Engelard de Cigogné
Geschichte
Seit 1236 unterhielt der Johanniterorden an dieser Stelle ein Landgut. Ausgrabungen und Urkunden belegen, dass der Hof aus einer großen Scheune sowie einem steinernen Verwaltungsgebäude bestand, jedoch wahrscheinlich keine oder nur sehr begrenzte Wohnräume hatte. Im 14. Jahrhundert wurde die Anlage um ein Wohngebäude ergänzt, da das Gut aufgrund der günstigen Lage zwischen den königlichen Palästen in Sheen und Byfleet als Übernachtungsquartier genutzt wurde. Nachdem der königliche Palast bei Byfleet zu Beginn des 15. Jahrhunderts wieder aufgegeben wurde, verlor Hampton wieder seine Funktion als Übernachtungsquartier. Wie viele andere Güter wurde wohl auch Hampton in dieser Zeit von den Johannitern nicht mehr selbst bewirtschaftet, sondern verpachtet. Der erste Pächter, der jedoch namentlich überliefert ist, ist der Höfling Giles Daubeney (Giles Daubeney, 1. Baron Daubeney), der das Gut 1494 übernahm. Daubeney wurde im Folgejahr Lord Chamberlain von Heinrich VII.. Da der König wieder das nahe gelegene Schloss Richmond als Residenz nutzte, besuchte er auch öfters Daubeney auf seinem Landgut Hampton. Daubeney ließ deshalb verschiedene Ausbauten vornehmen, doch er starb bereits 1508. Der Erzbischof von York, Thomas Wolsey, pachtete das Gut 1514 für 99 Jahre. Er wurde bereits im Folgejahr Kardinal und Lordkanzler und baute das Haus aus dem 14. Jahrhundert in den kommenden sieben Jahren nach den Entwürfen von Henry Redman zu einem prächtigen Landschloss aus. Der Palast enthielt nicht nur eine luxuriöse neue Bischofswohnung, sondern auch drei Gästeappartements für die königliche Familie sowie eine hohe Kapelle. Wolsey wurde wegen seines Lebenstils und vor allem wegen seiner prächtigen Paläste York Place und Hampton Court heftig kritisiert, so spottete der Dichter John Skelton 1522 mit seinen Versen „Why Come Ye Not to Court?“, dass der königliche Hof zwar die Exzellenz, der Hof (engl. Court) von Hampton Court jedoch die Überlegenheit besitze. Da Wolsey beim Papst nicht die Scheidung von Heinrich VIII. von seiner ersten Frau Katharina von Aragon erwirken konnte, verlor er schließlich die Gunst des Königs und 1528 sowohl York Place als auch Hampton Court, die beide von Heinrich VIII. in Besitz genommen wurden. Hampton Court wurde schnell die neue Lieblingsresidenz von Heinrich VIII. In gerade einmal zehn Jahren verbaute er die enorme Summe von £62,000 – nach heutigem Wert etwa £18 Millionen – an dem Palast. Als die Arbeiten an dem Schloss um 1540 abgeschlossen wurden, galt es als eines der prächtigsten und modernsten Schlösser in England. Das Schloss besaß eine prächtige Kapelle, einen großen Bankettsaal, Tennisplätze, Bowlingbahnen, Knotengärten und einen fast 450 ha großen Wildpark. Die riesigen Küchen konnten den Hofstaat von 600 Personen versorgen, es gab eine große, wassergespülte Toilette mit 28 Plätzen. Die Wasserversorgung erfolgte mit Hilfe von Bleirohren aus dem fünf Kilometer entfernten Coombe Hill bei Kingston.
Alle sechs Frauen Heinrichs wohnte im Palast und erhielten jeweils aufwändig gestaltete Wohnungen. Seine eigenen Wohnräume ließ Heinrich mindestens sechs mal umbauen und renovieren. Daneben gab es Wohnräume für die Kinder Heinrichs und für eine große Anzahl Höflinge, Gäste und Diener.
Der König empfing in dem Schloss zahlreiche Gäste und Besucher aus ganz Europa. Am berühmtesten war der sechs Tage währende Besuch des französischen Botschafters im August 1546, als der Palast neben dem etwa 1300 Personen zählenden Hofstaat Heinrichs etwa zweihundert Gäste beherbergte. Zu diesem Zweck war das Schloss von einem prächtigen Zeltlager umgeben. Auch die Heinrich VIII. auf dem Thron folgenden Kinder nutzen das Schloss während ihrer Regierungszeiten als Residenz. Elisabeth I. ließ einige kleinere Umbauten, darunter den der östlichen Küche, vornehmen. Das relativ bescheidene Leben bei Hofe änderte sich unter ihrem Nachfolger Jakob I. Jakob ging oft im Wildpark auf die Jagd, bei Hofe fanden nun häufiger Bälle, Bankette und Maskeraden sowie zahlreiche, zunehmend aufwändigere Theateraufführungen statt. Shakespeare und die King's Men spielten nachweislich Weihnachten 1603 in der großen Halle vor dem König. Jakobs Frau, Königin Anna starb 1619 im Schloss. Jakobs Sohn und Nachfolger Karl I. ließ einige Umbauten vornehmen, darunter einen neuen Tennis-Platz sowie neue Brunnen mit Fontänen im Garten. Karl war auch ein begeisterter Kunstsammler und erwarb zahlreiche Gemälde und Skulpturen namhafter Künstler. Die bedeutendste dieser Erwerbungen ist der Triumph Cäsars von Andrea Mantegna. Dieses, um 1485 von Francesco Gonzaga in Auftrag gegebene Meisterstück der Renaissancemalerei wurde 1629 im Auftrag des Königs den Herzögen von Mantua abgekauft und 1630 nach Hampton Court gebracht. Während des englischen Bürgerkriegs wurde das Schloss 1645 von Parlamentstruppen besetzt worden. Der königliche Besitz wurde verzeichnet und dann zum Großteil verkauft, die Verzierungen der Kapelle wurden von den radikalen Puritanern entfernt. 1647 geriet Karl I. in Gefangenschaft und wurde nach Hampton Court gebracht. Er wurde in ehrenvoller Haft gehalten und genoss zahlreiche Freiheiten. Er nutzte nach drei Monaten die Gelegenheit zur Flucht, entkam aus seinem Schlafzimmer in den Garten und mit einem auf ihn wartenden Boot an der Themse. Seine Flucht endete jedoch auf der Insel Wight, wo er wieder in Gefangenschaft geriet, nach London gebracht und schließlich am 30. Januar 1649 hingerichtet wurde. Während des Commonwealth nutzte der Lordprotektor Cromwell das Schloss als Land- und Jagdsitz. Er behielt auch den Triumpf Cäsars in seinem Privatbesitz, seine Tochter Maria heiratete in der königlichen Kapelle. Karl II. bevorzugte Windsor Castle als Landsitz und hielt sich seltener in Hampton Court auf. Er ließ jedoch an der Südostecke des Palastes für seine Mätresse Barbara Villiers und seine illegitimen Kinder eine Wohnung neu einrichten. Diese barock ausgestatten Räume standen in völligen Kontrast zu den im Tudorstil eingerichteten Räumen. Unter Wilhelm III. und Maria II. wurde das Schloss entscheidend umgebaut. Schon bald sie auf den Thron gelangt waren, beauftragen sie Christopher Wren mit dem Umbau und der Erweiterung des Schlosses. Wrens ursprünglicher Plan sah mit Ausnahme der Great Hall den Abbruch des gesamten Palastes vor. Da dafür weder die Zeit noch die finanziellen Mittel zur Verfügung standen, konnte er den Süd- und den Ostflügel im Barockstil neu errichten. Die Arbeiten begannen im Mai 1689. Da Wilhelm rasche Baufortschritte erwartete, erfolgte der Bau überhastet. Im Dezember stürzte ein großer Teil des neuen Südflügels wieder ein. Dabei wurden zwei Bauarbeiter getötet und elf verletzt. Die Untersuchung nach der Unfallursache führte zu bitteren Streitereien, doch schnell wurde klar, dass die Ursache in der überhasteten Bauausführung lag. Als die Arbeiten wieder aufgenommen wurden, wurden sie langsamer und sorgfältiger ausgeführt. Zwischen April 1689 und März 1694 wurden über £ 113000 für den Bau der neuen Staatsgemächer ausgegeben, doch durch den Tod der Königin wurden die Arbeiten unterbrochen und die Gebäude blieben im Rohbau stehen. Erst nach dem Ende des pfälzischen Erbfolgekriegs 1697 verfügte der König wieder über die Zeit und die Mittel für den Weiterbau. Nachdem 1698 der Whitehall-Palast abgebrannt war, ließ Wilhelm den Weiterbau seines neuen Palastes beschleunigen. Anstelle von Wren bestimmte Wilhelm den bisherigen Stellvertreter Wrens, William Talman, zum Bauleiter, der den Neubau schließlich zu einem geringeren Preis als von Wren geschätzt vollendete. Wren und Talman gestalteten die Ost- und Südfassade des Schlosses vollständig um. Die vielgestaltige Fassade aus der Tudorzeit mit zahlreichen Türmen und Schornsteinen wurde durch eine große, elegante Barockfassade ersetzt, die die Gartenansicht des Schlosses bis heute beherrscht. Die Innenausstattung war ebenfalls barock, mit von Grinling Gibbons gestalteten Kaminen und mit Deckenmalereien von Antonio Verrio. Auch die Gärten wurden völlig umgestaltet. Vor dem Südflügel wurde ein formal angelegter französischer Garten angelegt, der von schmiedeeisernen Zäunen von Jean Tijou begrenzt wurden. Zahlreiche neue Pflanzen, darunter zahlreiche exotische aus der Sammlung von Queen Mary, bereicherten den Garten, Am Flussufer wurde ein neuer Bankettsaal, ebenfalls von Antonio Vernio, ausgemalt, erbaut. Paradoxerweise lebte Wilhelm, der das heutige Bild von Hampton Court gestalten liess, nicht mehr in seinem Schloss. Er starb 1702 im Kensington Palace nach einem Reitunfall, den er im Park von Hampton Court hatte. Während seiner Herrschaft wandte er £131,000 für den Bau des Schlosses auf. Wilhelms Nachfolgerin Anne kam trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit zur Jagd nach Hampton Court. Ihre Hauptwohnsitze wurden jedoch Windsor Castle und Kensington Palace, so dass der weitere Innenausbau des Schlosses, der Queen Anne Appartements, stockte. Erst Georg II. zeigte als Kronprinz wieder Interesse an dem Schloss und ließ von John Vanbrugh die Staatsgemächer vollenden. Aus dieser Zeit stammen die prächtigen Möbel, die von John Gumley und James Moore gefertigt wurden, und das neue königliche Schlafzimmer, das von James Thornhill ausgemalt wurde. Nach seiner Thronbesteigung wohnten Georg II. und seine Frau Caroline nach 1727 wieder häufiger in Hampton Court. In dieser Zeit wurde das Haupttreppenhaus von William Kent vollendet. 1732 wurde nach Entwürfen von Kent für den Duke of Cumberland ein neues Appartement, die Cumberland Suite, im Ostflügel des Uhrenhofs eingerichtet. Wegen des Zerwürfnisses mit seinem ältesten Sohn Friedrich Ludwig und nach dem Tod seiner Frau verließ der König und sein Hof 1737 Hampton Court Palace. Da auch Georg III. nicht im Schloss wohnte, erhielten ab den 1760er Jahren um Krone oder Land verdiente Personen Wohnrecht im Schloss. Dadurch entstanden mit der Zeit zahllose, unterschiedlich große und ausgestattete Wohnungen. Die Größe der Wohnungen schwankte, doch die meisten waren sehr geräumig, wenn auch nicht luxuriös, die größte umfasste annähernd 40 Zimmer. Zu den Bewohnern gehörten unter anderem Olave Baden-Powell, die Witwe des Gründers der Pfadfinderbewegung, sowie der Physiker Michael Faraday. 1838 gab Königin Victoria die Prunkräume des Schlosses zur Besichtigung frei. Zwischen 1838 und 1851 wurden weite Teile des Schlosses restauriert, die große Halle, das Torhaus und die Westfassade wurden „re-tudorisiert“. Eine zweite Restaurierung zwischen 1875 und 1900 nahm mehr Rücksicht auf historische Vorbilder. 1986 wurde ein großer Teil der königlichen Gemächer durch ein Feuer beschädigt. Die Reparaturen dauerten sechs Jahre und wurden erst 1995 vollständig abgeschlossen, die königlichen Gemächer wurden wieder in ihren Zustand im 18. Jahrhundert versetzt. Am 27. Oktober 2005 fand unter der Ratspräsidentschaft von Tony Blair ein informeller EU-Gipfel in der großen Halle statt. Heute gehört das Schloss Historic Royal Palaces, eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die die ungenutzten königlichen Paläste betreut. Noch immer bewohnen einige königliche Ehrenbewohner Wohnungen im Schloss, doch die königlichen Gemächer, die Küchen und weite Teile des Schlosses sowie die Gärten können besichtigt werden.
Weblinks
- National Trust: Saltram
- The National Heritage List for England: Saltram
- Victoria and Albert Museum: The Adam Interior
Die beiden Quellflüsse fließen nordwestlich von Roseburg zum Umpqua River zusammen. Der Fluss fließt anschließend nordwestlich durch die Oregon Coast Range, wobei der Fluss als Grenze zwischen der Central und der Southern Oregon Coast Range gilt. Kurz vor seiner Mündung fließt noch der Smith River zu, bevor er in der Winchester Bay nahe Reedsport in den Pazifik mündet.
Weitere Freizeitaktivitäten sind Rafting, Kajakfahren, Wandern, Mountainbiking oder Reiten..[2] Entlang des North Umpqua Rivers führt der 127 km lange North Umpqua Trail, ein 1996 eröffneter Wanderweg.[3]
Verkehr
Die U.S. Highways 38 und 138 verlaufen parallel zum Unterlauf des Umpqua Rivers, der U.S. Highway 101 überquert den Fluss nahe der Mündung bei Reedsport. Der Rogue-Umpqua National Scenic Byway führt teilweise entlang des North Umpqua Rivers bis zum Diamond Lake.[4]
Weblinks
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Martin Brice: Burgen und Wehranlagen: Von der Antike bis Ende des 20. Jahrhunderts. Weltbild, Augsburg 1991, 3-8289-0730-X, S. 78ff
- ↑ BLM: North Umpqua River Wild and Scenic River. Abgerufen am 5. Oktober 2011.
- ↑ Oregon Rivers: North Umpqua River. Abgerufen am 5. Oktober 2011.
- ↑ Rogue-Umpqua National Scenic Byway. Abgerufen am 4. Oktober 2011.