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Teufelsberg

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Datei:2004-04-11 Teufelsberg.jpg
Teufelsberg mit ehemaliger Radaranlage

Der Teufelsberg (im Volksmund auch "Monte Klamott") ist ein Trümmerberg und mit 120 m über NN die höchste Erhebung in Berlin. Der 55 Meter hohe Berg, der an der Teufelsseechaussee im Berliner Bezirk Wilmersdorf (OT Grunewald, jetzt verwaltungstechnisch Charlottenburg-Wilmersdorf) liegt, hat seinen Namen von dem naheliegenden Teufelssee geerbt.

Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen Teufelsbergs ein riesiger Bunker der Wehrtechnischen Fakultät. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde versucht, ihn vergeblich zu sprengen. Um eine weitere Nutzung des Bunkers zu verhindern und den Platz des Geländes zu nutzen, wurde er ab 1950 als weitere Deponie für 12 Millionen m² Trümmerschutt genutzt. Weitere Deponien (z.B. "Insulaner", Stadion Wilmersdorf am Lochowdamm auf dem Gelände der ehemaligen Gasanstalt) hatten die vorgesehene Kapazität erreicht und konnten nicht weiter bedient werden. Am 14. 11. 1957 wurde der zehnmillionste Kubikmeter Schutt angefahren. Täglich luden etwa 600 Lastzüge rund 6 800 m² ab. Nach Trümmer- und Bauschutt wurde der Teufelsberg auch als Mülldeponie genutzt. Bei der Modellierung plante man Wintersportanlagen (Skihang, Rodelbahn, Skisprungschanze, Schlepplift) ein. Fertiggestellte Bereiche wurden mit Sand und Mutterboden überfüllt und begrünt (überwiegend Kiefern).

Die Planungsaufsicht oblag dem Bauamt des Bezirksamtes Wilmersdorf. Nahezu alle Vermessungsarbeiten wurden vom Vermessungsingenieur Rudolf Gadacz und seinem Team durchgeführt. Ing. R. Gadacz hatte bereits beim Stadion Wilmersdorf Erfahrungen gesammelt.

Eine Nutzung als Freizeitgelände war geplant, wurde aber vorerst vereitelt, da die US-Armee den Berg für eine Funkanlage nutzte. Die anfangs mobile Installation zur Überwachung des Luftraums insbesondere der drei Flugkorridore zwischen Berlin und der BRD wurde bald fest ausgebaut. Dazu wurde ein Radom errichtet, das auch weitere Überwachungsaufgaben bis weit in das Gebiet des Warschauer Paktes übernehmen konnte (vermutlich der Hauptzweck). Ing. R. Gadacz berichtete, dass die US-Armee einen Schacht errichtete, der bis in den Bunker reichte. Er kannte genau die in der Deponie abgelagerten Schichten, die nun wieder als Aushub auftauchten. Vermutlich wurde im Bunker die Zentrale der Überwachungsanlage eingerichtet. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Anlage abgebaut.

Bereits in den 70er Jahren wurde ein Hang des Teufelsberges vorübergehend für den Weinanbau genutzt - "Wilmersdorfer Teufelströpfchen". Bei entsprechenden Witterungsverhältnissen ist der Teufelsberg ein Eldorado für Drachenflieger, zudem wird zu jedem Jahreswechsel ein "Silvesterlauf" über das Gelände veranstaltet.

Weitere Planungen: Die Radarstation soll zu einer exklusiven Wohnanlage werden. 5,2 Millionen D-Mark bezahlte der Investor dem Land Berlin für das Areal. 150 Millionen D-Mark werden in Hotel, Wohnungen und Gaststätte investiert (Quelle: Berliner Zeitung 25.09.1998, Lokales, Seite cw28).

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