(CD 1):
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(CD 2):
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Urban Legend
Um den Song „Another Brick in the Wall (Part two)“ rankt sich eine Urban Legend: Es wurde das Gerücht verbreitet, der Text des Chors eben vor der Passage „Another Brick in the Wall“ laute „Hol ihn, hol ihn unters Dach“. Begleitet wurde dies von der Story, dass der Manager von Pink Floyd sich wegen angeblicher Eheprobleme nach dem Ende der Aufnahmen im Tonstudio auf dem Dachboden erhängt haben soll.
Nach einer anderen Version des Gerüchts soll der Tontechniker früher Erzieher in einem deutschen Kinderheim gewesen sein, in dem Kinder auf dem Dachboden gequält wurden. Das Verblüffende an diesem Gerücht ist jedoch, dass man den Text wirklich zu hören scheint, wenn man einmal davon weiß. Grund dafür ist auch, dass der Kinderchor mit einem starken britischen Akzent singt, in dem die Worte „All in all it's just a...“ (...nother brick in the wall) wie ein deutscher Satz klingen. In einer Folge der Wissenschaftssendung Quarks & Co des WDR wurde dieses Gerücht widerlegt.
Weblinks
- Bruder Franziskus Website zum Inhalt und zur Entstehung mit allen Texten Englisch/Deutsch.
- A Complete Analysis of Pink Floyd's „The Wall“ sehr ausführliche Interpretation von „The Wall“ (engl.)
- Quarks & Co über das vermeintliche "Hol ihn, hol ihn unters Dach"