Natriumchlorid
Kochsalz oder auch Steinsalz, chemisch Natriumchlorid (NaCl), ist ein Gewürz, ein Konservierungsmittel und ein wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie. Weiterhin wird es in großen Mengen als Tausalz zum Enteisen von Straßen und wegen verwendet.
Umgangssprachlich wird Kochsalz oft auch einfach als Salz bezeichnet.
Kochsalz ist das Natriumsalz der Salzsäure (HCl). Es besteht aus farblosen Kristallen. Die Dichte beträgt 2,165 g/cm3, der Schmelzpunkt liegt bei 801 °C, der Siedepunkt bei 1413 °C. Bei 20 °C lösen sich in 100 g Wasser 35,8 g Kochsalz. Die Löslichkeit ist nur schwach temperaturabhängig.
Kochsalz ist in der Natur in großer Menge vorhanden, teils gelöst im Meerwasser, teils in unterirdischen Salzstöcken. Der menschliche Körper enthält ca. 150 bis 300 Gramm Salz.
Gewinnung
Drei Gewinnungsarten werden seit dem Altertum angewandt:
- Ausfällung von Meersalz durch Verdunsten von Meerwasser in Salzgärten (Salinen);
- Abbau von Steinsalz in Bergwerken (im Salzkammergut bereits zur Zeit der Kelten)
- Gewinnung von Salinen- bzw. Siedesalz durch Verdunsten oder Sieden von Solquellwasser bzw. einer durch Ausspülen gewonnenen Salzlösung.
Nutzung
Kochsalz wird zur Würzung von fast allen Speisen (wenn auch in sehr unterschiedlichen Mengen) benutzt. Kochsalz ist für den Menschen lebenswichtig.
Geschichte
Zu den älteren chemischen Gewerben gehört die Gewinnung von Kochsalz.
Die Salinen von Löwenberg, Zelle, Einbeck, Lauenstein und Halle waren seit dem 10. Jahrhundert in Betrieb. In der Regel waren die Solquellen Eigentum der Landesherrn, der Siedebetrieb dagegen war an Pfänner verpachtet, die das Salz gewerbsmäßig herstellten und in Kooperation vertrieben. Die Salze wurde in großen Pfannen eingedampft. Während des Siedens setzte man Blut zu, dass die Verunreinigungen zum ausschäumen brachte. Ab dem 16. Jhdt. reinigte man durch Gradieren, das heißt man ließ die Salze über Stroh oder Dornengestrüpp rieseln. Die Einrichtungen erforderten aber ebenso wie die Pumpanlangen und die immer größer werdenden Siedeeinrichtungen einen hohen Kapitalaufwand, der von den Pfännern um so weniger aufgebracht werden konnte als der Landesherr über Steuern den Hauptgewinn aus der Salzproduktion erhielt. So erfolgte die Salzproduktion immer mehr in staatlichen Monopolunternehmen, die im 18. Jahrhundert wesentliche Merkmale der Fabrik ausbildeten. Die Pfänner wurden Lohnarbeiter, die Obrigkeit fungierte als Kapitalist.
Siehe auch: Salzgraf