Knecht Ruprecht
Der Knecht Ruprecht ist der Gehilfe des Heiligen St. Nikolaus, der am Vorabend des 6. Dezember zahllose Haushalte besucht. Der Knecht Ruprecht ist in der Regel in eine braune oder schwarze Kutte gekleidet, trägt am Gürtel die Rute und trägt die Geschenke in einem Korb auf seinem Rücken - meist kleine Säcke, gefüllt mit Mandarinen, Erdnüssen, Schokolade und Lebkuchen. Im Gegensatz zum Krampus verteilt Knecht Ruprecht meistens nur die Ruten für unartige Kinder, während der Krampus häufig damit zuschlägt. Häufig aber werden die Begriffe Knecht Ruprecht und Krampus als Synonyme verwendet.
In der deutschsprachigen Schweiz wird diese Figur "Schmutzli" genannt und sein Gesicht ist dem entsprechend mit Kohle geschwärzt.
Knecht Ruprecht ist auch der Familienhund der Serienfamilie Simpson (Die Simpsons), übersetzt wurde der Name aus dem Englischen von Santa's Little Helper
Der Knecht Ruprecht hat seinen Ursprung in einem Priester im kleinen Örtchen Cölbigk bei Bernburg. Es war der Heilige Abend des Jahres 1021, der Gottesdienst zur Christvesper hatte gerade begonnen, als etwa 15 junge Männer aus diesem Orte durch lautes Singen und Tanzen den Gottesdienst derart störten, dass dieser nicht länger abgehalten werden konnte. Der Grund ihres Verhaltens war einerseits in dem reichlichen Biergenuss, andererseits in einer berauschenden Eigenart dieses Bieres, hervorgerufen durch eine Verunreinigung während des Brauens durch den Mutterkornpilz, zu suchen. Der Priester Ruprecht trat nun vor die Kirche, um die Störenden zu ermahnen, aber es nutzte nichts. Also fluchte er, dass die Strafe Gottes sie für ihr sündenhaftes Verhalten treffen solle. Durch die Pilzverunreinigung wurden die Männer tatsächlich schwer krank und vier von ihnen starben sogar, man deutete dies natürlich als einen Fluch des Priesters (Gottesknechts) Ruprecht. Anders konnte man sich das Geschehene damals nicht erklären. Es erschienen damals sogar noch die Bischöfe von Hildesheim und Köln, um die übrigen jungen Männer durch Absolution von ihrer Strafe zu erlösen. Als dieser Priester dann gestorben war, geisterte er weiter im Aberglauben der Menschen immer zur Weihnachtszeit umher. Man erzählte besonders den Kindern, dass dieser Knecht Ruprecht die Kinder Weihnachten bestrafen werde, wenn diese sich nicht anständig verhielten. Mit dem Aufkommen der Kinderbücher wurde die bis dahin regional begrenzte Geschichte dann deutschland-, später weltweit verbreitet. Der Knecht Ruprecht geht also auf eine tatsächlich ehemals existierende Person zurück.