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Ohrwege

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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Bad Zwischenahn hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Regierungsbezirk: Weser-Ems
Kreis: Landkreis Ammerland
Fläche: 130 km²
Einwohner: 27.075 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner je km²
Höhe: 7 m ü. NN
Postleitzahl: 26160
(alt: W-2903)
Vorwahl: 04403
Geografische Lage: 53° 9' n. Br.
8° 0' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: WST
Gemeindeschlüssel: 03 4 51 002
Gemeindegliederung: 19 Bauernschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Brink 9
26160 Bad Zwischenahn
Offizielle Website: www.bad-zwischenahn.de
E-Mail-Adresse: gemeinde@bad-zwischenahn.de
Politik
Bürgermeister: Jan-Dieter Osmers (CDU)

Bad Zwischenahn ist eine Gemeinde in Niedersachsen, im Kreis Ammerland, westlich von Oldenburg (Oldb).

Die Gemeinde Bad Zwischenahn setzt sich aus 19 Bauernschaften [1] zusammen und liegt im Südosten des Landkreises Ammerland. Im Nordosten des Landkreises grenzt die Gemeinde an die Nachbargemeinde Wiefelstede, im Süden an Edewecht, im Nordwesten an die Kreisstadt Westerstede und im Südosten an Oldenburg.

Geographie

Die Gemeinde Bad Zwischenahn liegt im Gebiet der Nordoldenburgisch-Ostfriesischen Geest. Während in den Niederungen (Täler) feuchte Wiesen zu finden sind, wurden auf den sandigen Rücken Ackerflächen kultiviert. Auf diesen Rücken wurde bis zum Mittelalter vorwiegend Getreide angebaut. Durch den Mono-Anbau kam es zur Verarmung von Nährstoffen. Um dem verarmten Boden wieder Nährstoffe zuzuführen stach man im humusreichen Grünland der Täler sogenannte Plaggen aus und brachte sie, angereichert mit Tierexkrementen, als Plaggendünger auf den Ackerflächen aus. Hierdurch wurden die Geestrückenflächen zum plaggengedüngten Esch. Durch das Aufbringen dieser Düngemittel wurden im Laufe der Zeit die Eschflächen deutlich erhöht. Die Talböden sind oft überschwemmt, was auf den unterhalb der ammerländer Geest befindlichen Ton zurückzuführen ist.

Südlich der Ammerländer Geest befindet sich die Leda-Jümme-Niederung. Diese Niederung besteht hauptsächlich aus Moor. Die zur Gemeinde Bad Zwischenahn gehörenden großen Moore Ekener Moor, Speckener Moor und Kayhauser Moor gehören als nördliche Ausläufer zum Vehnemoor. Durch das Vorhandensein von Moor konnte Bad Zwischenahn zum staatlich anerkannten Moorheilbad ausgebaut werden und auch durch den Abbau von Torf wirtschaftlich profitieren.

Zentrum der Gemeinde ist das Zwischenahner Meer, welches über einen weit in die Tiefe ragenden Salzstock gelegen ist. Das Landschaftsbild wird geprägt durch im gesamten Ammerland vorkommenden Baumschulen, die vorallem aufgrund des küstennahmen Klimas (hohe Feuchtigkeit, milde Winter) in dieser Gegend hervoragende Voraussetzungen finden. Besonders Rhododendren, ein aus den regenreichen Gebieten des Himalaja kommendes fleischblättriges Hartgehölze, finden hier die zur Aufzucht notwendige feuchte Luft.

10,3% des Gemeindegebietes sind von Wäldern und Gehölzen bedeckt (Stand: 1993). Als größtes zusammenhängendes Waldgebiet ist hier der Wold bei Bloh zu nennen. Er ist ca. 250 ha groß und bietet mit dem Woldsee einen im Sommer gern besuchten Badepark.

Etwa 35% des Gemeindegebietes werden als Weideland oder Wiese genutzt. Besonders die kultivierten Gebiete der ehemaligen Hochmoore zählen zu diesen Flächen.

Ackerland (inkl. Baumschulen und Gartenbaubetriebe) bildet zu etwa 23% die Gemeindefläche. Anders als im Mittelalter findet man heute auch in den trockengelegten Moorflächen Äcker. Hier kann man unterscheiden zwischen den historischen Eschäckern und den neuzeitlichen Mooräckern.


Wappen

Das Wappen von Bad Zwischenahn zeigt in goldenem Schild zwei rote Balken, belegt mit einem silbernen Brunnen und drei Reithkolben darüber. Es hat nur ein Wappenfeld, wie es nach heraldischen Grundsätzen für Gemeindewappen üblich ist.

Die roten Balken symbolisieren die Gemeinde Bad Zwischenahn als Gemeide des Ammerlandes. Ihre Bedeutung geht der Überlieferung nach auf den Grafen Gerd den Mutigen zurück: sie stellen die sog. ammerländischen Blutbalken dar.

Der Brunnen symbolisiert einen um etwa 900 entstandenen Brunnen im Ortskern von Bad Zwischenahn, der 1955 wieder freigelegt wurde.

Die Reithkolben sind auf den Randbewuchs des Zwischenahner Meeres zurückzuführen. Dieses Reith wächst auch in den weiten Moorgebieten rund um Bad Zwischenahn. Die Moore bilden die Voraussetzung, dass Bad Zwischenahn den Status als staatlich anerkanntes Moorheilbad erhalten hat.


Bildungseinrichtungen

  • Allgemeinbildende Schulen
  • Berufsbildende Schulen
  • BBS Rostrup



Gemeindegliederung

Die Gemeinde Bad Zwischenahn setzt sich aus 19 Bauernschaften zusammen:

Bad Zwischenahn

Dass Zwischenahn wahrscheinlich im 9. Jahrhundert erste Siedlungen hatte, belegen Ausgrabungsfunde aus einem Brunnen am heutigen Marktplatz. Der Name ist höchstwahrscheinlich von dem Wort to-scentan abgeleitet, was auf ein Rodungsgebiet hindeutet. Das Wort bedeutet etwa soviel wie das Herausgeschnittene. Eine andere Geschichte besagt, dass der Name auf die Lage zwischen mehreren kleinen Flüssen, den Auen herrührt. Demnach bedeutet Zwischenahn soviel wie zwischen den Auen.
Das offizielle Gründungsjahr ist auf 1124 festgelegt. Auf dieses Jahr wurde einstmals der Bau der Kirche, gelegen am Brink datiert.
Der Ortskern präsentiert sich heute wie eine moderne Kleinstadt mit Fußgängerzone, Promenade, Einkaufsläden und Gastronomie. Der Antrag zur Verleihung der Stadtrechte 1974 war erfolglos, so dass Zwischenahn nur der Titel Bad verblieb.
Das Zentrum von Bad Zwischenahn befindet sich am Markplatz. Hier steht auch die St. Johannes Kirche. Bis Höhe Georgstraße ist dieser Teil dem Verwaltungsbezirk Bad Zwischenahn I Ost zuzurechnen. Auch die Bahnhofstraße, die Fußgängerzone von Bad Zwischenahn liegt in diesem Verwaltungsbezirk, wie auch die Promeniermeile Peterstraße. Diese setzt sich in den Verwaltungsbezirk Bad Zwischenahn I West fort. Hier finden sich auch das Ammerländer Bauernhaus, ein Museum, der Spieker, eine Gaststätte, sowie die Anlagen der Kurklinik.
Das Gebiet südlich der Bahnlinie ist der Verwaltungsbezirk Bad Zwischenahn II. Hier findet man unter anderem auch das Schulzentrum mit Gymnasium und Realschule.
Anders als die Namen der anderen Verwaltungsbezirke der Gemeinde werden die drei Verwaltungsbezirke von Bad Zwischenahn nicht als Ortsteile im normalen Sprachgebrauch verwendet. Man spricht nur von "Bad Zwischenahn" insgesamt. Die nachfolgenden Verwaltungsbezirke sind jedoch eigenständige Ortschaften innerhalb der Gemeinde.

Specken

Der Name ist wahrscheinlich auf das althochdeutsche Wort Spacho zurückzuführen, was soviel wie Reisig bedeutet. Auch hat man dünne Hölzer in Mittelhochdeutsch als Speken bezeichnet. Demzufolge ist Specken (Speken, Speiken) ein Gebiet in den Niederungen der Bäke, das durch einen mit Reisig, bzw. dünnen Hölzern befestigten Weg zu erreichen war.
Neben dem Gut Specken, einem alten Erbbesitz der Familie Kuck, direkt im Kuck's Busch gelegen, fand man 1952 die Reste einer alten Gräftenburg, die den ehemaligen Rittern von Specken gehörte.
Gegenüber dem Burgareal am Speckener Weg befindet sich das Gebäude der ehemaligen Kornbrennerei Kapels (Kapels' Kornspieker), in dem sich heute ein Museum befindet.

Ekern

Auch Ekern ist ein altes Eschdorf. Der Name geht wohl auf das Wort Eck-hörn zurück, was soviel bedeutet wie Eichenbusch. Bereits 1359 wird de Ekerner Esch als gerodete Ackerwirtschaftsflur erwähnt. Durch seine sehr späte Verkoppelung sind die Flurnamen der einzelnen Eschstücke erhalten geblieben.
Um 1270 hatte die adelige Familie Aschwege eine Burg in der Aueniederung. Der Name der Gegend lautet heute Burgfelde (Borchfelde), was auf den Standort der Burg (Scusselburg) zurückzuführen ist. Der Name der Familie von Aschwege ist auf den Sitz derselben im Ortsteil Aschwege zurückzuführen. Die alte Bezeichnung Aswede (auch Ascwede) bedeutet soviel wie Eschenwald. Anfang des 15. Jahrhunderts zog die Familie ins Münsterland. Das Gutsgebäude kann man heute im Museumsdorf Cloppenburg besichtigen.
In Ekern steht eine Mühle, die renoviert und gut erhalten ist. Dass es in Ekern bereits 1371 eine Mühle gab, beweist ein Eintrag im Oldenburger Urkundenbuch, in dem ein Olteke de mülnere erwähnt wird. Auch der Fund eines Mahlsteines aus rheinischer Basaltlava im Jahr 1974 belegt Ekern als alten Mühlenstandort.
Eine Mühle gibt es auch in Querenstede, dem ehemaligen Teil der Bauernschaft Ekern, das heute zum Ortsteil Ohrwege zugehörig zählt.
Als Industrie hat sich in Ekern vorallem die Ziegelindustrie etabliert, da man hier auf umfangreiche Tonvorkommen zugreifen konnte.
Das sich im Westen an Ekern anschließende Ekener Moor ist auch heute noch eine Fläche, die den Moorcharakter aus früheren Zeiten gut erahnen lässt.


Dänikhorst

Auch Dänikhorst (Denechorst, Denichorst) war bis ungefähr 1509 der Sitz einer Burg. Das Oldenburger Urkundenbuch weist im Jahre 1305 Gerhardus Sleppergrelle als Besitzer dieser Burg aus. Um 1509 verkaufte die Familie Sleppergrelle die Burg an den oldenburger Grafen Johann den Älteren. Dieser ließ die Burg verfallen.

Ohrwege

Die genaue Herkunft des Namens Ohrwege ist nicht geklärt. Vermutet wird, dass der erstmalig um 1270 in den Lehensregistern der Grafen von Oldenburg erwähnte Name Orwede auf eine alte Flurbezeichnung zurückzuführen ist. Die Verbindung zur Bauernschaft Zwischenahn wurde durch eine erhöht gebaute Straße, einem Kamp gebildet. Hier liegt der Ortsteil Altenkamp, in dem besonders in den letzten Jahren Neubaugebiete ausgewiesen wurden und der dadurch deutlich gewachsen ist.
Eine andere Bezeichnung für eine erhöhte Straße ist das plattdeutsche Wort Diek, was mit Deich am ehesten zu übersetzen ist. An der zweiten von Altenkamp in Richtung Zwischenahn wegführenden Straße Diekweg liegt seit 1929 der Neue Friedhof.
Ohrwegerfeld grenzt nördlich an Ohrwege an und bildet ein dünn besiedeltes ehemaliges Moorgebiet. Einen großen Teil nimmt das Kienmoor ein, das als geschlossenes Nadelwaldgebiet erhalten ist.
Querenstede geht auf den Anfang des 14. Jahrhunderts zurück und bietet für Mühlenliebhaber eine der gut erhaltenen Mühlen des Ammerlandes, die Querensteder Mühle, die durch den Mühlenverein Bad Zwischenahn intakt gehalten wird. Ursprünglich zur Bauernschaft Ekern zugehörig gehört Querenstede heute zum Verwaltungsbereich der Ortschaft Ohrwege.

Rostrup

Rostrup ist verwaltungsmäßig in Rostrup I und Rostrup II aufgeteilt.
Im Alt- und Mittelhochdeutsch wurden feuchte Vertiefungen als Ros (oder Rotz, Roetz) bezeichnet. Der Name Rostrup (Rosthorpe, Rostorp) ist hiervon abgeleitet. Wie auch Ekern wurde Rostrup als Eschdorf gebaut. Die älteste Erwähnung des Dorfes findet man im Oldenburger Urkundenbuch im Jahr 1240. Nachdem 1936 ein Militärflugplatz (heute Segelflugplatz) gebaut wurde, mußten die Rostruper Bauern auf den größten Teil des Esch' für ihre Landwirtschaft verzichten. So ganz ohne Eschland mußte der Hof Hösjekamp auskommen. Er liegt nördöstlich von Rostrup direkt in einem Waldgebiet am Zwischenahner Meer. Die heute beliebte Wohngegend wurde urkundlich erstmals 1305 im Güterverzeichnis des Klosters Rastede erwähnt.
Direkt am Meer liegt an der Grenze zur Bauernschaft Zwischenahn das Gut Eyhausen. Das Gut wechselte als adelig freies Gut im Laufe der Jahrhunderte mehrfach den Besitzer. Im Oldenburger Urkundenbuch wurde es 1331 als Edinchusen erstmalig erwähnt. Die Bedeutung des Namens leitet sich wohl am ehesten aus der um 1428 gebräuchlichen Bezeichnung Edelinghusen ab, was auf eine "Behausung" von Edelleuten hinweist.
Der Name Deepenfurth ist plattdeutsch und bedeutet soviel wie Tiefer Weg. Dieser Ortsteil von Rostrup II bildet die Verbindung zu Westerstede. Heute befinden sich dort einige Baumschulen, sowie eine Gaststätte an der Kreuzung zu Hüllstede, die durch eine besonders imposante und alte Rotbuche im ganzen Ammerland bekannt ist.

Elmendorf

Die Ritter von Elmendorf hatten ihre Burg im heutigen Dreibergen gebaut. Im 13. Jahrhundert besiedelten sie den gesamten nördlichen Teil des Zwischenahner Meeres und gaben so der heutigen Ortschaft Elmendorf ihren Namen. In Elmendorf befindet sich das Gut Blexhaus, das bis 1843 als Poststation diente, weil es an der Poststraße nach Holland lag. Es wurde geschlossen, als der Postverkehr über Zwischenahn abgewickelt wurde. Seinen Namen erhielt es durch den um 1500 dort ansässigen Gerd Blexen. Ebenso an der Poststraße gelegen war das Gut Klein-Garnholt, das am 28. September 1331 vom Ritter Dietrich von Elmendorf in den Besitz der Grafen von Oldenburg überging. Der in der Gegend bekannte Familienname Garnholz leitet sich von diesem Besitz ab: Etwa um 1456 haben die damaligen Meier von Garnholt den Namen übernommen. Klein- und Groß-Garnholt sind durch die Heller Büsche getrennt. Hier verläuft auch die Gemeindegrenze zu Westerstede, denn Groß-Garnholt gehört heute zur Gemeinde Westerstede.
Zwischen Elmendorf und Klein-Garnholt liegt Langebrügge. Seinen Namen erhielt es, weil es als "Brücke" zum Mansier Esch angelegt wurde. Wie an vielen anderen Stellen im Ammerland auch waren die Bodenverhältnisse sehr moorig. Um dennoch das Moor begehbar zu machen wurden Sträucher gebündelt und dicht an dicht auf den weichen Untergrund gelegt. Auf diese Weise erhielt man eine Brücke zum Esch, sehr lang in Langebrügge.
Langebrügge war damals Teil des Moores, welches heute als Wilbroksmoor die nordwestliche Grenze zu Westerstede bildet. Wie alle anderen inzwischen nicht mehr aktiven Moorgebiete im Landkreis Ammerland bietet diese Gegend ausgezeichnete Bodeneigenschaften für Baumschulen. Auch im Wilbroksmoor sind Baumschulen zum selbstverständlichen Anblick geworden und prägen das Landschaftsbild der Gemeinde Bad Zwischenahn.

Helle

Helle bedeutet soviel wie Höheres Land. Die Rasteder Chronik erwähnt Helle das erste Mal 1134 bei der Einweihung der Burg Elmendorf im heutigen Dreibergen. Dreibergen hat seinen Namen erhalten aufgrund dreier künstlich aufgeschütteten Hügel, die das Fundament der ehemaligen Burg Elmendorf bildeten, einer Dreihügelburg. Zwei Hügel beherbergten hölzerne Wohntürme, der dritte Hügel war für Hütten des Gesindes angelegt. Gegenüber dieser Burg befand sich die Kirche, die etwa 1124 zu Zeiten des Grafen Egilmar II. erbaut wurde und St. Bartholomäus geweiht war. Im 15. Jahrhundert wurde sie abgebrochen. Der Sage nach wurden die Ziegel zur Erweiterung der Kirche in Zwischenahn verwendet. Einstmals lautete der Name der Ortschaft Altenkirchen, welcher heute lediglich als Flurname erhalten blieb.
Direkt neben Dreibergen liegt Meyerhausen. In dieser Ortschaft hatten die Ritter von Elmendorf den ersten Meierhof gegründet, der 1331 in einem Vertrag zwischen dem Ritter Dietrich von Elmendorf und den Grafen von Oldenburg in oldenburgischem Besitz überging. Nördlich an Meyerhausen grenzt Kreyenkamp an, welches auch heute noch dünn besiedelt ist. In dieser Gegend muss auch die alte Ortschaft Loye (ursprünglich: Loie) gelegen haben, die heute nicht mehr existiert. Weiter nördlich gelangt man nach Hellermoor, was bis Anfang des 19. Jahrhunderts den Bauern aus Helle zum Torfstechen diente. Auch heute ist das Hellermoor nicht besonders stark besiedelt.

Aschhausen

Aschhausen ist urkundlich seit 1294 unter dem Namen Aschehusen erwähnt. Der Name leitet sich von dem Wort Esch ab. Durch Urnenfunde ist belegt, dass die ersten Siedlungen in diesem Gebiet sich bereits im 7. Jahrhundert vor Christus ereigneten. Diese frühen Siedlungen wurden jedoch im 5. - 6. Jahrhundert wieder aufgegeben, was wohl auf Klimaveränderungen zurückzuführen ist. Seit dem 8. Jahrhundert entstanden dann Eschsiedlungen, d.h. es wurden Höfe vor den Eschen angelegt, die zum Ackerbau verwendet wurden. Aschhausen ist unterteilt in Aschhausen, Aschhauserfeld, Haarenstroth und Aue. Der heutige Kern der Ortschaft liegt in Aschhauserfeld, das im 19. Jahrhundert eine höhere Ansiedelung erfuhr als Aschhausen selbst. Im 15. Jahrhundert wurde die Flur Haarenstroth der Bauernschaft Borbek (Wiefelstede) durch die Bauernschaft Aschhausen abgekauft. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde diese Gegend besiedelt. An der heutigen Kreisstrasse nach Oldenburg liegen in Haarenstroth zwei historische Gaststätten: der Bremer Schlüssel (heute Gasthaus Buddha) wurde ung. 1800 errichtet, die Gaststätte Ton Scharpen Eck (plattdeutsch: "zur scharfen Ecke") wurde 1860 erbaut. Durch die Halfstäder Bäke ist Halfstede von Aschhausen abgegrenzt. Dass die Gegend um Halfstede (früher: Hallenstede, Hallesen) bereits frühzeitig eine zentrale Bedeutung für die Besiedelung hatte, belegt ein hier entdecktes Urnengräberfeld. Aue hat seinen Namen aufgrund seiner Nähe zum Aue-Bach, der am Ostufer des Zwischenahner Meeres einen Zufluss bildet. Es liegt zwischen Halfstede und Meyerhausen. Entstanden ist die Ortschaft etwa 1305, als der Hof Tiden als Eigentum des Klosters Rastede im Klostergüterverzeichnis erwähnt wurde. Die zu Aue gehörenden großen Ödlandflächen wurden 1895 durch Dampftiefpflüge kultiviert.

Kayhausen

Im Mittelalter war dieser Ortsteil Sitz der Junker von Kayhausen. Die Junker hatten ihre Burg am Ufer des Meeres gebaut, nach 1385 verfiel die Burg jedoch nach und nach. Teilweise sind Wall und Graben heute noch erkennbar. Der damals zur Burg gehörende Meierhof ist heute Sitz einer Gaststätte, dem Ahrenshof, in dessen Familienbesitz dieser seit 1696 sich befindet.
Kayhauserfeld wurde erst sehr spät besiedelt, da es hauptsächlich aus Moorflächen bestand. 1825 wurden in diesem damals zur Bauernschaft Zwischenahn gehörenden Ortsteil 14 Einwohner gezählt.
Heute ist der größte Teil von Kayhauserfeld Gewerbegebiet.

Petersfehn

Petersfehn wurde erst sehr spät in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Moorkolonie gegründet.
Von 1847 bis 1897 gehörte die Bauernschaft zur Landgemeinde Oldenburg, dann bis 1924 zu Eversten. Von 1924 bis 1933 war Petersfehn Teil der Gemeinde Ofen und im Zuge der Verwaltungsreform 1933 wurde die Bauernschaft Teil der Gemeinde Bad Zwischenahn.
Die Kirche, der Friedhof, die Schule und die Sportanlagen befinden sich alle in Petersfehn I.
Die Namen Petersfehn I und Petersfehn II ergeben sich aufgrund der Besiedelung. Zwischen dem wesentlich größeren Petersfehn I und dem jüngeren Petersfehn II liegen einige Kilometer fast unbesiedelten Gebietes. Aus diesem Grund wurden zwei geschlossene Ortschaften ausgewiesen.

Wehnen

1278 wird Wehnen erstmalig in den Lehnsregistern der Grafen von Oldenburg erwähnt. Die damalige Schreibweise lautete Weneden. Diese Schreibweise ist auch noch 1402 im Oldenburger Urkundenbuch zu finden. 1428 wird dann Weende und 1521 Ween verwendet. Die heutige Schreibweise Wehnen ist seit 1627 verbrieft.
Wehnen ist Sitz des Niedersächsischen Landeskrankenhauses Wehnen, zu dem im Juli 1854 der Grundstein auf einen ca. 13 ha großen Geländes des Wehner Esch' gelegt wurde. Da das Kloster Blankenburg zu klein wurde, sollte im Großherzogtum Oldenburg eine neue Irrenanstalt gegründet werden. Am 15. März 1858 fand die Eröffnung statt. Nach Einführung des Lehrstuhles für Psychiatrie (in Niedersachsen 1868 von Ludwig Meyer im Landeskrankenhaus Göttingen eingerichtet) wurde aus der Irrenanstalt ein Krankenhaus für Psychiatrie. Wie bei allen Institutionen dieser Art ist auch die Geschichte dieses Krankenhauses in der Zeit von 1933 bis 1945 keine löbliche, was jedoch nicht auf die damaligen Leiter zurückzuführen ist, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus gegen das Nazi-Regime durchzusetzen versuchten. Dass es im LKH Wehnen jedoch keine Fälle von Euthanasie gegeben haben soll, wie es Landesrat H. Plagge 1958 schrieb, ist umstritten.
Heute ist das Krankenhaus auf die psychiatrische Vollversorgung von Patienten aus Landkreisen des Umlandes spezialisiert.

Ofen

Das althochdeutsche Wort ouwa bedeutete soviel wie Aue oder Wiese. Von ihm leitet sich die heutige Bezeichnung Ofen für die Bauernschaft ab, die im Laufe der Jahrhunderte einige andere Schreibweisen durchlaufen hat.
(1379 Oven (erstmalig urkundlich erwähnt), 1428 Ouven, 1643 Offen)
Die Bauernschaft Ofen gehörte ursprünglich zur Hausvogtei der Grafen von Oldenburg. Erst 1897 wurde es aufgrund von Bestrebungen, das oldenburger Umland in selbstständige Landgemeinden aufzuteilen, dem heutigen oldenburger Stadtteil Eversten angegliedert. Im Zuge der Eingemeindungen des Umlandes der Stadt Oldenburg (Oldb) im Jahre 1924 wurde Ofen zur selbständigen Gemeinde, der u.a. Metjendorf angehörte. Bei der Oldenburgischen Verwaltungsreform von 1933 wurde der größte Teil der Gemeinde Ofen wieder aufgelöst und das Dorf Ofen der Gemeinde Bad Zwischenahn angegliedert. Die evangelische Kirche in Ofen ist eine Schwesterkirche von Metjendorf. 1948 versuchte Ofen sich wieder zu verselbstständigen. Dies gelang jedoch nicht, so dass Ofen als Bauernschaft in der Gemeinde Bad Zwischenahn verblieb.

Westerholtsfelde

Wie Petersfehn wurde auch Westerholtsfelde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Moorkolonie besiedelt. Im Zuge der Verwaltungsreform 1933 wurde Westerholtsfelde von der Gemeinde Wiefelstede (Neuenkruge) der Gemeinde Bad Zwischenahn zugehörig.

Bloh

Die Bauernschaft Bloh wird erstmalig 1425 als Bylo erwähnt, was soviel wie beim Holze bedeutet. Heute ist Bloh aufgeteilt in Nord-Bloh, was zu Wehnen gehört und Süd-Bloh, welches zu Petersfehn I gehört. Die ursprünglich zur Bauernschaft gehörigen Teile Bloherfelde und Hinterm Wildenloh sind heute Teile des Stadtgebietes von Oldenburg.



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Museen

  • Freilichtmuseum
  • Museumskroog Specken


Regelmäßige Veranstaltungen

Bad Zwischenahner Woche (ZwiWo) [2]


Kulinarische Spezialitäten

  • Smoortaal
  • Ammerländer Löffeltrunk
  • Ammerländer Schinken
  • Grünkohl

Literatur

Chronik der Gemeinde Bad Zwischenahn, (1994 Buchhandlung Grüttefien, Bad Zwischenahn)