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Nicotinsäure

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Strukturformel
Datei:Nikotinsäure.png
Allgemeines
Trivialname Vitamin B3
Summenformel C6H5NO2
Andere Namen Niacin, 3-Pyridincarbonsäure, Nicotinsäure
E-Nummer 375
CAS-Nummer 59-67-6
Dosierung
Bedarf 15-20 mg
Überdosis >500 mg
Essentiell ja oder nein
Vorkommen Rindfleisch, Putenfleisch, Champignons
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Farbe weiß
Löslichkeit wasserlöslich
Dichte 1,473 g/cm³
Molmasse 123,11 g/mol
Schmelzpunkt 235-237 °C
Siedepunkt sublimiert

Namen

Nicotinsäure ist ein wasserlösliches Vitamin. Die Bezeichnungen Vitamin B3 oder PP-Faktor (Pellagra-Preventingfaktor) für Nicotinsäure gelten heute als veraltet und überholt. Synonyme für Nicotinsäure sind: Niacin, Pyridin-3 Carbonsäure. Der Begriff Niacin bezieht sich sowohl auf die Nicotinsäure selbst, als auch auf ihr Aminderivat Nicotinamid.

Beschreibung

Nicotinsäure findet sich in allen lebenden Zellen und wird in der Leber gespeichert. Es bildet einen wichtigen Baustein verschiedener Coenzyme und wirkt wie ein Auslöser, ohne den es keinen richtigen Stoffwechsel und keine Resorption von Eiweiß, Fetten und Kohlenhydraten gibt. Gegenüber Hitze, Licht und dem Luftsauerstoff ist Nicotin weniger empfindlich als andere Vitamine der B-Gruppe.

Aufgabe/Funktion

Nicotinsäure trägt, neben der Hauptaufgabe bezüglich der verschiedenen Stoffwechsel, wie dem Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel, zur Energiegewinnung bei. Es hat antioxidative Wirkung und ist an vielen enzymatischen Vorgängen beteiligt.Nikotinsäure ist wichtig für die regeneration der Haut, Muskeln, Nerven und DNS.

Vorkommen

Natürliche Lieferanten von Nicotinsäure sind hochwertige Eiweißnahrungsmittel, wie Geflügel, Wild, Fisch, Pilze, Milchprodukte und Eier. Auch Leber, Kaffee, Vollkornprodukte, verschiedene Gemüse und Obst enthalten das Nikotinsäure, wobei es aus tierischen Produkten grundsätzlich besser vom Organismus verwertet wird. Vegetarier decken ihren Bedarf beispielsweise mit Erdnüssen, Weizenkkleie, Datteln, Champignons, Bierhefe, getrocknetten Aprikosen und Hülsenfrüchten. Um den durchschnittlichen Tagesbedarf bei Nicotinsäure zu decken, reichen folgende Mengen der betreffenden Lebensmittel aus:

  • 100 g Rindfleisch
  • 150 g Putenfleisch
  • 300 g Chamignons

Bedarf

  • Frauen 15 mg/Tag
  • Männer 20 mg/Tag

Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)

Mangelsymptome treten selten auf, da der Körper Nicotinsäure aus dem Eiweißbaustein Tryptophan bilden kann. Durch eine eiweißarme Ernährung oder durch Absorptionsstörungen kann es zunächst zu unspezifischen Störungen wie Appetitlosigkeit, Konzentrations-und Schlafstörungen sowie einer gewissen Reizbarkeit kommen. Symptome bei Nicotinmangel sind weiterhin:

  • Hautveränderungen Dermatitis
  • Durchfall
  • Depressionen
  • Entzündung der Mund- und Magen-Darmschleimhäute

Das Auftreten dieser Krankheit steht im Zusammenhang mit der Einführung des Mais in Europa. In den Ursprungsländern der Azteken und Mayas wurde der Mais nach der Ernte üblicherweise in Kalkwasser gelegt, um das Niacin im Mais freizusetzen. Von den spanischen Eroberen wurde der Mais nach Europa, Nordamerika und Afrika gebracht, ohne diese Technik zu beachten. Die Folge war, dass bei ganzen Bevölkerungsschichten, bei denen Mais als Hauptnahrungsquelle galt, Niacin-Mangelerscheinungen auftraten.

Folgen einer Überdosierung (Hypervitaminose)

Bei einer Zufuhr von >500 mg/Tag kommt es zum hautgefäßerweiternden Effekt Flush und bei einer Menge von >2500 g/Tag kann der Blutdruck sinken, können Schwindelgefühle auftreten und eine erhöhte Harnsäure im Blut auftreten.

Geschichte

Weiterführende Informationen

Siehe auch:

Vitamine

Vitamin A | Vitamin D | Vitamin E | Vitamin K1 | Vitamin K2 | Vitamin B1 | Vitamin B2 | Vitamin B3 | Vitamin B5 | Vitamin B6 | Vitamin B9 | Vitamin B12 | Vitamin C | Vitamin H

Literatur

  • Autor: Titel. Verlag, Ort Jahr ISBN