Zum Inhalt springen

Goslar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. November 2005 um 16:12 Uhr durch Danyalov (Diskussion | Beiträge) (Geographie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Stadtwappen der Kaiserstadt Goslar
Deutschlandkarte, Position von Goslar hervorgehoben
Deutschlandkarte, Position von Goslar hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Goslar
Fläche: 92,56 km²
Einwohner: 43.345 (28. Februar 2005)
Bevölkerungsdichte: 468 Einwohner je km²
Höhe: 175 (in Oker) bis 763 m ü. NN
(im Wald bei Schalke)
Postleitzahl: 38640, 38642, 38644
Telefonvorwahl: 05321
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: GS
Gemeindeschlüssel: 03153005
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
38640 Goslar
Offizielle Website: www.goslar.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@goslar.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Otmar Hesse (SPD)

Goslar ist Große selbständige Stadt und Kreisstadt des Landkreises Goslar in Niedersachsen und Weltkulturerbe der UNESCO. Die Stadt Goslar vergibt in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung moderner Kunst Goslar, jährlich den Goslarer Kaiserring, einen der weltweit bedeutendsten Kunstpreise. Die nächsten größeren Städte sind Bad Harzburg und Wernigerode etwa 10 km und 27 km östlich gelegen. In südlicher Richtung, über den Harz hinweg, ist in etwa 25 km Entfernung Osterode. Im Norden liegt in einer Entfernung von etwa 16 km die Stadt Salzgitter.

Geographie

Die Stadt liegt im Nord-Westharz. Durch Goslar fließt die Gose, die allerdings ab dem Stadtgebiet Abzucht heißt, ein Nebenfluss der Oker. In der Nähe liegen der Grane-Stausee und die Okertalsperre.

Rundumsicht vom Nordturm der Marktkirche


Geschichte

Hotel Kaiserworth um 1895

Goslar wurde 922 durch Heinrich I. gegründet. Schon im 11. Jahrhundert wurde eine Kaiserpfalz durch Heinrich II. in der Stadt gebaut. Grund war das nahe reichhaltige Silberbergwerk im Rammelsberg. Zu dieser Zeit gelangte eine Silbermünze aus Goslar bis zu den Färöern, wie der Münzfund von Sandur belegt. Erweitert wurde die Pfalz durch Heinrich III.. Sie war damit die größte Pfalzanlage der Salier. Die Stadt wurde daraufhin ein wichtiger Herrschaftsort des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Hier fanden Reichstage statt und oft wurde die Stadt von Kaisern und Königen besucht. Nach dem letzten Besuch eines Königs (Wilhelm von Holland) im Jahre 1253 entwickelte sich Goslar zu einer Freien Reichsstadt und wurde Hansestadt. 1500 wurde Goslar Teil des Niedersächsischen Reichskreises.


Über der Kaiserstadt Goslar erhebt sich der Rammelsberg (635 m), der das erst 1988 stillgelegte Silbererzbergwerk beherbergt. Schon während der Ottonenzeit wurde nachweislich auf dem Berg systematisch Erz abgebaut. Seit 1992 steht die mittelalterliche Altstadt von Goslar und das Erzbergwerk Rammelsberg auf der UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Menschheit (s. Weltkulturerbe).

Aufgrund des Rammelsberges gab es viele Jahre Streitigkeiten der Stadt mit dem Herzog von Braunschweig, welcher es letztendlich auch schaffte, die Stadt zu erobern.

1802 verlor Goslar seinen Status als Freie Reichsstadt und wurde preußisch. Im 19. Jahrhundert lag die Stadt wirtschaftlich am Boden und viele historische Gebäude wurden abgerissen, darunter auch der Dom. Aus dieser Krise wurde die Stadt erst wieder durch die Reformen Christian von Dohms erweckt.

Von 1936 bis 1945 hatte Goslar den nationalsozialistischen "Ehrentitel" "Reichsbauernstadt".

In den 1960er und 1970er Jahren kamen die ersten südeuropäischen "Gastarbeiter" nach Goslar und arbeiteten vor allem bei der Fa. Odermark.

Im Stadtgebiet sind mittlerweile zwei sunnitische Moscheen erbaut worden, die jeweils dem Präsidium für Religionsangelegenheiten der Republik Türkei und der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs untergliedert sind. Einmal im Jahr findet ein "Tag der offenen Tür" statt, um den Goslarern die Gelegenheit zu geben, die islamische Religion näher kennenzulernen.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

Politik

Wappen

Das Wappen ist seit der Mitte des 14. Jahrhunderts nachweisbar. Aber schon ein Jahrhundert zuvor gab es Siegel der Stadt, die den Adler verwendeten. Der Adler ist das Wappentier der Kaisers und des Reiches. Goslar führt dieses Wappen, da die Stadt seit dem 11. Jahrhundert eine Kaiserpfalz hatte, und damit Kaiserresidenz war und seit 1290/1340 kaiserlich freie Reichsstadt gewesen ist.

Das Wappen zeigt auf Gold einen schwarzen rechtsgewendeten Adler, rot bezungt und rot bewehrt. Der Adler ist zusätzlich als Bronzeskulptur auf dem Brunnen des Marktplatzes montiert.

Goslarer Adler

Stadtoberhäupter

bis 1921 Bürgermeister, ab 1921 Oberbürgermeister

...

...

Rat

"Brusttuch" zu Goslar

Der Rat der Stadt Goslar besteht aus 40 Mitgliedern. In der Wahlperiode vom 1. November 2001 bis 31. Oktober 2006 verteilen sich die Sitze wie folgt.

SPD : 18 Sitze
CDU : 15 Sitze
FDP : 5 Sitze
Parteilos : 2 Sitze

Wirtschaft

Industrie

Größter Arbeitgeber im Landkreis ist das Chemieunternehmen H.C. Starck, das unter anderem für seine metallischen (Tantal, Wolfram, Molybdän) und keramische (Cobald, Nickel, Bor) Pulver bekannt ist. Als weitere größere Betriebe im Landkreis sind die Firmen Harzer Zinkoxyde und Chemetall zu nennen. Chemetall produziert beispielsweise Lithiumprodukte, welche in Batterien und anderen Produkten wieder zu finden sind. Des Weiteren ist die Firma Electrocycling angesiedelt, die eine der größten Recyclinganlagen für Elektrogeräte in Europa betreibt. Firma Trinks ist ein großer Getränkelogist, der deutschlandweit vertreten ist und seinen Hauptsitz in der Kaiserstadt begründet.

Bundeswehr

Im Fliegerhorst Goslar wird die Grundausbildung von etwa 650 Wehrpflichtigen pro Quartal in 5 Kompanien durchgeführt. Er wird im Rahmen der Transformation der Bundeswehr voraussichtlich zum Ende des Jahres 2007 geschlossen werden.

Verkehr

Goslar hat einen Zentralen Ortsbahnhof (ZOB) "Goslar" in Innenstadtnähe und einen weiteren Bahnhof im Stadtteil Oker. Durch das Stadtgebiet verlaufen die Eisenbahnstrecken von Halle (Saale) über Wernigerode und Goslar nach Salzgitter-Hildesheim-Hannover sowie eine Strecke von Braunschweig nach Kreiensen. Von Goslar aus führt ferner eine Strecke nach Bad Harzburg. Durch die Stadt verlaufen die Bundesstraßen B 6, die B 82 und die B 241. Ferner beginnt hier die B 498, die von hier in den Harz führt.

Bildungseinrichtungen

Das Ratsgymnasium kann auf eine inzwischen 475-jährige Geschichte zurückblicken und auch das Christian-von-Dohm-Gymnasium hat eine 200-jährige Tradition. Eine der schönsten und ältesten Schulen ist die direkt in der Stadt gelegene "Realschule Hoher Weg". Weiterhin befinden sich in Goslar zwei Berufsbildende Schulen (BBS am Stadtgarten und BBS Bassgeige). An der BBS am Stadtgarten werden wirtschaftlich Interessierte weitergebildet. Schulformen dort sind Fachoberschule Wirtschaft, Wirtschaftsgymnasium und die Höhere Handelsschule. An der BBS Bassgeige sind die Schulformen Fachoberschule Gestaltung, Sozialwesen und Technik vertreten. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung kann man an der BOS das Abitur machen.

Im Stadtgebiet existierende Schulen

Grundschulen:

  • Grundschule Goetheschule
  • Grundschule Hahndorf
  • Grundschule Jerstedt
  • Grundschule Jürgenohl
  • Grundschule Oberoker
  • Grundschule Sudmerberg
  • Grundschule Unteroker
  • Grundschule Worthstraße f. Schüler kath. Bek
  • Schillerschule Grundschule

Realschulen:

  • Realschule Goldene Aue
  • Realschule Hoher Weg
  • Realschule Oker

Hauptschulen:

  • Hauptschule Kaiserpfalz
  • Hauptschule Oker

Gymnasien:

Berufsbildende Schulen:

  • Berufsbildende Schulen Goslar
  • Berufsbildende Schulen Goslar-Baßgeige

Andere:

  • Neue Waldschule Hahnenklee Staatlich anerkannte Ersatzschule
  • Pestalozzischule Schule f. Lernbehinderte
  • Studienseminar Goslar für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen
Krodoaltar zu Goslar

Städtepartnerschaften

Stadtgliederung

Die Stadt Goslar besteht aus folgenden Stadtteilen:

  • Altstadt
  • Innenstadt
  • Hahndorf: Der dörfliche Stadtteil in Goslars Norden hat mehr zu bieten als nur das Klostergut Grauhof,
  • Hahnenklee-Bockswiese: Heilklimatischer Kurort im Oberharz mit vielfältigen Erholungs- und Erlebnismöglichkeiten,
  • Jerstedt: Landwirtschaftliches Dorf in Goslars Norden,
  • Jürgenohl und
  • Kramerswinkel: Zwei Stadtteile mit junger Geschichte,
  • Ohlhof: Moderner, gemütlicher Stadtteil nord-östlich von Goslar,
  • Oker: Industriell geprägter Stadtteil mit Charakter,
  • Sudmerberg: gemütliche Wohnsiedlung östlich von Goslar,
  • Georgenberg: innenstadtnahes Wohnviertel.
Kaiserworth

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

  • Romanische Kaiserpfalz
  • Großes Heiliges Kreuz (Hospiz aus dem Mittelalter)
  • Marktplatz mit gotischem Rathaus und Marktkirche St. Cosmas und Damian
  • Kaiserworth (Gildehaus aus dem Jahre 1494)
  • Domvorhalle (Stiftskirche St. Simon und Judas von 1047)

Veranstaltungen

  • Goslarer Tage der Kleinkunst (Jährliches Kultur-Festival, jeweils in der Woche nach Pfingsten)
  • das Schützen- und Volksfest Goslar dauert zehn Tage und beginnt immer am Freitag vor dem ersten Montag im Juli. An den beiden Freitagen findet um 23 Uhr ein Feuerwerk statt und am ersten Samstagnachmittag ein Schützenumzug. Rund 300 Schaustellerbetriebe und etwa 15 Fahrgeschäfte beleben den Festplatz „Osterfeld“ in der Altstadt (2005 vom 1.-10. Juli).
Kaiserpfalz in Goslar
Kaiserpfalz in Goslar bei Nacht

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Gottschalk, Werner: Chronik der Stadt Goslar : 919 - 1919 ; unter Einbeziehung des Reichs- bzw. Landesgeschehens und des Umlandes der Stadt, Goslar : Brumby, 1999 - Bd. 1: 919 - 1802. - 1999. - XI, 470 S. : Ill., graph. Darst., Kt. , ISBN 3-934231-20-9
  • Deutscher Städteatlas; Band: II; 5 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Goslar, Autor: Heinz Stoob. ISBN: 3-89115-316-3; Dortmund-Altenbeken, 1979.

Vorlage:Commons1


Vorlage:Navigationsleiste Welterbestätten in Niedersachsen und Bremen