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Thomas Muster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Thomas Muster (* 2. Oktober 1967 in Leibnitz, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Profi-Tennisspieler.

Karriere

Er ist Linkshänder und gehörte zu den besten Spielern der Welt und das nicht nur auf Sand. Er ist der erste und einzige Österreicher der jemals die French Open gewann und danach die ATP-Rangliste anführte.

Schon in seiner Jugend hat er mit dem Finaleinzug bei den Junior French Open und dem Gewinn der Orange Bowl 1985 für Aufsehen gesorgt. Im selben Jahr wurde er Profispieler und gewann sein erstes Turnier 1986 in Hilversum (Niederlande).

1988 gewann Muster 4 Turniere, und konnte sich das erste mal in die Top 20 spielen.

1989 konnte er das Halbfinale der Australian Open erreichen, wo er in einer knappen Partie erst gegen die damalige Nummer 1 der Welt Ivan Lendl in 4 Sätzen verlor. Im März 1989 gewann er gegen Yannick Noah das Halbfinale in Key Biscayne, und qualifizierte sich für das Finale - wieder gegen Ivan Lendl. Er wurde aber kurz nach dem Halbfinale von einem betrunkenen Autofahrer in Key Biscayne angefahren, erlitt eine schwere Knieverletzung und mußte das Finale W.o. geben. 6 Monate später feierte er in einem Schaukampf gegen Ivan Lendl sein Comeback, was für viel Aufsehen sorgte.

Schon 1990 konnte er wieder Turniersiege feiern, 3 auf Sand, einen auf Hardcourt. 1995 war sicher das beste Jahr für Muster. Zwischen Februar und Juli gewann er 40 Spiele auf Sand in Serie (die Beste Serie seit Björn Borg, der zwischen 1977 und 1979 44 Spiele gewann). Unvergessen sein Zusammenbruch 1995 in Monte Carlo nach seinem Halbfinal-Erfolg über Andre Gaudenzi. Trotzdem trat Muster am nächsten Tag im Endspiel gegen Boris Becker an. Und er schaffte das Unmögliche: Nach Abwehr von Matchbällen drehte Muster die Partie noch um und fightete den Deutschen in fünf Sätzen nieder. Becker konnte es danach kaum fassen. In diesen Monaten siegt Muster auch bei den French Open (gegen Michael Chang) und feierte seinen einzigen Grand Slam Titel.

Aufbauend auf dieser sensationellen Serie, wurde Muster im Februar 1996 Nummer 1 der Weltrangliste, zuerst nur für eine Woche, eine Woche später dann für 5 Wochen.

Er wurde österreichischer Sportler des Jahres 1990 und 1995. Sein Rekord von 35 Davis Cup Siegen am Stück ist noch immer unangetastet. Sein langjähriger Trainer war Ronald Leitgeb. Den letzten ATP-Titel feierte Muster 1997 in Key Biscaine und schloss damit den Kreis nach seiner Verletzung. 1999 beendete er still und leise nach einem Erstrunden-Out gegen Nicolas Lapentti seine Karriere, ohne jemals offiziell seinen Rücktritt bekannt gegeben zu haben. Insgesamt errang er 44 ATP-Titel, die meisten auf Sand. 2005 feierte er dann ein kleines Comeback auf der ATP Tour. Bei der BA-CA Tennistrophy in Wien wurde er vom Veranstallter überredet, im Doppel an der Seite von Oliver Marach anzutreten. Diese Paarung unterlag aber glatt gegen Tommy Robredo/Nicolas Almagro mit 2-5 4-5(3). Obwohl Thomas Muster für eineige Doppelturniere sicher eine Wildcard bekäme, ist es ausgeschlossen, dass er länger auf dieser Ebene zu bewundern ist.

Derzeit ist er österreichischer Daviscup-Kapitän und spielt seit 2003 bei der ATP Champions(Oldies) Tour mit. Trotz seiner großen Verbissenheit ist Muster auch immer wieder für lustige Einlagen und Shows am und um den Tennis-Court bekannt. So spielte er im Juni 2005 für eine TV Total Sendung mit Elton im Doppel gegen Stefan Raab/Boris Becker im Rahmen der Gerry-Weber-Open in Halle/Westfalen.

Turniersiege

  • 1986 Hilversum
  • 1988 Bari, Bordeaux, Boston, Prag
  • 1990 Adelaide, Casablanca, Rom
  • 1991 Florenz, Genua
  • 1992 Florenz, Monte Carlo, Umag
  • 1993 Florenz, Genua, Kitzbuehel, Mexico City, Palermo, San Marino, Umag
  • 1994 Madrid, Mexico City, St. Poelten
  • 1995 Barcelona, Bukarest, Essen, Estoril, Mexico City, Monte Carlo, Rome, San Marino, St. Poelten, Stuttgart Outdoor, Umag, Grand Slam in Roland Garros (Gegner: Michael Chang)
  • 1996 Barcelona, Bogota, Estoril, Mexico City, Monte Carlo, Rome, Stuttgart Outdoor
  • 1997 Dubai, Key Biscayne

Literatur

  • Thomas Muster, Christian Hackl: Aufschlag. Mein Leben, mein Erfolg. Edition Tau, Bad Sauerbrunn 1995, ISBN 3-90097-773-9