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Pompeji

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Historische Karte der Ausgrabungen von Pompeji (1888)
Grundriss der Therme von Pompeji
Datei:Pompeji Karte.jpg
Karte der Ausgrabungstätte von Pompeji
Haus in Pompeji (Rekonstruktion des 19. Jahrhunderts

Pompeji (lateinisch Pompeii, italienisch Pompeï) ist eine Stadt mit 25.726 Einwohnern (2005) in der Provinz Neapel. Bekannt wurde die römische Stadt an der Bucht von Neapel, als sie am 24. August 79 n. Chr. durch einen Ausbruch des Vulkans Vesuv unter Asche und Lava begraben wurde.

Geschichte

Die Siedlung wurde wahrscheinlich von Oskern, um 600 v. Chr. auf einem Hügel nahe der Mündung des Sarno gegründet, welche schon zu dieser Zeit von griechischen und phönizischen Seeleuten als sicherer Hafen genutzt wurde. Der fruchtbare Boden und die geographische Lage begünstigten das Wachstum der Stadt.

Am Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. eroberten die Samniten die Stadt. Die neuen Herrscher prägten die Stadt mit ihrer Architektur und vergrößerten sie beträchtlich.

89 v. Chr. wurde Pompeji vom römischen General Lucius Cornelius Sulla belagert. Trotz großen Widerstands gegen die römischen Belagerer mussten die Samniten die Stadt 80 v. Chr. aufgeben. Durch seinen Hafen und die Nähe zur Via Appia wurde Pompeji schnell zu einer wichtigen Handelsstadt im römischen Reich.

Im Jahre 59 n. Chr. kam es nach einem Bericht des Historikers Tacitus im Amphitheater (das 20.000 Zuschauer fassen konnte) während eines Gladiatorenkampfes zu schrecklichen Krawallen, weil „Fans“ und „Hooligans“ aus der Nachbarsiedlung Nuceria den pompejanischen „Schlachtenbummlern“ in die Quere gerieten. Darauf verbot Kaiser Nero für zehn Jahre jegliche Spiele in Pompeji.

Der Untergang von Pompeji

Im Jahre 62 n. Chr. erschütterte ein schweres Erdbeben die Küste, das viele Gebäude der Stadt einstürzen ließ. Man begann die Stadt neu aufzubauen, doch kam am 24. August 79 n. Chr. zur Mittagszeit ein vernichtender Ausbruch des Vesuv dem vollständigen Aufbau zuvor.

Die Eruption schleuderte Unmengen von Asche, Lava und Gasen in die Atmosphäre. Diese Wolke wurde vom Wind über das Land in Richtung Pompeji getragen. Kurze Zeit nach dem Ausbruch regnete es über der Stadt Bimsstein (erstarrte Lava), welcher durch die hohe Fallgeschwindigkeit (ca. 200 km/h) zu tödlichen Geschossen wurde.

Als sich der Vesuv nach seinem 18 stündigen Ausbruch wieder beruhigte, waren die meisten Menschen in Pompeji bereits erstickt oder wurden von herabfallendem Gestein erschlagen. Dennoch hatten einige die Katastrophe bis hierhin überstanden. Die Wenigen, die noch lebten, fielen aber nur kurze Zeit später pyroklastischen Strömen zum Opfer. Zeitzeuge der Katastrophe war Plinius der Jüngere von dem Aufzeichnungen über den Ausbruch überliefert wurden.

Große Palästra von Pompeji

Über 1500 Jahre lag die Stadt unter einer teilweise 25 m hohen Decke aus vulkanischer Asche und Bimsstein begraben. Erst 1748 wurden die ersten Ruinen der verschütteten Stadt bei Bauarbeiten für ein Aquädukt zufällig gefunden und man begann mit Nachforschungen. Mit Unterbrechungen wird bis heute an den Ausgrabungen gearbeitet.

Während dieser Arbeit fand man hohle Steine. Der Hohlraum entstand dadurch, dass die Leichen der Bewohner Pompejis von Asche und Gestein so fest umschlossen wurden, dass die Konturen ihrer Körper und ihrer Kleidung erhalten blieben. Die Forscher gossen diese Hohlräume mit flüssigem Gips aus, sodass Skulpturen entstanden, welche die Menschen zu ihrem Todeszeitpunkt darstellen. Bei einer Besichtigung der Ruinen kann man auch diese Skulpturen betrachten.

Wichtig sind die Ausgrabungen für die Kenntnis römischer Privathäuser geworden, die in ihrer Ursprünglichkeit wohl nur hier authentisch erhalten sind. Viele Häuser zeigen reichen Wandschmuck mit Fresken, Wandmalereien und Stuck. Darüber hinaus sind auch zahlreiche Alltagsgegenstände erhalten.

Neben Pompeji und Herculaneum wurden auch die Ortschaften Stabiae, Oplontis, Leucopaetra, Taurania, Tora, Cossa und Sora vollständig zerstört.

Bilder

Pompeji-Forscher

Literatur


Pompeji ist auch in zahlreichen historischen Romanen dargestellt worden (siehe [1]); der bekannteste ist:

  • Edward Bulwer-Lytton: Die letzten Tage von Pompeji (engl. Orig.: The last days of Pompeii, zuerst 1837)

Aus neuerer Zeit sind beispielsweise zu nennen:

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