Fußball in Deutschland

Der Fußball ist die in Deutschland beliebteste Sportart: sechs Millionen Menschen, also etwa sieben Prozent der 82 Millionen Einwohner Deutschlands, sind in über 27.000 Fußballvereinen aktiv.
Im Fußball besteht ein Ligasystem bis hin zu den beiden höchsten Klassen, der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga. In der ersten deutschen Bundesliga wird der Deutsche Meister ermittelt. Zugleich gibt es nationale Turniere wie den DFB-Pokal und den deutschen Supercup. Die bekannteste und bislang erfolgreichste deutsche Mannschaft ist der FC Bayern München.
Geschichtlicher Überblick
Der Fußball schwappte in den letzten dreißig Jahren des 19. Jahrhunderts von den britischen Inseln nach Deutschland über, und wurde zunächst an den Gymnasien gespielt. Sport zu treiben war damals ein Privileg der feinen Leute, jedoch verstand man unter Sport alles andere als Fußball. Daher war dieser zunächst fast überall verboten.
Konrad Koch, einem fortschrittlichen Professor an einem Braunschweiger Gymnasium gelang es als erstem, die dem Fußball entgegengebrachten Vorbehalte zu überwinden. Er übersetzte die englischen Fußballregeln ins deutsche und erreichte 1872, dass an seiner Schule ein Pflichtspielnachmittag eingeführt wurde, an dem Fußball gespielt werden durfte. 1874 wurde aus diesem Kreis heraus der Schüler-Fußballklub gegründet, der als erster Fußballverein auf deutschem Boden gilt.
Die Zahl der Fußballspieler, die sich zunächst zwar immer noch einigen Widerständen gegenüberstanden wuchs seitdem ständig. Anfang der 1880er Jahre entstanden in Norddeutschland die ersten bedeutenden Vereine. Berlin war in dieser Zeit ein Zentrum des deutschen Fußballspiels, und so wurde 1890 der Bund Deutscher Fußballspieler gegründet. Auch im Süden Deutschlands entstanden die ersten Vereine, und 1893 wurde die Süddeutsche Fußball-Union gegründet. Beinahe wäre es bereits jetzt zu einer Vereinigung des Süddeutschen und des Berliner Verbandes gekommen. Jedoch beanspruchten die Berliner, dass Berlin immer Sitz des neuen Verbandes zu sein habe, was von den Schwaben abgelehnt wurde. So dauerte es bis zum 28. Januar 1900 als es in Leipzig mit der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes zu einem Zusammenschluss sämtlicher zwischenzeitlich gegründeter deutschen Fußballverbände kam.
Nach der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes wurde dann bereits 1903 die erste Endrunde um die deutsche Meisterschaft ausgetragen, die der VfB Leipzig gewann. Mit dem VfB Leipzig und anderen, wie beispielsweise Britannia Berlin, dem Karlsruher FV, Viktoria Berlin, dem Duisburger SV oder Holstein Kiel wuchsen die ersten großen Mannschaften heran. Am 5. April 1908 fand das erste offizielle Länderspiel statt. Gegen die Nationalmannschaft der Schweiz gab es hierbei eine 3:5 Niederlage in Basel. In den Anfangsjahren war die deutsche Nationalmannschaft wenig erfolgreich. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 trug die DFB Auswahl dreißig Spiele aus, von denen lediglich sechs gewonnen wurden.
Das erste Länderspiel nach dem Krieg am 27. Juni 1920 in Zürich gegen die Schweiz ging mit 1:4 verloren. Auch in der Folgezeit der 1920er Jahren verlor die deutsche Nationalmannschaft öfter als sie gewann. Doch in den deutschen Klubs wurde bereits ausgezeichneter Fußball gespielt. Ein deutlicher Schwerpunkt in dieser Zeit war Franken, denn von 1920 an bestimmten der 1.FC Nürnberg und die SpVgg Fürth beinahe zehn Jahre lang den deutschen Spitzenfußball.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde auch der Fußball seiner Freiheit beraubt. Der DFB wurde als Fachamt Reichsfußball in den Reichsbund für Leibesübungen integriert, und der Sport wurde als Propagandamittel genutzt. Die damit einhergehende finanzielle Unterstützung erlaubte es der deutschen Nationalmannschaft jedoch zwischen 1933 und dem Zusammenbruch 1945 insgesamt 105 Länderspiele zu bestreiten. Der dritte Platz bei der Weltmeisterschaft 1934 in Italien blieb aber der einzig große Erfolg. Beim olympischen Turnier in Berlin schied man gleich zu Beginn durch ein 0:2 gegen Norwegen aus, und auch bei der Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich scheiterte die Vertretung des Großdeutschen Reiches durch ein 1:1 und 2:4 gegen die Schweiz. Auf nationaler Ebene war dies die Zeit der Gauligen und des FC Schalke 04, der von 1933 bis 1942 bis auf eine Ausnahme (1936) jedesmal im Endspiel stand, und die Deutsche Meisterschaft sechsmal gewinnen konnte.
Recht schnell nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Oberligen als höchste deutsche Spielklasse gegründet. Am 10. Juli 1949 wurde in Stuttgart die Wiedergründung des Deutschen Fußball-Bundes proklamiert. Das erste Nachkriegsendspiel um die deutsche Meisterschaft 1949 gewann der VfR Mannheim gegen Borussia Dortmund. Beim FIFA-Kongreß 1950 in Rio de Janeiro wurde Deutschland dank der Fürsprache der Schweiz, Englands und des Deutsch-Amerikanischen Fußball-Bundes wieder in den Weltverband aufgenommen. Am 22. November 1950 fand daraufhin das erste Nachkriegsländerspiel statt. Wieder machte die Schweiz den Anfang. Diesmal gewann Deutschland jedoch mit 1:0.
Eine Sternstunde im deutschen Fußball war der erstmalige Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, als der krasse Außenseiter Deutschland das über Jahre hinweg ungeschlagene Team Ungarns mit 3:2 besiegte. Obwohl Deutschland 1958 in Schweden lediglich Vierter wurde und 1962 in Chile bereits im Viertelfinale ausschied, bestimmte der Sieg im als Wunder von Bern bekannten WM-Finale den weiteren Weg des Fußballs in Deutschland. Gute Mannschaften wie der 1.FC Kaiserslautern, der VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und der 1. FC Köln wuchsen heran. Immer neue Stars wurden geboren. Mit der Einführung der Fußball-Bundesliga im Jahr 1963 schnellte das Leistungsniveau nach oben. Der Fußball in Deutschland wurde professioneller. und es stellten sich weitere Erfolge ein. 1966 scheiterte die Nationalmannschaf im Weltmeisterschaftsfinale gegen England nur unglücklich, 1970 in Mexiko wurde man nach mitreißenden Spielen Dritter, 1972 konnte man die Europameisterschaft und 1974 die Weltmeisterschaft gewinnen. In der Bundesliga und im Europapokal kamen die legendären Mannschaften von Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München auf, welcher sich seit den 1970er Jahren zum erfolgreichsten deutschen Fußballverein entwickelt hat.
Mit dem Gewinn der Europameisterschaften 1980 und 1996, sowie der Weltmeisterschaft 1990 in Italien und zahlreicher Erfolge deutscher Vereinsmannschaften im Europapokal demonstrierte der deutsche Fußball auch in der Folgezeit weiterhin seine Qualität, wobei sich das Leistungsniveau in den letzten Jahren unter dem anderer großer Fußballnationen eingependelt hat.
Der Deutsche Fußballbund
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wurde am 28. Januar 1900 in der Gaststätte "Mariengarten" in Leipzig durch die Vertreter von 68 Vereinen aus dem In- und Ausland gegründet. Ferdinand Hueppe, der den DFC Prag vertritt, wurde zum ersten Präsidenten des DFB gewählt. Mit Gründung des DFB durch die 68 Gründungsvereine gab es von nun an einen deutschlandweiten Führungsverband, der ab 1903 Endrunden um die deutsche Meisterschaft ausspielte.
1904 trat der Deutsche Fußball-Bund dem Weltfußballverband FIFA bei. Der Beitritt zur europäischen Fußball-Union UEFA erfolgte im Jahr 1954. Mit seinen insgesamt über sechs Millionen Mitgliedern in 26.000 Vereinen ist der fünf Regional- und 21 Landesverbände umfassende Deutsche Fußball-Bund heute der größte nationale Sportfachverband der Welt.
Als Hauptorganisation des deutschen Fußballs stellt der DFB die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft zusammen, und organisiert die unter seinem Dach ausgetragenen nationalen Wettbewerbe zur Deutschen Meisterschaft, DFB-Pokal, DFB-Liga-Pokal, sowie weiterer Frauen-, Jugend- und Amateurfußball-Wettbewerbe.
Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006
Der Deutsche Fußball-Bund ist Ausrichter der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die 18. Fußball-Weltmeisterschaft findet vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 in Deutschland statt. Nach 1974 trägt Deutschland nun zum zweiten Mal eine Weltmeisterschaft im Fußball aus. Insgesamt zwölf Städte sind Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft. Bei dem Vergabeverfahren sollten die modernsten und sichersten Stadien Deutschlands ausgewählt werden, die zudem recht flächendeckend über Deutschland verteilt sein sollten. Alle zwölf Austragungsorte (München, Nürnberg, Stuttgart, Kaiserslautern, Frankfurt am Main, Leipzig, Köln, Gelsenkirchen, Dortmund, Hannover, Berlin und Hamburg) können neue Stadien vorweisen, die für zwischen 48 und 280 Millionen Euro umgebaut oder neu gebaut wurden. In Bau und Erweiterung der Stadien investierten der Staat und die Betreiber rund 1,38 Milliarden Euro. Zum Vergleich wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland für neun WM-Stadien 242 Millionen Deutsche Mark (also etwa 121 Millionen Euro) ausgegeben. Deutschland befindet sich in einer Wirtschaftskrise und erhofft sich durch die Ausrichtung, des nach Fernsehzuschauern zweitgrößten Sportereignisses der Welt, wichtige gesamtwirtschaftliche Impulse.
Die Deutsche Fußballnationalmannschaft

Die Deutsche Fußballnationalmannschaft ist die vom Bundestrainer getroffene Auswahl der besten deutschen Fußballspieler. Sie repräsentiert den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf internationaler Ebene, zum Beispiel in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei der Europameisterschaft des europäischen Kontinentalverbandes UEFA oder der Fußball-Weltmeisterschaft der FIFA.
Nach Brasilien ist die DFB-Auswahl die erfolgreichste Fußballnationalmannschaft der Welt.
Die Deutsche Fußballnationalmannschaft wurde bisher dreimal Fußball-Europameister, war 1988 auch Gastgeber des Wettbewerbs. Fußball-Weltmeister wurde Deutschland ebenfalls dreimal, dabei 1974 auch im eigenen Land. Ein zweites Mal wird Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 austragen.
Teilnahme an den Fußball-Weltmeisterschaften
Jahr | Gastgeber | Ergebnis | S | U | N | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|
1934 | Italien | Dritter Platz | 3 | 0 | 1 | 11:8 |
1938 | Frankreich | Runde 1 | 0 | 1 | 1 | 3:5 |
1954 | Schweiz | Weltmeister | 6 | 0 | 1 | 25:14 |
1958 | Schweden | Vierter Platz | 2 | 2 | 2 | 12:14 |
1962 | Chile | Viertelfinale | 2 | 1 | 1 | 4:2 |
1966 | England | Zweiter Platz | 4 | 1 | 1 | 15:6 |
1970 | Mexiko | Dritter Platz | 4 | 1 | 1 | 17:10 |
1974 | BRD | Weltmeister | 6 | 0 | 1 | 13:4 |
1978 | Argentinien | 2. Gruppenphase | 1 | 4 | 1 | 10:5 |
1982 | Spanien | Zweiter Platz | 3 | 2 | 2 | 12:10 |
1986 | Mexiko | Zweiter Platz | 3 | 2 | 2 | 8:7 |
1990 | Italien | Weltmeister | 5 | 2 | 0 | 15:5 |
1994 | USA | Viertelfinale | 3 | 1 | 1 | 9:7 |
1998 | Frankreich | Viertelfinale | 3 | 1 | 1 | 8:6 |
2002 | Japan und Südkorea | Zweiter Platz | 5 | 1 | 1 | 14:3 |
2006 | Deutschland | --------- | 0 | 0 | 0 | 0:0 |
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Teilnahme an den Fußball-Europameisterschaften
Jahr | Gastgeber | Ergebnis | S | U | N | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|
1972 | Belgien | Europameister | 2 | 0 | 0 | 5:1 |
1976 | Jugoslawien | Zweiter Platz | 1 | 1 | 0 | 6:4 |
1980 | Italien | Europameister | 3 | 1 | 0 | 6:3 |
1984 | Frankreich | Vorrunde | 1 | 1 | 1 | 2:2 |
1988 | BRD | Halbfinale | 2 | 1 | 1 | 6:3 |
1992 | Schweden | Zweiter Platz | 2 | 1 | 2 | 7:8 |
1996 | England | Europameister | 4 | 2 | 0 | 10:3 |
2000 | Belgien und Niederlande | Vorrunde | 0 | 1 | 2 | 1:5 |
2004 | Portugal | Vorrunde | 0 | 2 | 1 | 2:3 |
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Teilnahmen am Konföderationen-Pokal
Jahr | Gastgeber | Ergebnis | S | U | N | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|
1999 | Mexiko | Vorrunde | 1 | 0 | 2 | 2:6 |
2005 | Deutschland | Dritter Platz | 3 | 1 | 1 | 15:11 |
Fußball-Bundesliga
Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball. Die 1963 gegründete Liga wird der deutsche Fußballmeister ermittelt, dadurch dass jeder Fußballverein in Hin- und Rückspielen gegen jeden anderen Verein der 1. Liga antritt. Die Mannschaft mit den meisten Punkten aus allen Spielen gewinnt die vom DFB ausgerichtete Veranstaltung. Aus der ersten Bundesliga steigen die letzten drei Mannschaften in die seit 1981/82 eingleisige Zweite Fußball-Bundesliga ab.
Der DFB macht durch die Fußball-Bundesliga hohe Gewinne durch die Einnahmen aus den Fernsehübertragungen. Alleine die Bundesliga erhält durch die Übertragung der Spiele im Pay-TV und in Zusammenfassungen 300 Millionen Euro jährlich durch die übertragenden Fernsehsender. Des Weiteren haben die professionellen Fußballvereine weitere Einnahmen durch die Eintrittskarten in den Stadien sowie durch Sponsoring. Die unterschiedlichen Einnahmen aus Fernsehen- und Sponsorengeldern ließen eine immer größer werdende finanzielle und sportliche Kluft zwischen den einzelnen Mannschaften der Ligen entstehen. Fußball wurde immer mehr wie eine Ware vermarktet: Vor allem die Fernsehgelder, das Merchandising und die Vermarktung brachten Einnahmen, die sich in wenigen Jahren vervielfachten.
Da mehr Einnahmen vorhanden waren, stiegen ebenso Ablösesummen für Spieler und Trainer sowie die Gehälter der Beteiligten auf zweistellige Millionenbeträge. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten hatten für die Übertragung der Fußball-Bundesliga im Jahre 1987/88 noch 18 Millionen DM (umgerechnet neun Millionen Euro) bezahlt, die Erstübertragung der Spiele kostete den Fernsehsender Sat.1 zehn Jahre später schon 180 Millionen DM. Die Vermarktung hatte jedoch auch eine parallelen Wachstum der durchschnittlichen Zuschauerzahlen zur Folge, in der Hinrunde der Saison 2004/05 besuchten durchschnittlich 34.720 Zuschauer die Spiele.
Geographische Lage der Bundesligavereine

Der Fußball in Deutschland ist seit Ende der Saison 2004/05 ungleichmäßig über das Land verteilt, da mit Hansa Rostock, die insgesamt elf Jahre erstklassig waren, der letzte Ostverein abgestiegen ist. Im Fußball-Ballungsraum Nordrhein-Westfalen sind mit dem 1. FC Köln, Arminia Bielefeld, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, dem MSV Duisburg sowie dem FC Schalke 04 sieben Bundesliga-Klubs im Westen des Landes vertreten. Der FC Bayern München, 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart, 1. FC Kaiserslautern, FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt sind über die südliche Hälfte des Landes verteilt. Im Norden sind mit dem Hamburger Sportverein, Werder Bremen, VfL Wolfsburg und Hannover 96 vier Vereine zu finden. Nur Schleswig-Holstein, das Saarland und der Osten Deutschlands, die Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern haben abgesehen vom Hauptstadtverein Hertha BSC Berlin (Vor der Wiedervereinigung ein West-Berliner Fußballverein) keine Fußballmannschaft in der höchsten deutschen Fußballliga. In über einem Viertel Deutschlands wird damit kein Erstliga-Fußball gespielt. Der Absturz der Ostvereine nach der deutschen Wiedervereinigung ging stetig voran. Seit 1989 spielten Hansa Rostock (elf Jahre), Dynamo Dresden (vier Jahre), Energie Cottbus (drei Jahre) sowie VfB Leipzig (ein Jahr) in der Fußball-Bundesliga.
In der 2. Fußball-Bundesliga sind nach dem Abstieg von Rot-Weiß Erfurt in der Saison 2004/05 sind mit Hansa Rostock, Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue und Energie Cottbus vier Vereine vertreten. Viele ehemalige Traditionsvereine wie der 1. FC Magdeburg, FC Carl Zeiss Jena und die beiden Leipziger Klubs sind im Amateurbereich zu finden.
Die Gründe für die Verteilung des Fußballs in Deutschland sind in komplexeren Zusammenhängen zu finden. Die finanziellen Probleme der Fußballvereine im Osten Deutschlands spiegelt die wirtschaftliche Situation der Region wieder. Es ist für die Vereine schwierig, in den wirtschaftlich schwachen Bundesländern mit hoher Arbeitslosigkeit und großen Wirtschaftsproblemen Sponsoren zu finden. Es liegt auch auf der Hand, dass junge Fußballtalente aufgrund der Perspektivlosigkeit in den Westen abwandern. Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger sieht die Hauptgründe für den Absturz der Vereine aus den neuen Bundesländern in der wirtschaftlichen und sozialen Struktur der Region.
Ligasystem in Deutschland
Die „Ligen-Pyramide“ stellt den Aufbau des deutschen Ligensystems schematisch dar.
Die Bundesligen | 1. Fußball-Bundesliga | ||||||||
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Die 1. und 2. Liga | Drei Absteiger | ||||||||
Zweite Fußball-Bundesliga | |||||||||
Drei Aufsteiger, vier Absteiger | |||||||||
Die Regionalligen | Regionalliga Nord | Regionalliga Süd | |||||||
Die 3. Liga | Zwei Aufsteiger, fünf Absteiger | Zwei Aufsteiger, vier Absteiger | |||||||
Die Oberligen | Oberliga Nord | Oberliga NOFV-Nord | Oberliga NOFV-Süd | Oberliga Nordrhein | Oberliga Westfalen | Oberliga Hessen | Oberliga Südwest | Oberliga Baden- Württemberg | Bayernliga |
Die 4.Liga | Ein Aufsteiger, vier Absteiger | Ein Aufsteiger - Relegation: Meister NOFV-Nord gegen Meister NOFV-Süd, jeweils fünf Absteiger | Ein Aufsteiger, drei Absteiger | Ein Aufsteiger, drei Absteiger | Ein Aufsteiger, drei bis vier Absteiger | Ein Aufsteiger, zwei bis fünf Absteiger | Ein Aufsteiger, drei bis sechs Absteiger | Ein Aufsteiger, vier bis fünf Absteiger | |
Die Verbandsligen/ Landesligen | Verbandsliga Schleswig- Holstein | Verbandsliga Mecklenburg- Vorpommern | Verbandsliga Sachsen- Anhalt | Verbandsliga Niederrhein | Verbandsliga Westfalen 1 | Landesliga Hessen- Nord | Verbandsliga Rheinland | Verbandsliga Nordbaden | Landesliga Bayern- Nord |
Die 5.Liga | Verbandsliga Hamburg | Verbandsliga Berlin | Landesliga Sachsen | Verbandsliga Mittelrhein | Verbandsliga Westfalen 2 | Landesliga Hessen- Mitte | Verbandsliga Südwest | Verbandsliga Südbaden | Landesliga Bayern- Mitte |
Verbandsliga Bremen | Verbandsliga Brandenburg | Landesliga Thüringen | Landesliga Hessen- Süd | Verbandsliga Saarland | Verbandsliga Württemberg | Landesliga Bayern- Süd | |||
Verbandsliga Niedersachsen- West | |||||||||
Verbandsliga Niedersachsen- Ost |
- Aufstieg und Abstieg innerhalb des Ligensystems sind nur grundsätzlich geregelt und werden von Saison zu Saison neu definiert. Der sportliche Auf- und (vor allem) Abstieg, also das Erreichen einer bestimmten Platzierung zum Saisonende wird immer öfter durch nicht-sportliche Entscheidungen ergänzt und vorweggenommen:
- Saison 2002/2003, 2. Bundesliga: Dem SSV Reutlingen wurden wegen Verstoßes gegen Lizenzierungsauflagen sechs Punkte abgezogen.11 Siege und 6 Unentscheiden reichen sportlich für den Klassenerhalt, von den 39 erspielten Punkten bleiben nach Abzug der Lizenzstrafe durch die DFL nur 33 Punkte. RW Oberhausen bleibt trotz schlechterer sportlicher Bilanz (10 Siege und 7 Unentschieden, 37 Punkte) in der zweiten Liga.
- Saison 2001/2002, Regionalliga Nord: RW Essen wird wegen Verstoßes gegen die Lizenzierungsauflagen ein Punkt abgezogen. Die Partie Werder Bremen Amateure gegen Eintracht Braunschweig (12. Spieltag; 1:1) wird mit 0:2 gewertet. Die Folge ist, dass am Ende der Saison Eintracht Braunschweig mit 64 (statt erspielten 62) Punkten aufsteigt und RW Essen mit 63 (statt der sportlich erreichten 64) Punkten in der Regionalliga Nord verbleibt und erst zwei Jahre später in die 2. Bundesliga aufsteigt.
- Für die 1. Fußball-Bundesliga und 2. Fußball-Bundesliga vergibt die DFL nach einem Lizenzierungsverfahren die Profilizenz, für die Ligen ab der Regionalliga sind die jeweiligen Regionalverbände für die Lizenzvergabe zuständig.
- Die 1. Fußball-Bundesliga ist die höchste Fußballklasse im deutschen Fußballsystem. 18 Profimannschaften spielen um die deutsche Meisterschaft. In 17 Spielen pro Hin- und Rückrunde spielen alle Teams gegeneinander, jedes Team hat in der gesamten Saison 17 Heim- und 17 Auswärtsspiele. Jede Saison steigen die letzten drei Mannschaften ab.
- Die nächst niedrigere Liga ist die 2. Bundesliga, die ebenfalls zum Profifußball zählt. Auch in der zweiten Liga in Deutschland spielen 18 Mannschaften in einer Hin- und einer Rückrunde gegeneinander. Während am Ende der Saison die letzten drei Mannschaften der 1. Bundesliga in die 2. Bundesliga absteigen, spielen die ersten drei Mannschaften der 2. Bundesliga in der Folgesaison in der 1. Bundesliga.
- Die Mannschaften, die am Saisonende die Plätze 15 bis 18 belegen, steigen in die jeweilige Regionalliga ab.
- Unterhalb der beiden Profiligen befindet sich die dritte deutsche Liga, die Fußball-Regionalliga, die höchste Amateurliga in Deutschland. Seit der Saison 2000/01 wird in zwei Staffeln (Süd und Nord) gespielt. Die Regionalliga Nord spielt derzeit mit 19 Mannschaften, die Regionalliga Süd mit 18 Vereinen. Die Meister und Vizemeister der beiden Staffeln steigen jeweils in die 2. Bundesliga auf, wobei Amateurmannschaften von Erst- und Zweitligisten nicht aufstiegsberechtigt sind. Belegen sie einen der ersten beiden Plätze, rücken nächstplatzierte Mannschaften nach.
- Die Oberliga ist die vierthöchste Spielklasse in Deutschland. Seit der Saison 2004/2005 diese Amateurspielklasse noch in neun Oberligen eingeteilt:
- Fußball-Oberliga Nord, 18. Mannschaften (vier Absteiger in die Landesligen)
- Nordost Staffel Nord (NOFV-Nord), 18. Mannschaften (fünf Absteiger in die Verbandsligen)
- Nordost Staffel Süd (NOFV-Nord), 18. Mannschaften (fünf Absteiger in die Verbands- und Landesligen)
- Fußball-Oberliga Westfalen, 18. Mannschaften (drei Absteiger in die Landesligen)
- Nordrhein, 18. Mannschaften (drei Absteiger in die Landesligen)
- Südwest, 18. Mannschaften (zwei [max fünf] Absteiger in die Landesligen)
- Hessen, 18. Mannschaften (drei [max. vier] Absteiger in die Landesligen)
- Baden-Württemberg, 18. Mannschaften (drei [max. sechs] Absteiger in die Landesligen)
- Bayern, 19. Mannschaften (vier Absteiger in die Landesligen, der 15. spielt eine Relegation aus)
- Aus sieben steigt der Meister direkt in die Regionalliga (Süd bzw. Nord) auf, der achte Aufsteiger wird in zwei Relegationsspielen zwischen den Meistern der NOFV-Oberligen Nord und Süd ermittelt.
- Die fünfthöchste Fußball-Amateurspielklasse ist in Deutschland je nach Regionalverband die Landesliga bzw. Verbandsliga.
- In den anderen Regionalverbänden befindet sich unterhalb der Oberligen die Verbands- bzw. Landesligen, unterschiedliche viele, je nach Größe des Verbandes.
- Beispiele:
- In die „Oberliga Hessen“ steigen je vier Mannschaften auf, die Meister der Landesliga Hessen Nord, Landesliga Hessen Mitte, Landesliga Hessen Süd. Die drei Tabellenzweiten der Landesliga spielen den vierten Aufsteiger aus.
- Es steigen je der Meister aus der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern, Verbandsliga Berlin, Verbandsliga Brandenburg in die „Oberliga Nordost (Nord)“ und die Meister der Verbandsliga Sachsen-Anhalt, Landesliga Sachsen und der Landesliga Thüringen in die „Oberliga Nordost (Süd)“ auf.
- In die „Oberliga Bayern“ steigen je vier Mannschaften auf, die Meister der Landesliga Bayern Nord, Landesliga Bayern Mitte, Landesliga Bayern Süd. Die Zweiten der Landesligen spielen zusammen mit dem Verein, der in der BAyernliga direkt über den direkten Abstiegsplätzen platziert ist, in einen KO-System-Turnier, den vierten Aufsteiger aus.
- In die „Oberliga Baden-Württemberg“ steigen der Meister der Verbandsliga Nordbaden, der Verbandsliga Südbaden und der Verbandsliga Württemberg auf. Die Zweiten der Verbandsligen spielen eine Relegation um den vierten Aufstiegsplatz aus.
- Je nach Verband ist die sechsthöchste Spielklasse eine Landesliga, falls die fünfhöchste eine Verbandsliga war. Ist jedoch die fünfthöchste eine Landesliga so befindet sich darunter die Bezirksliga. In Bayern und Hessen gibt es zwischen Landesliga und Bezirksliga noch die Bezirksoberliga.
- Unter der Bezirksliga befindet sich die in einigen Regionalverbänden die Bezirksklasse.
- Die nächstniedrigere Spielklasse der Landesverbände ist die Kreisliga (A, B, C) oder Kreisklasse.