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Japanischer Farbholzschnitt

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Der Holzschnitt besitzt im Fernen Osten eine wesentlich weiter zurückreichende Tradition als im Abendland. Bildmitteilungen mittels einfacher Stempelformen reichen in die früheste geschichtliche Zeit zurück.
Ihren Höhepunkt hat aber die japanische Holzschnitt-Kunst zwischen 1660 und 1860. Japanische Farbholzschnitte von besonders hohem technischen und künstlerischem Niveau gelangten ab 1850 in großer Stückzahl nach Europa und beeinflussten zahlreiche europäische Künstler. Viele Impressionisten sammelten diese Drucke, denen eine der abendländischen Tradition vollkommen entgegengesetzte Auffassung von Bildkomposition zugrunde lag. Die Impressionisten fühlten sich jedoch in ihren eigenen Theorien über Farbe und Form bestätigt und zogen gleichzeitig neue Anregungen daraus. Zu den vom Japanischen Farbholzschnitt beeinflussten Malern gehören unter anderem Claude Monet und Edgar Degas

In Unterschied zu klassischen ostasiatischen Malerei beschäftigt sich der Japanische Holzschnitt mit der "vergänglichen" Welt. Erotische Szenen, Ringer- und Schauspielerbildnisse, Legende, Mythologie und Naturdarstellungen sind Themen des Japanischen Holzschnittes. Kennzeichnend für den Japanischen Holzschnitt sind einfarbige Flächen mit stilisierten Konturen. Dadurch wird der Flächencharakter des Bildes betont. Räumlichkeit findet seinen Ausdruck durch sich überlagernde und überschneidende Gegenstände. Ein Bildmittelpunkt fehlt und lädt damit des Betrachter ein, den Blick über die dekorativ aufgefasste Bildfläche zu wandern. Häufig finden sich auf den Drucken auch ungewöhnliche Blickwinkel und am Bildrand angeschnittene Figuren. Viele Impressionisten griffen diese Art der Komposition auf.

An der Herstellung des Japanischen Holzschnittes sind stets vier Personen beteiligt:

  • 1. Der Verleger, der für die Finanzierung sowie die Verbreitung sorgt.
  • 2. Der entwerfende Künstler, der auf Papier die Skizze fertigt.
  • 3. Der Holzschneider
  • 4. Der Drucker

Beim Japanischen Farbholzschnitt kommen bis zu 12 Druckplatten zum Einsatz, was bei der Arbeit höchste Präzision erfordert.

Meister des klassischen japanischen Holzschnittes

Literatur

  • Julius Kurth, Geschichte des japanischen Holzschnitts, 3 Bde., Leipzig 1925-1929