Richelsley
Der Richelsley oder auch Richel Ley geschrieben, ist ein 80 m langer und bis zu 12 m hoher devonischer Konglomeratfelsen , entstanden vor über 400 Millionen Jahren. Seinen Namen soll der Fels im 12. Jahrhundert vom Richwin, dem Gründer des Schlosses Richwinstein, das heutige Kloster Reichenstein erhalten haben.
Er liegt in Belgien, in der Provinz der Wallonie, im Gebiet der Fazilitäten-Gemeinde Waimes am Rande des Hohen Venn nahe der Deutschen Grenze bei Kloster Reichenstein/Monschau.
Bekannt geworden ist er unter anderem durch ein 6 m hohes und ca. 1,4 to. schweres, mächtiges Kreuz, das fest im Fels verankert auf dem Richelsley steht. 31 Stufen führen hinauf zum Kreuz, in das kreuzförmige Ornamente eingeschnitten sind.
Der Roman von Clara Viebig, erschienen um 1908, Das Kreuz im Venn machte den mitten im Wald liegenden Richelsley und das Kreuz auch über die Eifel hinaus bekannt.
Geschichte
Errichten ließ das Kreuz 1890 der Pfarrer Gerhard Joseph Arnoldy, der von 1869 bis 1914 in Kalterherberg tätig und Erbauer des dortigen Eifeldom war. Er ließ es für 800 Goldmark auf eigene Kosten zur Erinnerung an den Mönch Stephan Horrichem errichten. Horrichem , auch der „Apostel des Venns“ genannt, war von 1639 bis 1686 Prior des nahen Prämonstratenserklosters Kloster Reichenstein|Reichenstein und unermüdlich für die bedrängten Menschen am Venn während des 30-jährigen Krieges tätig.
Der Richelsley, mit der Marienstatue in einer Nische des gewaltigen Felsens, ist eine beliebte Gebetsstätte. Die brennenden Kerzen und die frischen Blumen zeugen von den vielen Pilgern, die auch heute hinauf zur Richelsley ziehen, und dort in der Stille Frieden, Trost und neuen Lebensmut finden. Seit jahrzehnten ziehen Pilger aus den umliegenden Gemeindem zum 1. Mai in Prozession zur Mariengrotte, um dort gemeinsam den Maigottesdienst zu feiern.
Koordinaten: 50° 32′ 9,4″ N, 6° 11′ 28,4″ O