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X-FEN

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Zur Darstellung aller denkbaren Stellungen im 8x8 Chess960 oder 10x8 CRC reicht die klassische FEN (Forsyth Edwards Notation) leider nicht aus. Deshalb war hierzu eine Erweiterung der herkömmlichen FEN unumgänglich. Sie sollte tunlichst voll abwärtskompatibel sein. Das bedeutet: alle Stellungen, die bislang bereits mittels FEN kodierbar waren, müssen durch eine Erweiterung in einer 100% identischen Form kodiert werden. Die von Reinhard Scharnagl 2003 eingeführte X-FEN leistet dieses. Und X-FEN (vormals FRC-FEN) ist seit Jahren bewährt.

X-FEN in der PGN

Partien werden im PGN-Format (Portable Game Notation) dargestellt. Mit Ausnahme herkömmlicher Schachpartien müssen bei einer Speicherung von Chess960- oder CRC-Partien auch die jeweiligen Startstellungen mit aufgenommen werden. Das geschieht definitionsgemäß bei traditionellen Schachpartien mittels eines FEN-Strings, bei Chess960 Partien somit in kompatibler Weise über einen X-FEN-String.

X-FEN Definition

Grundlage des X-FEN ist das herkömmliche FEN. Sie unterscheidet sich nur in der Art, wie Rochade-Tags und das e.p.-Tag verwendet werden. Außerdem unterstützt sie 10x8 Stellungen, die auf Jose Raul Capablancas erweitertem Figurensatz (zusätzliche Figuren Kanzler und Erzbischof) beruhen.

En-passant-Kennung

Zur Verbesserung der Eindeutigkeit ist eine Angabe einer e.p.-Koordinate nur noch dann zulässig, wenn der betroffene Bauer unmittelbar neben einem gegnerischen Bauern platziert steht und das e.p.-Feld leer ist.

Rochade-Kennung

Es werden die aus der FEN bekannten Rochadetags "KkQq" verwendet. Wie üblich bedeuten kleine Buchstaben schwarze Rochaderechte und große Buchstaben weiße Rochaderechte. "Kk" identifizieren eine Fähigkeit zur g-Rochade (bzw. i-Rochade beim 10x8 Schach), "Qq" jene zur c-Rochade. Neu und Kernpunkt der Regelung ist, dass solche eingeräumten Rochaderechte normalerweise dem am weitesten außen stehenden eigenen Turm der betroffenen Seite zugeordnet sind. Sollte jedoch dazu abweichend ein innerer Turm das Rochaderecht besitzen, so wird ausschließlich in diesen Fällen das herkömmlichen Rochade-Tag durch den Spaltenbuchstaben des betroffenen Turms ersetzt, bei Weiß mittels Großbuchstaben.

Kommentar: die obenstehende Regel wurde auf äußere Anregungen hin verändert. Da diese nur etwa 1/100000 aller möglichen Positionen betrifft, dürfte die nachträglich vorgenommene Verbesserung hinnehmbar sein.

10x8 Schach

Zehn aufeinander folgende freie Felder in einer Reihe werden per "10" kodiert, neun per "9". Der Erzbischof (Springer + Läufer) erhält den Buchstaben "A" (engl. Archbishop), ein Kanzler (Springer + Turm) bekommt "C" (engl. Chancellor). Schwarze Figuren werden hierbei in gewohnter Weise mit Kleinbuchstaben symbolisiert.

Kompatibilität

Die Startstellung des traditionellen Schachs und darüber hinaus alle 18 Pseudo-FRC Stellungen (rochadefähige Türme und Könige stehen auf ihren traditionellen Plätzen) werden samt der sich daraus ergebenden Folgepositionen per X-FEN vollkommen identisch wie bisher kodiert. Somit ist X-FEN voll abwärtskompatibel zur herkömmlichen FEN.

Filterung von Partien

Sollte man nur klassische Schachpartien aus einer PGN Datei berücksichtigen wollen (ein mit Shuffle Chess bereits vorhandenes Problem), so ist lediglich darauf zu achten, allein nur solche PGN-Einträge ohne einen FEN-Tag auszuwählen.

X-FEN Beispiel

[Event "SmirfGUI Computerchess Game"]
[Site "CHESSBOX"]
[Date "2005.06.19"]
[Time "10:22:29"]
[Round "Test"]
[White "White"]
[Black "Black"]
[Result "*"]
[Annotator "R. Scharnagl"]
[SetUp "1"]
[FEN "rnbnkqrb/pppppppp/8/8/8/8/PPPPPPPP/RNBNKQRB w KQkq - 0 1"]
1. h4 g6 2. g3 Bf6 3. a4 Qh6 4. Ra3 Bxh4 5. gxh4 Qxh4 6. Qh3 Qxh3 7. Rxh3 Ne6
8. Bf3 d6 9. Nbc3 Ng5 10. Rhh1 Bf5 11. O-O *
  • Reinhard Scharnagls ChessBox (deutsch/englisch)