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O

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O bzw. o ist der 15. Buchstabe des lateinischen Alphabets und ein Vokal. Der Buchstabe O hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 2,51%. Er ist damit der 15.-häufigste Buchstabe in deutschen Texten.

Herkunft

Proto-semitisches Auge Phönizisches 'Ayin Griechisches Omikron Griechisches Omega Etruskisches O Lateinisches O
Proto-semitisches
Auge
Phönizisches 'Ayin Griechisches Omikron Griechisches Omega Etruskisches O Lateinisches O

Im proto-semitischen Alphabet ist der Buchstabe das Symbol für ein Auge. Mit der Zeit änderte sich die Pupille in einen Strich, um später ganz zu verschwinden, bereits im phönizischen Alphabet wurde aus dem Augen-Symbol ein Kreis. Bei den Phöniziern erhielt der Buchstabe den Namen 'Ayin (Auge). Der Lautwert des Buchstabens bei den Phöniziern war der stimmhafte pharyngale Frikativ [ʕ]. Im Deutschen wird dieser Lautwert nicht verwendet, er erinnert etwas an Gurgeln, für ein Hörbeispiel, siehe hier.

Die Griechen verwendeten diesen Lautwert ebenfalls nicht und übernahmen das 'Ayin anstelle dessen als Buchstaben für den Vokal /o/. Ursprünglich gab es im Griechischen nur ein Symbol für O, das direkt vom 'Ayin abgeletet war, dieses Symbol stand sowohl für [o] als auch [oː]. In der Ionischen Variante der griechischen Schrift wurde später für [oː] ein neuer Buchstabe eingeführt, der eine Modifikation des ursprünglichen O war. Das ursprüngliche O bekam den Namen Omikron (kleines O) und behielt seine Stellung im Alphabet, der lange O-Laut den Namen Omega (großes O) und wurde am Ende des griechischen Alphabets eingefügt.

Die Etrusker übernahmen nur den ursprünglichen Buchstaben für O, ebenso die Römer. In beiden Alphabeten behielt es sein Aussehen und den Lautwert [o] bei.

Bedeutungen

  • in der Mathematik
    • stehen O und o für das so genannte Landau-Symbol, mit dem Klassen von Funktionen beschrieben werden können
    • wird O in der Geometrie oft als Formelsymbol für die Oberfläche verwendet
    • wird mit O die orthogonale Gruppe benannt.
    • steht für den Nullvektor
  • in der Numismatik steht der Kennbuchstabe O
    • für Riom auf französischen Münzen von 1555 bis 1640, und von 1715 bis 1772.
    • für Lissabon (Olisippo) auf portugiesischen Münzen seit dem Anfang des 16. Jhd.s (daneben auch L).
    • für die US-amerikanische Münzstätte New Orleans von 1838 bis 1861, und von 1879 bis 1909.
    • für Oaxaca (Mexiko) auf mexikanischen Münzen.
  • als Präfix vor vielen irischen Familiennamen
    • mit der Bedeutung "Enkel (von...)"
    • Schreibung Ó oder anglisiert O
  • "o!" ist als Interjektion Ausdruck der Freude, der Sehnsucht, des Schreckens, des Jammers (oft in Verbindung mit einem anderen Wort) (o Wunder!, o Weh!) und dient in deutscher gehobener Sprache auch dazu, den Vokativ zu markieren (o Mensch! bzw. o du Ferkel! ).
  • -o, angehängt an ein Substantiv oder Adjektiv, wird im Jargon zum Abkürzen oder Erweitern eines Begriffes genutzt, der dann eine Person charakterisieren soll. (Realo, Prolo)
  • das redensartliche "A und O" geht auf die Bibel zurück, "A" (Alpha) und "Ω" (Omega) stehen für das Wort Jesu: ”Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende.” Die biblischen Bücher wurden in Griechisch geschrieben, und bei diesem Alphabet ist das Alpha der erste und das Omega der letzte Buchstabe.


Vorlage:Commons1


Siehe auch: Abkürzungen/O, Abkürzung, Akronym, beginnend mit dem Buchstaben O oder o


O ist auch der Titel eines Filmes, siehe O (Film).

Vorlage:Lateinisches Alphabet