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Sansibar-Archipel

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Sansibar - die Inseln Sansibar  (auch Zanzibar). Pemba im Norden und Mafia im Süden liegen vor der Ostküste Afrikas und gehören zur Tansania. 

Die duftende Nelkeninsel Sansiabar gehörte im 19. Jahrhundert wie Tanganjika zu Deutsch-Ostafrika, (bzw. wurde sie wenigstens von Deutschem Reich beansprucht) und wurde dann 1890 mit Großbritannien gegen die Insel Helgoland eingetauscht (Sansibar-Vetrag). Jahrhunderlang war die flache Insel Sansibar (die größte Insel vor Ostafrika) eine der wichtigsten Handelsmetropolen im Indischen Ozean, Gewürze und Sklavenhandel machten die Insel reich, berühmt, berüchtigtigt und begehrenswert.

Am 10. Dezember 1963 wurden Sansibar (444 Tausend Einwohner) und Pemba (314 Tausend Einwohner) von der britischen Kolonialherrschaft auch unabhängig, sie bildeten gemeinsam einen jungen Staat Sansibar und schloßen sich Jahr später (1964) mit dem Festlandsstaat Tanganjika zu einem neuen Staat Tansania zusammen, dem sie bis heute angehören. Hauptstadt und ökonomisches Zentrum ist Zansibar-City mit der weltbühmten Altstadt Stone Town auf Sansibar. Die Inselhaupstadt von Pemba ist Chacke Chacke.

1503 landeten Portugiesen auf Sansibar und bilden dort eine Handelsstation, im 18. Jahrhundert waren es Araber, die auf der strategisch wichtigen Insel ihren zunehmenden Einfluß gelten ließen. Im 17.-19. Jahrhundert bildete Sansibar unter der Herrschaft des Sultans von Oman ein Zentrum für den östlichen Sklavenhandel.

Die Britten, die schon vor der Afrika-Konferenz neben den Deutschen auf dieser Insel Fuß faßten, beendete 1873 den Sklavenhandel auf der Insel endgültig.

Sansibars Wirtschaft basiert auf Gewürzen (einschl. Muskatnuss, Zimt und Pfeffer) und dem Tourismus. Sansibar ist die einzige Heimat des roten Colobusaffen. Die Inseln bestehen aus Korellen, die meisten Steinhäuser sind ebenfalls aus Korallengestein. Die Altstadt von Zanzibar-City Stown Town steht auf der Liste von UNESCO Weltkulturerbe. Viele Häuser wurden bereits restauriert.

Die Inselbevölkerung ist ein buntes Völkergemisch aus Afrikanern, Indern und Arabern, die Meisten von ihnen sind Muslims und von den Touristen wird erwartet, dass sie sich an die Sitten und Gebräuche des Islams auch halten - insbesondere punkto (Bade-)Kleidung und Alkohol(!).

Auf Sansibars Stränden werden bis heute in unglaublich präzisen Handbarbeit die sagenhaften holzernen arabischen Segelschiffe Dhaus (Dhow) gebaut. Sie verkehren bis heute noch auf alten Handelsrouten und haben weder Motor noch welche anderen Metallteile, sie zu bauen ist eine alte Kunst, die ohne Pläne und moderne Werkzeuge auskommt. Sie halten in der Regel an 10 bis 20 Jahre, bis sie in der feuchwarmen Luft der Tropen uerfallen und wieder, seit Generationen genau gleich, neu nachgebaut werden müßen.

Vor dem Hafen der Haupstadt liegt im Norden eine kleine Insel Prison Island, das britische Kolonialgefängnis ist bereit zerfallen, die Inselstrände werden von Schildkröten für ihr Brutgeschäft aufgesucht.

Sansibar, Pemba und Mafia sind beliebte und lohnende Ziele für Taucher und Segler.

Freddie Mercury wurde in Sansibar geboren.