Hauskreis
Als Hauskreise werden kleine Gruppen von Christen bezeichnet, die sich zum gemeinsamen Bibelstudium, zum Gedankenaustausch, zum Singen und zum Beten regelmäßig in Privatwohnungen treffen. Hauskreise sind meistens als Untergruppen einer größeren Gemeinde organisiert und stellen ein zusätzliches Angebot neben dem obligatorischen Sonntagsgottesdienst dar.
Ein Hauskreis umfasst in der Regel 5-12 Personen - so viele, wie in ein Wohnzimmer passen. Hauskreise werden wegen ihrer zwanglosen Atmosphäre und den intensiven, freundschaftlichen Beziehungen, die darin entstehen können, geschätzt. Im Gegensatz zum Sonntagsgottesdienst bietet der Hauskreis jedem Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit eigenen Beiträgen aktiv zu beteiligen, zu diskutieren und persönliche Fragen zu klären.
Hauskreise verfolgen meist auch eine evangelistische Absicht: Die Hauskreisteilnehmer werden ermutigt, Freunde und Bekannte mitzubringen, damit diese im Hauskreis den christlichen Glauben kennen lernen und sich dann später möglichst auch dem Hauskreis und der Gemeinde anschließen. Auf diese Weise sollten die Hauskreise stetig wachsen und sich teilen, sobald sie zu groß geworden sind. In der Praxis funktioniert das jedoch selten.
Oft finden sich Christen in annähernd gleichem Alter, gleichem Familienstand, gleichen Interessen und Vorlieben in einem Hauskreis zusammen. Dadurch kann es vereinzelt zu sektiererischen Tendenzen in Hauskreisen kommen, und gerade deshalb stehen manche Pfarrer und Gemeindeleiter Hauskreisen kritisch gegenüber. Auf die meisten Hauskreise trifft dies jedoch nicht zu, und es kann immerhin auch die Attraktivität einer Gemeinde erhöhen, wenn sie für Menschen mit unterschiedlichen Interessen jeweils passende Hauskreise zu bieten hat.