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Sippe

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Eine Sippe (althochdeutsch sippia, altnordisch sifjar, abgeleitet von der Göttin Sif - oder umgekehrt), ist

  • eine Bezeichnung für eine Großfamilie (s. a.: Clan) mit gemeinsamer (ggf. fiktiver) Herkunft und (vor allem in vorstaatlichen Gesellschaften) mit religiöser, wirtschaftlicher und politischer Funktion (s. Familie (Soziologie))

Die Sippe ist damit ein unscharfer Begriff für die Gesamtheit der Blutsverwandtschaft und Schwägerschaft einer Person in auf- und absteigender Linie, einschließlich der Seitenverwandten, ihrer Ehepartner und Nachkommen.

  • eine kleinere Gruppe von Pfadfindern von ca. 12-16 Jahren. Sie besteht aus ca. 6-8 Jugendlichen in der Pfadfinderstufe und 1-3 Gruppenleitern aus der Ranger- Rover- Stufe.
  • in der Botanik wird Sippe gelegentlich an Stelle von Art gebraucht.

In der völkischen Bewegung und im Dritten Reich hatte die Verwendung von Sippe anstelle von "Familie" eine überhöhte und politische Funktion. So wurde aus der Familiengeschichtsforschung bzw. Genealogie die Sippenforschung, aus dem Familienbuch für eine Dorfgemeinde das Dorfsippenbuch (siehe Ortsfamilienbuch), und fragliche Abstammungen wurden vom Reichssippenamt geprüft.