Kommunistische Partei der Ukraine
Комуністична партія України Kommunistische Partei der Ukraine | |
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Parteivorsitzender | Petro Symonenko |
Generalsekretär | Petro Symonenko |
Gründung | 18. April 1918 19. Juni 1993 |
Ausrichtung | Kommunismus, Marxismus-Leninismus |
Farbe(n) | Rot |
Parlamentssitze | 27 von 450 (Stand: 2007) |
Internationale Verbindungen | Union der Kommunistischen Parteien – Kommunistische Partei der Sowjetunion |
Website | www.kpu.net.ua |
Kyrillisch (Ukrainisch) | |
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Комуністична партія України | |
Transl.: | Komunistyčna partija Ukraïny |
Transkr.: | Komunistytschna Partija Ukrajiny |
Kyrillisch (Russisch) | |
Коммунистическая партия Украины | |
Transl.: | Kommunističeskaja partija Ukrainy |
Transkr.: | Kommunistitscheskaja partija Ukrainy |
Die Kommunistische Partei der Ukraine (KPU) ist die älteste politische Partei der heutigen Ukraine.
Geschichte
Die Partei wurde am 18. April 1918 unter dem Namen Kommunistische Partei (der Bolschewiki) der Ukraine, abgekürzt KP(b)U, in Taganrog gegründet. Schon im Juli desselben Jahres beschloss der offizielle I. Parteitag der KP(b)U in Moskau den Eintritt der Partei in die Kommunistische Partei Russlands und war fortan lediglich eine regionale Gliederung der später KPdSU genannten sowjetischen Staatspartei. 1952 wurde der Zusatz "Bolschewiki" gestrichen. Seitdem trägt die Partei ihren heutigen Namen. Im August 1991, nach dem gescheiterten Staatsstreich in Moskau, wurde sie verboten. Viele ihrer Mitglieder traten daraufhin in die Sozialistische Partei (SPU) ein. 1993 wurde die KPU in Donezk als eigenständige ukrainische Partei wiedergegründet und wurde zu einer der größten Parteien der Ukraine. Vorsitzender ist bis heute Petro Symonenko. Trotz ihrer Neugründung sieht sich die KPU als direkte Fortsetzung der Kommunistischen Partei der Ukrainischen Sowjetrepublik. Zwar begann sie etwa die Zählung ihrer Parteitage 1993 neu, die Zählung der Parteitage der sowjetukrainischen KP wird jedoch ebenfalls fortgesetzt. So war der Gründungsparteitag der heutigen KPU 1993 der "I. (XXIX.) Parteitag".
Bei den Parlamentswahlen 1994 gelang der KPU der Einzug in die Werchowna Rada. Bei den Präsidentschaftswahlen im selben Jahr stellte sie keinen eigenen Kandidaten, unterstützte aber den Vorsitzenden der SPU, Olexandr Moros, der gegen Leonid Kutschma unterlag.
Bei den Präsidentschaftswahlen 2004, die in die so genannte "Orange Revolution" mündeten, verlor die KPU stark an Zustimmung und entwickelte sich zu einer der kleineren im ukrainischen Parlament vertretenen Parteien. Ein großer Teil ihrer Wählerschaft wechselte zur Partei der Regionen, die im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen auf einen linkspopulistischen Kurs einschwenkte und auch mit ihrer russlandfreundlichen Außenpolitik so traditionelle Positionen der Kommunisten vertraten.
Ab 2006 war die KPU unter Premierminister Wiktor Janukowytsch an der Regierung beteiligt. Bei den Parlamentswahlen 2012 konnte sie deutlich an Stimmen gewinnen, die KPU erreichte 13,2 % der Wählerstimmen und 32 Mandate in der Werchowna Rada.[1]
Generalsekretäre
Generalsekretäre (Vorsitzende) der KPU waren:
- Georgi Pjatakow (1918)
- Serafima Gopner (1918)
- Emmanuel Quiring (1918-1919)
- Stanislaw Kossior (1919)
- Rafail Farbman (1920)
- Wjatscheslaw Molotow (1920-1921)
- Dmitri Manuilski (1921-1923)
- Emmanuel Quiring (1923-1925)
- Lasar Kaganowitsch (1925-1928)
- Stanislaw Kossior (1928-1938)
- Nikita Chruschtschow (1938-1947)
- Lasar Kaganowitsch (1947)
- Nikita Chruschtschow (1947-1949)
- Leonid Melnikow (1949-1953)
- Alexei Kiritschenko (1953-1957)
- Nikolai Podgorny (1957-1963)
- Pjotr Schelest (1963-1972)
- Wladimir Schtscherbizki (1972-1989)
- Wladimir Iwaschko (1989-1990)
- Stanislaw Gurenko (1990-1991)
- Petro Symonenko (seit 1993)
Die KPU heute
Beteiligung an Bündnissen
Seit 2009 beteiligt sich die Partei am Block linker Kräfte und unterstützt in diesem Rahmen die Präsidentschaftskandidatur ihres Vorsitzenden Pjotr Simonenko. Dieses Bündnis soll auch den Wiedereinzug der Partei ins Parlament sichern, nachdem sie seit Ende der 90er Jahre sehr viele Stimmen eingebüßt hat[2].
Hochburgen


Ihre besten Ergebnisse erreichte die KPU bei den Parlamentswahlen 2007 in den östlichen und südlichen, russischsprachigen Landesteilen der Ukraine. Mit 10,3 % das beste Einzelergebnis hatte sie im Wahlbezirk Sewastopol auf der Halbinsel Krim. Über 9 % erreichte sie in der Oblast Cherson und mehr als 8 % in den Oblasten Luhansk, Saporischschja und Charkiw. In der Westukraine war die Zustimmung für die KPU deutlich schwächer. In den Oblasten Iwano-Frankiwsk und Ternopil blieb sie unter 1 % der Stimmen.[3]
Wahlergebnisse
- Parlamentswahlen 1998: 24,7 %
- Parlamentswahlen 2002: 20,0 %
- Parlamentswahlen 2006: 3,7 %
- Parlamentswahlen 2007: 5,4 %
- Parlamentswahlen 2012: 13,2 %
aktive Politiker
Die ersten Listenplätze der KPU bei den Parlamentswahlen 2007 belegten:
- Petro Symonenko
- Jewhen Wolynez
- Maryna Perestenko
- Iwan Herasymow
- Jurij Hajdajew
- Adam Martynjuk
- Walerij Bews
- Oleksandr Tkatschenko, ehemaliger Parlamentspräsident
- Oleksandr Holub
- Ihor Aleksjejew
Jugendorganisation
Die Jugendorganisation der KPU ist der Leninsche Kommunistische Jugendverband der Ukraine (Leninski kommunistitscheski sojus molodjoschi Ukrainy). Sie hat so den Namen der Jugendorganisation der KPdSU beibehalten (siehe Komsomol).
Einzelnachweise
- ↑ Webseite der Zentralen Wahlkommission zu den Parlamentswahlen 2012
- ↑ russland.RU vom 20. Oktober 2009: Ukraine: Linke Kräfte benennen Präsidentenkandidaten
- ↑ Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar. (Suche in Webarchiven.)