Provinz Drenthe
Flagge der Provinz | |
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Flagge der Provinz Drenthe | |
Basisdaten | |
Hauptstadt: | Assen |
Größte Stadt: | Emmen |
ISO 3166-2: | NL-DR
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Website: | www.drenthe.nl |
Hymne: | Mijn Drenthe |
Karte: Drenthe in den Niederlanden | |
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Politik | |
Königlicher Kommissar | Relus ter Beek |
Regierende Parteien | |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 481.254 (01. Januar 2003) |
- Rang: | 10. von 12 |
- in % der Niederlande: | 3,0 % |
Bevölkerungsdichte: | 182 Einwohner/km² |
Geografie | |
Fläche: | 2.756,97 km² |
- davon Land: | 2.642 km² (xx %) |
- davon Wasser: | 38 km² (xx %) |
- Rang: | 8. von 12 |
- in % der Niederlande: | 6,7 % |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Ausdehnung: | Nord-Süd: xx km
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Höchster Punkt: | 32 (natürlich) 40 m (künstlich) |
Tiefster Punkt: | xxx m |
Verwaltungsgliederung | |
Gemeinden: | 12 |
- davon Städte: | 3 |
Karte: Drenthe und Gemeinden |

Drenthe ist eine niederländische Provinz, gelegen im Nordosten des Landes. Die Hauptstadt ist Assen. Andere wichtige Orte sind Emmen und Hoogeveen. Sie grenzt im Süden an die Provinz Overijssel, im Westen an Friesland, im Norden an Groningen und im Osten an Deutschland. Die Provinz ist ländlich geprägt und wird im Osten von Moorgebieten beherrscht.
Geologie
Grob betrachtet weist die Provinz die Form eines umgedrehten ovalen Tellers auf. Die Ränder liegen tief und die übrigen Teile der Provinz befinden sich auf einem lang gestreckten Plateau. Diese besteht zu weiten Teilen aus Kiesablagerungen, welche fast überall mit sandigen Böden überdeckt sind. Die Höhe dieses Plateaus bewegt sich zwischen 10 und 20 müNN. Einschnitte werden einzig durch Seen und Flüsse hervorgerufen. Erhebungen stammen zumeist von Streifendünen und Aufschüttungen in Baugebieten. Zwischen den Städten Emmen im Südosten und Groningen im Norden verläuft der niederländische Hunsrück, der Hondsrug (Hunderücken), eine leichte Erhebung aus eiszeitlichen Sanden und Ablagerungen. Dort liegt mit 32 m der höchste natürliche Punkt der Provinz. Im Dorf Wijster in der Gemeinde Midden-Drenthe befindet sich die höchste Stelle der Provinz, es ist die Spitze einer Mülldeponie. Die tiefsten Punkte der Provinz liegen im Nord- und Südwesten unterhalb des Meeresspiegels.
In dem Dorf Schoonebeek in der Gemeinde Emmen wurde vor kurzen ein Erdölvorkommen entdeckt. Man vermuten zudem Erdgasvorkommen.
Geschichte
52 der 53 in den Niederlanden beheimateten und erhaltenen Hünengräber (niederl. Hunebedden) liegen (durchnummeriert) in der Drenthe, das andere in der Provinz Groningen. Sie werden nach niederl. Terminologie in Ganggraf, Portalgraf, Trapgraf (D14 in Gieten Eext) und Langgraf (D43 in Emmen) unterteilt. Somit ist die Provinz bereits in der Steinzeit eine Siedlungskammer wovon später auch Grabhügel (niederl. Grafheuvel) und der Moortempel von Barger-Oosterfeld zeugen. Die erste urkundliche Erwähnung der Drenthe geht auf das Jahr 820 zurück. Dort wird von der so genannten Pago Treanth, was für Landschaft Drenthe steht, gesprochen. In den Jahren 1024 und 1025 wird die Grafschaft Drenthe erwähnt. 1046 wird diese Grafschaft durch Kaiser Heinrich III. dem Bischof Bernoldus von Utrecht geschenckt. Als sich die Republik der Sieben Vereinigten Niederlande für unabhängig erklären wird die Provinz Drenthe ein Teil des Landes, wird aber nicht als eigenständige Provinz anerkannt. Erst als sich 1839 die Niederlande in der heutigen Form bilden, wird Drenthe eine eigenständige Provinz.
Landschaft
In der Provinz lassen sich drei Landschaftstypen unterscheiden. Die Heide im Westteil, die Moorgebiete im Ostteil und die Kanallandschaften.
Heide
Die Mitte der Provinz, auch als Alt Drenthe bezeichnet, weist hauptsächlich Sandboden auf. Dieser Bereich wird durch Heidegebiete mit Weiden und Ackerbau geprägt, welche von Grünlandstreifen entlang der Flüsse und Bäche unterbrochen wurde. In der Landwirtschaft herrschte früher vielfach die Schafzucht vor, wobei die Schafe den Sommer in der Heide verbrachten. Durch den Einsatz von Kunstdünger ab dem 19. Jahrhundert verlor die Schafzucht an Bedeutung und weite Teile der Heide wurden in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Andere Teile der Heide wurden durch die staatliche Forstverwaltung aufgeforstet um den steigenden Holzbedarf zu decken. Das Grünland entlang der Flüsse wurde hauptsächlich als Weideland genutzt, wobei etliche Auengebiete trocken gelegt wurden. Das Aussehen der Ackerflächen hat sich zudem durch Flurbereinigungen geändert.
Somit ist von der ursprünglichen Heidelandschaft nicht mehr viel übrig geblieben. Größere Flächen findet man nur noch im Nationalpark Drentschen Aa nordöstlich von Assen.
Der östliche Bereich der Provinz wird von Mooren geprägt. Hier findet schon seit langer Zeit intensiver Torfabbau statt. Weite Teile werden von Entwässerungskanälen durchzogen um den Abbau zu ermöglichen. In den Gebieten in denen die Torfvorkommen erschöpft sind, hat sich Landwirtschaft angesiedelt. Von den Mooren sind heute nur noch zwei größere erhalten, das Bargerveen im äußersten Südosten der Provinz und das Fochteloërveen im Nordwesten an der Grenze zu Friesland.
Kanallandschaften
Da die meisten Flüsse in der Provinz für die Schifffahrt zu klein waren, wurden zahlreiche Kanäle angelegt. Die bedeutendsten sind der Drentsche Hoofdvaart, der Noord-Willems-Kanaal, der Hoogeveense Vaart und der Oranjekanaal. Durch den zunehmenden Verkehr auf den Straßen haben die Kanäle vielfach stark an Bedeutung verloren.
Sprache
Die ursprünglichen Dialekte sind niedersächsischer Herkunft.
Gliederung
In der Provinz Drenthe existieren zwölf Gemeinden:
- Aa en Hunze
- Assen
- Borger-Odoorn
- Coevorden
- Emmen
- Hoogeveen
- Meppel
- Midden-Drenthe
- Noordenveld
- Tynaarlo
- Westerveld
- De Wolden