Hepcidin
Hepcidin ist ein Protein im menschlichen und tierischen Körper. Es spielt eine wichtige Rolle in der Regulation des Eisen-Stoffwechsels.
Zunächst wurde Hepcidin als ein Peptid beschrieben, welches bei der Mikrobenabwehr beteiligt ist. Daher stammt auch der Name:
- hepatic bactericidal protein.
Seine eigentliche Bedeutung hat das Hepcidin allerdings im Eisenstoffwechsel.
Bildung
Der Körper produziert das Hepcidin aus einer Vorstufe , dem Pro-Hepcidin, in der Leber. Hepcidin wird durch das HAMP-Gen (HFE-2B) codiert.
Wirkungen
Hepcidin bremst die Eisenaufnahme über den Darm und bremst die Freisetzung von Eisen aus dem Retikuloendotheliales System (RES). Ist der Bluteisenspiegel im Verhältnis zum Eisenverbrauch zu hoch, so wird Hepcidin von der Leber freigesetzt, um die Eisenaufnahme der Darmzellen zu reduzieren. Ist der Bluteisenspiegel zu niedrig, bremst die Leber die Hepcidinproduktion und die Eisenaufnahme im Darm steigt wieder. Deswegen wird Hepcidin auch als Hormon des Eisenstoffwechsels bezeichnet.
Hepcidin spielt auch eine wichtige Rolle bei der Veränderung des Eisenstoffwechsels im Rahmen chronischer Entzündungen. Solche Entzündungen führen zu einer Erhöhung des Hepcidinspiegels.
Hepcidin ist auch bei der Form der Hämochromatose beteiligt, die durch eine Mutation im HFE-Gen entsteht.
Laborwerte
Hepcidin und sein Vorläufer das pro-Hepcidin kann im Blut und Urin nachgewiesen werden.
- Hepcidin ist ein Marker für die Hämochromatose Typ 4 ( ?? oder 2b ??)
- Man findet bei dieser Krankheit erhöhte Konzentrationen von Serum pro-Hepcidin, der Vorstufe von Hepcidin.
- Hämochromatose Typ 4 455.2ng/ml±148.7ng/ml,
- Hämochromatose Typ 1 74.1ng/ml±20.2ng/ml,
- Kontrolle 97ng/ml±23ng/ml
- Man findet bei dieser Krankheit erhöhte Konzentrationen von Serum pro-Hepcidin, der Vorstufe von Hepcidin.
Siehe auch
Literatur:
- Ganz, T. Blood 2003 102:783.
- Kulaksiz H, S G Gehrke,A Janetzko et al.: Pro-Hepcidin: expression and cell specific localisation in the liver and its regulation in hereditary haemochromatosis, chronic renal insufficiency, and renal anaemia. Gut 2004 53:735–743.
- S. Vaulont, D.-Q. Lou, L. Viatte, A. Kahn: Of mice and men: the iron age J. Clin. Invest. 2005 115(8):2079-2082. [1]