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M1 Abrams

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M1 A1 im Irak-Krieg

Der M1 Abrams ist seit den 1980er Jahren der Haupt-Kampfpanzer (Main Battle Tank -MBT-) des US-Militärs (Army und Marine Corps). Der M1 ersetzte den veralteten M60 Patton. Es gibt auch eine Minenräum-Ausführung dieses Panzers, mit verstärkten Bodenpanzerplatten. Den Namen erhielt er von dem früheren Stabschef General Creighton Abrams.

Entwicklung

Heckansicht eines Abrams

Die Urversion M1 wurde in den 70er Jahren von General Dynamics Corporation entwickelt, nachdem sich die deutsche Seite aus dem deutsch-amerikanischen MBT-70-Programm (Kampfpanzer 70) für einen Nachfolger des M60 zurückgezogen hatte. Nach Abschluss der zweijährigen Erprobungsphase wurden 1980 die ersten Modelle an die Army ausgeliefert. Der M1 besass als Hauptbewaffnung noch eine M68A1 105-mm-Kanone mit gezogenem Lauf. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern waren der M1 und seine Folgeversionen mit einer Gasturbine anstatt eines Dieselmotors ausgerüstet.

Über die nächsten Jahre hinweg wurde das Design noch verbessert, so dass 1985 eine neue Version, der M1A1 entstand. Der M1A1 erhielt die L44 120-mm-Glattrohrkanone M256, welche von Rheinmetall in Deutschland für den Kampfpanzer Leopard 2 entwickelt wurde, sowie verbesserte Panzerung und Schutzsysteme gegen ABC-Waffen. Seinen ersten Einsatz hatte der M1A1 im ersten Golfkrieg von 1991. Seit "Desert Storm" wurden alle neuen Abrams mit einer speziellen Panzerung aus abgereichertem Uran ausgerüstet.

M1 Abrams im Taunus

Der M1A2 ist ein weiter verbesserter M1A1 mit zusätzlicher Infrarotsichtausrüstung, GPS und weiteren elektronischen Hilfsmitteln und wird seit 1992 produziert.

Mittlerweile wurden fast alle M1- und M1A1-Panzer zum M1A2 umgerüstet. Bis jetzt wurden 8.800 dieser Panzer aller drei Versionen hergestellt. Eine weitere Verbesserung des A2 mit dem Namen SEP (System Enhancement Program) wurde 1999 begonnen.

Technische Daten

Generell

  • Antrieb: Avco Lycoming AGT-1500 Gasturbinenantrieb (1.520 PS bzw 1.119 kW) + Hilfsturbine
  • Leistungsgewicht: 25 PS/t (Ur-M1), 23,8 PS/t (M1A1), 21,6 PS/t (M1A2)
  • Maße:
    • Länge mit Rohr 9,82 m, Fahrgestell 7,91 m
    • Breite: 3,65 m
    • Gesamt-Höhe: 2,89 m (M1), (M1A2 2,88 m)
    • Höhe bis Turm: 2,37 m
    • Bodenfreiheit: 48 cm
  • Volles Kampfgewicht: 54,4 t (Ur-M1), 63 t (M1A2 SEP)
  • Bodendruck (Kette): 0,9 kg/cm²
  • Reichweite: M1: 498 km, M1A1: 465 km, M1A2: 391 km
  • Tankinhalt: 1909 Liter
  • Höchstgeschwindigkeit: 67,72 km/h auf Straße, 48 km/h im Gelände
  • Beschleunigung 0-35 km/h: 7 Sekunden , 7,2 Sekunden (M1A2)
  • Steigfähigkeit: 60 %
  • Besatzung: 4 (Kommandant, Fahrer, Ladeschütze und Richtschütze)
der Innenraum

Panzerung

Der M1 ist durch eine Chobham-Panzerung geschützt, eine Kompositpanzerung aus mehreren Schichten Stahl und Keramik, beim M1A2 zusätzlich auch abgereichertem Uran. Diese Panzerung entspricht an der Front 900 mm und an den Seiten 700 mm Stahl. Beim M1A2 entspricht die Frontpanzerung gar 1200 mm Stahl. Tank und Munitionsdepot sind in eigenen gepanzerten Bereichen untergebracht um die Gefahr des Ausbrennens zu verringern. An der Innenseite schützt eine Schicht Kevlar vor Absplitterungen.

Bewaffnung

Abrams feuert
  • Primärwaffe: 5,60 m lange M256 Glattrohr-Kanone mit 120 mm
    • von Rheinmetall für den Leopard 2 entwickelt
    • Lizenzbau von General Dynamics
    • seit M1A1 eingeführt, davor 105 mm M68E1
    • verfeuert werden:
      • APFSDS (Armor Piercing Fin-Stabilized Discarding Sabot, Pfeilpenetrator)
      • HEAT (High Explosive Anti-Tank, Hohlladung)
      • M1028 Fragmentationsgeschosse (mit Wolfram-Kugeln gefüllter Kanister, Anti-Personen)
  • Sekundärwaffe: Koaxialwaffe: 7,62 mm M240, Fla-MG: 12,7 mm MG M2HB, und evtl. 7,62 mm M240
  • Munition: 40 Schuss 120 mm (42 Schuss M1A2) , 900 Schuss 12,7 mm, 11.400 Schuss 7,62 mm
  • Feuerkontrollsystem:
    • Kommandant: CITV Sight
    • Richtschütze: Hughes GPS-LOS mit Tag/Nachtkanal und Laser-E-Messer (x1, x3, x10), Windsensor und digitaler Computer, Hilfszielteleskop M939 (x8);

Sonstiges

M1A1 bei Frankfurt am Main
  • Kosten: 4,3 Mio. US-Dollar pro Einheit
  • Produktion:
    • von 1982 - 1985 (M1A0,M1) = 2.374 Stück (1.200 davon zum M1A2 umgerüstet)
    • ab 1985 - 1993 (M1A1) insgs. 5.016 Stück
    • M1A2: Neueste Serienversion: Von dieser Version wurden bisher nur 77 für die USA hergestellt, 315 für Saudi-Arabien und 218 für Kuwait. Rund 1.079 sollen durch Aufrüstung älterer M1A1 erzeugt werden
    • mittlerweile wurden über 8.800 Stück aller Arten produziert
    • M1A2 SEP (System Enhancement Program): Eingeführt 1999, mit verbesserten Mikroprozessoren, erhöhter Speicherkapazität, voll digitalisiertem Feuerleitsystem, ausgelegt zur Benutzung der ACOE (Army's Common Operating Environment) Software.

Siehe auch

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