Löss
Löss ist ein äolisches Sediment, das sehr große Mächtigkeiten erreichen kann. Seine Farbe ist charakterisch gelblich-braun, er besitzt einen hohen Carbonatanteil und die Korngröße ist aufgrund des Transportes durch den Wind vorwiegend im Schluffbereich. Löss ist ein typisches Sediment von Kaltzeiten und ist daher in der näheren Umgebung von glazial überformten Gebieten zu erwarten.
Entstehung: Löss wurde in Kaltzeiten, insbesondere im Hochglazial aus den verwilderten Flussebenen ausgeblasen und in der grösseren Umgebung abgelagert. Der Löss wurde in den Periglazialgebieten abgelagert, da diese nicht von Eis bedeckt waren und teilweise Pflanzenbewuchs aufwiesen, so dass ein weiterer äolischer Transport durch Wurzeln und Windschatten erschwert wurde. Folglich wurde die Ablagerung erleichtert.
Verbreitung: In Westeuropa tritt Löss sehr verbreitet auf mit Mächtigkeiten von bis zu 40m. Bekannte Lössgebiete sind der Kaiserstuhl (Baden), der Kraichgau und weitere Gäulandschaften im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland. Die mächtigsten Lössdecken findet man in Ostasien, insbesondere in China. Entlang des Huang He (= Gelber Fluss) steht Löss in Decken von bis zu 400m an.
Heutige Bedeutung: Lössgebiete sind meist sehr fruchtbar und gehören meist auch zum Altsiedelland. Die Fruchtbarkeit entsteht aufgrund der kleinen Korngrösse und der damit verbundenen leicht zugänglichen Mineralreichtum. Die gute Durchlüftung, die guten Eigenschaften als Wasserspeicher und der Porenreichtum des Lösses erleichtern die Bodenbildung. Auf Löss entstehen tiefgründige, leicht bearbeitbare und enorm leistungsfähge Braunerden, Parabraunerden und Tschernoseme. Diese Böden und die entsprechenden Verbreitungsgebiete sind agrarwirtschaftlich besonders wichtig.