Gudrun Schaumann
Gudrun Schaumann (* in Thüringen; vollständiger Name: Gudrun Maria Schaumann) ist eine deutsche Geigerin.
Leben
Gudrun Schaumann ist die Tochter eines Solo-Oboisten der Komischen Oper in Ost-Berlin. Mit ihrer Familie gelang ihr die Flucht nach West-Berlin. Während des Besuchs des musischen Gymnasiums in Berlin-Charlottenburg, welches ab 1956 den Namen Erich-Hoepner-Gymnasium und 2008 den Namen Heinz-Berggruen-Gymnasium bekam, trat sie frühzeitig mit dem Doppelkonzert für Oboe und Violine von Johann Sebastian Bach und mit den Violinkonzerten von Mozart und Haydn in Berlin an die Öffentlichkeit.
Durch Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Bruno Walter Memorial Foundation New York studierte sie an der Juilliard School of Music in New York (bei Dorothy DeLay). Wesentliche künstlerische Impulse verdankt sie dem Geiger Nathan Milstein, dem sie in London begegnete und der für sie wegweisend wurde.
Weitere entscheidende Impulse erhielt sie durch Kurse der Dirigenten Sergiu Celibidache und Nikolaus Harnoncourt sowie durch Harnoncourts enge Mitarbeiter und Spieler historischer Tasteninstrumente Johann Sonnleitner (Cembalo/Hammerflügel) und Anthony Spiri. Ihr besonderes Interesse gilt u. a. auch der historischen Aufführungspraxis der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. In Konzerten mit historischen Instrumenten spielt sie häufig mit Darmsaiten und verschiedenen Barockbögen, z. B. von Willem Bouman (Den Haag), René Groppe (Metz).
Als Solistin mit Orchester und als Kammermusikerin konzertierte sie u. a. im Wiener Konzerthaus, im Wiener Musikverein, in Wigmore Hall (London), in Carnegie Hall und Weill Recital Hall (New York) und Alice Tully Hall/Lincoln Center, bei europäischen Kammermusik-Festspielen sowie in Canada, Japan und Asien. Sie spielte Kompositionen des Barock, von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann, Franz Liszt, Cesar Franck, Richard Strauss, Bela Bartok u. a. für Rundfunkanstalten und auf CD ein.
Die im Umkreis von München lebende Musikerin[1] spielt eine Violine von Antonio Stradivari aus dem Jahre 1731, die ihr aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt wurde.
Werke
Diskografie (Auswahl)
Eines ihrer Tonträgerprojekte erschien 2010 und 2012 beim Label Cappricio auf insgesamt 3 CD, unter dem Titel Circle of Robert Schumann bestehend aus Sonaten und weiteren Kompositionen für Violine und Klavier von Robert und Clara Schumann, von Clara Schumanns Bruder Woldemar Bargiel sowie von Joseph Joachim, die sie in Wien gemeinsam mit dem Pianisten Christoph Hammer auf einem historischen Hammerflügel von Johann Baptist Streicher (Wien) aus dem Jahr 1836 einspielte.[2]
- 2010: The circle of Robert Schumann
- The circle of Robert Schumann. Vol. 2
- Mein Stern
- Ich stand in dunkeln Träumen
- 1992: Fantasie for piano & violin, op. posth. 159 (D 934) C major (Franz Schubert)
- Beim Abschied
- Sonate für Violine und Klavier e-Moll op. 116
- Scherzos
- Romanze und Schlummerlied für Violine und Klavier op. 63
Schriften
- 1968: Der Anfang des Geigenspiels: e. Vergleich der Violinschulen von Hohmann-Heim und Doflein; Methodikarbeit für die staatl. Privatmusiklehrerprüfung.[3]
Weblinks
- Homepage der Musikerin
- "Nur mit großem Idealismus". Die Geigerin Gudrun Schaumann über Freud und Leid bei der Aufführung von Robert Schumanns Kompositionen auf historischen Instrumenten. Interview bei Klassik.com.
- „Ich liebe die Romantik, sie ist wie ein Rausch.“ Interview beim Vegetarierbund Deutschland.
- Die Geigerin Gudrun Schaumann. Entdeckungen aus dem "Kreis um Robert Schumann".
Einzelnachweise
- ↑ „Ich liebe die Romantik, sie ist wie ein Rausch.“
- ↑ Cd Beschreibung auf der Webseite des Labels Cappricio
- ↑ Schaumann, Gudrun. In: WorldCat.
Personendaten | |
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NAME | Schaumann, Gudrun |
ALTERNATIVNAMEN | Schaumann, Gudrun Maria; Schaumann, Gudrun M. |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Violinistin |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |