Zum Inhalt springen

Datenspeicher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. November 2012 um 13:38 Uhr durch Gerhardvalentin (Diskussion | Beiträge) (Revert. Schreibtafeln aus Schieferstein bestehen aus einem entlang paralleler Flächen leicht spaltbaren Sedimentgestein.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Verschiedene Massenspeichermedien (Streichholz als Maßstab)

Ein Datenspeicher oder Speichermedium dient zur Speicherung von Daten beziehungsweise Informationen. Der Begriff Speichermedium wird auch als Synonym für einen konkreten Datenträger verwendet.

Begriffsklärungen

Datenträger oder Speichermedium

Im engeren Sinne bezeichnet man mit Datenträger oder Speichermedien Gegenstände, die als Datenspeicher dienen

  1. für Unterhaltung (Musik, Sprache, Film etc.), die mithilfe elektronischer Geräte abgespielt oder auch gespeichert wird; und
  2. für Daten jeglicher Art (auch Unterhaltung), die von Computern bzw. Computeranlagen oder Peripheriegeräten nur gelesen oder auch geschrieben werden.
Datenspeicher
  • Datenspeicher für elektronische Geräte
    • Datenträger bzw. Speichermedien, die mit elektronischen Geräten gelesen oder beschrieben werden;
    • elektronische Bauteile (Halbleiterspeicher), die innerhalb elektronischer Geräte Daten speichern;
  • sonstige Datenspeicher
Speicherungsart/Speicherungsform
  • als Schrift, in der Sprache und Daten kodiert gespeichert sind;
  • als Bild, in der (Ab-)Bilder der Welt oder der Fiktion gespeichert sind;
    • analog: Fotografie, Bild (Gemälde, Zeichnung)
    • digital: Bitmap, digitale Fotografie
  • als elektronisch lesbare Kodierung (analog oder digital).

Nichttechnische Speicherung

Der Mensch speichert die Information von Hand auf oder mithilfe eines Trägermaterials. Sie ist daher ohne technische Vermittlung direkt wieder lesbar. Die Speicherung erfolgt ohne technische Vermittlung, abgesehen von einfachen Hilfsmitteln zum Führen mit der Hand, wie Messer oder Pinsel. Natürlicherweise können alle festen Materialien Träger von Zeichen, Schriften und Bildern sein.

Berühmte historische Beispiele sind: Teppich von Bayeux, Höhlenmalerei und Quipu.

Technische Speicherung

Die technische Speicherung umfasst alle Datenspeicher und Speichermedien, die nicht direkt mit den Sinnen (mit der Hand oder dem Auge) gelesen werden können. Es bedarf eines technischen Hilfsmittels, um die Daten lesbar zu machen.

Fotografische Speicherung

Speicher, die durch einen chemischen Bearbeitungsprozess Daten in Form von Lichtbildern (statischen und bewegten Bildern sowie Lichtton) speichern. Es handelt sich um eine chemo-optische Speicherform.

Die Speicherung auf Mikrofilm ist immer noch die zur Zeit sicherste Archivierungsmethode. Zum Lesen ist nur ein Vergrößerungsgerät notwendig, Probleme mit der Dauerhaftigkeit von Formaten und Lesegeräten entfallen.

Mechanische Speicherung

Edison-Hartgusswalze aus Wachs, ca. 1904
Lochkarte

Bei der mechanischen Speicherung werden die Daten großtechnisch mechanisch beschrieben, sie sind physisch (Vertiefungen bzw. Erhöhungen im Trägermaterial) auf das Speichermedium aufgebracht. Die gefertigten Speichermedien können nur gelesen werden. Beispiel: Eine CD-ROM entsteht durch einen Pressvorgang, bei denen Vertiefungen (Pits) die Information tragen.

Elektronische Speicherung – Halbleiterspeicher

Verschiedene RAM-Speichertypen

Unter der Elektronischen Speicherung sind alle Speichermedien zusammengefasst, welche Informationen in oder auf Basis von elektronischen Bauelementen speichern. Die elektronische Speicherung findet heute praktisch nur noch mittels in Silizium realisierten integrierten Schaltkreisen statt. Die einzelnen Speichermechanismen können nach der Charakteristik der Datenhaltung unterschieden werden:

  • flüchtige Speicher, deren Informationen verloren gehen, wenn sie nicht aufgefrischt werden oder wenn der Strom abgeschaltet wird,
  • permanente Speicher, in denen sich eine einmal gespeicherte oder festverdrahtete Information befindet, die nicht mehr verändert werden kann und
  • semi-permanente Speicher, die Informationen permanent speichern, in denen aber Informationen auch verändert werden können.

Um elektronische Speichermedien lesen zu können, bedarf es auch technischer Hilfsmittel.

Der Endanwender erhält die elektronischen Speichermedien häufig jedoch nicht als einzelnen Speicherbaustein, sondern bereits als kombiniertes Produkt: Im Fall von DRAM für die Anwendung als Arbeitsspeicher in Computern oder Peripheriegeräte werden mehrere Speicherbausteine auf sogenannte Speichermodule kombiniert. Die für die Speicherung von Multimedia-Daten in mobilen Anwendungen beliebten Flash-Speicher kommen in vielfältigen, meist als Speicherkarte ausgeführten Gehäusen, die neben dem eigentlichen Speicherbaustein auch Controller enthalten.

Elektronische Speichermedien

Größenvergleich verschiedener Flash-Speicherkarten

Magnetische Speicherung

historisches Kernspeicherelement

Die magnetische Speicherung von Informationen erfolgt auf magnetisierbarem Material. Dieses kann auf Bänder, Karten, Papier oder Platten aufgebracht werden. Magnetische Medien werden (außer Kernspeicher) mittels eines Lese-Schreib-Kopfes gelesen bzw. beschrieben. Wir unterscheiden hier zwischen rotierenden Platten(stapeln), die mittels eines beweglichen Kopfes gelesen bzw. beschrieben werden und nicht rotierenden Medien, die üblicherweise an einem feststehenden Kopf zum Lesen bzw. Beschreiben vorbeigeführt werden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, ob auf dem Medium Daten üblicherweise analog, digital oder in beiden Formen gespeichert werden.

Diskettenlaufwerk mit 3,5″ und 5,25″ Disketten

Optische Speicherung

Zum Lesen und Schreiben der Daten wird ein Laserstrahl verwendet. Die optische Speicherung nutzt dabei die Reflexions- und Beugungseigenschaften des Speichermediums aus, z. B. bei (nichtgepressten) CDs die Reflexionseigenschaften und bei holografischen Speichern die lichtbeugenden Eigenschaften. Die Speicherform ist ausschließlich digital.

Nachfolgende Medien nur als jeweils „nichtgepresste“ Varianten (gepresste siehe oben „Mechanische Speicherung“):

Magneto-Optische Speicherung

Die Magneto-Optische Speicherung nutzt die Tatsache, dass einige Materialien oberhalb einer bestimmten Temperatur (Curie-Punkt) magnetisch beschreibbar sind. D. h. zum Schreiben wird das Medium punktuell aufgeheizt (meist mittels eines Lasers), und an dieser Stelle kann ein Magnetfeld dann die „Elementarmagnetchen“ ausrichten; beim Abkühlen fixiert sich ihr Zustand. Unterhalb dieser heißen Temperatur ist das Material kaum mehr ummagnetisierbar. Der Speicherzustand kann optisch mit einem Laserstrahl ausgelesen werden, dabei wird der polare MOK-Effekt ausgenutzt. D. h. die aktuelle Ausrichtung der „Elementarmagnetchen“ an der Leseposition hat eine optische Auswirkung, welche zum Auslesen herangezogen wird - es wird also „magnetisch geschrieben“ aber „optisch gelesen“.

Siehe hierzu beispielsweise

Sonstige Speicherung

Quecksilber-Laufzeitspeicher des UNIVAC I (1951)

Weitere Informationen

Weitere Kriterien zur Untergliederung