Zum Inhalt springen

Varazdat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. November 2012 um 19:02 Uhr durch Aktuarius (Diskussion | Beiträge) (Oktonaut verschob Seite Vasardates von Armenien nach Varasdates von Armenien: das r mit dem s werwechselt. entschuldigung. mein fehler). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vasardates von Armenien (armenisch Վարազդատ, lateinisch: Varasdates) (*4. Jahrhundert) war ein Prinz, der als Statthalter für Rom das asarkadische Reich von 374 bis 378 regierte.[1]

Herkunft

Vasardates war der Neffe und Nachfolger des armenischen Königs Pap von Armenien [2], der das Königreich von 370 bis 374 regierte. Nach Angaben des Heiligen Mesrop, ein Priester und Historiker von Nerses I. dem Großen, ist Varasdates' Vater Anob von Armenien, während der Name seiner Mutter unbekannt ist. Varasdates' Vater Anob war ebenfalls ein asarkadischer Prinz und ein Halbbruder von Pap von Armenien väterlicherseits.

Nach den Büchern des Faustus von Byzantium (Buch IV, Kapitel 37) bezeichnet sich Varasdate selber als Neffe von Pap und der Historiker bestätigt seine Aussage. Folgerichtig war der Großvater väterlicherseits der arsakadische Monarch Arschak II., der ebenfalls als römischer Staathalter von 350 bis 368 regierte. Der Name seiner Großmutter väterlicherseits ist ebenfalls unbekannt.

Leben

Einige Zeit vor seiner Herrschaft nahm Varasdates an den Olympischen Spielen der Antike teil. Er wird oft als der letzte namentlich bekannte Sieger der Spiele betrachtet. [3] Varasdates Sieg wird in der Geschichte Armeniens (3.40) von Moses von Chorene erwähnt. Nachdem er als König von 374 bis 378 regierte, wird gemutmaßt, das sein Sieg in den 360er-Jahren lag[4]. Varasdates ist der zweite bestätigte armenische Teilnehmer an den Olympischen Spielen der Antike. Der erste war Tiridates von Armenien, bevor er zum armenischen König gekrönt wurde. Varasdates Sieg ist ebenfalls auf einem Schriftstück bezeugt, das jetzt im Olympischen Museum in Olympia, Griechenland, aufbewahrt wird.

Nach der Ermordung seines Onkels Pap entsandte der römische Kaiser Valens Varasdates, der zu dieser Zeit in Rom wohnte, nach Hause um den armenischen Thron zu besteigen. Varasdates bestieg den Thron, während Musel Mamikonian Sparapet war. Der Sparapet war ein erblicher militärischer Rang, mit diesem war zugleich der Oberbefehl über die Truppen verbunden. Im Jahr 378 ermordete Varasdates Musel Mamikonian. Die vakante Stelle des Sparapet nahm sehr schnell Manuel Mamikonian ein. Manuel, Bruder des Ermordeten, erhob seine Waffen gegen Varasdates, so das dieser nach vier Jahren Regentschaft 378 aus Armenien fliehen musste. Varasdates begehrte daraufhin Asyl in Rom[5]

Valens verbannte ihn für seinen Mißerfolg auf die Britischen Inseln.[6] Vermutlich starb Varasdates dort im Exil. Ort und Datum seines Todes sind unbekannt.

Familie

Obwohl es weder einen archäologischen Beweis noch historische römische Aufzeichnungen gibt, die eine Heirat oder Kinder bezeugen könnten, wird Varasdates in modernen Genealogien als Vater von Khosrov IV[7][8] and Wramshapuh.[7] geführt.

Olympische Ehren

Auf Initiative des Armenischen Olympischen Komitees wurde am 8. Mai 1998 eine Büste zu Ehren Varasdates in der Internationalen Olympischen Akademie in Olympia, Griechenland, aufgestellt.[9] Der Bildhauer der Büste ist Levon Tokmajyan.[9]

Referenzen

  1. R.G. Hovannisian: The Armenian People From Ancient to Modern Times, Volume I: The Dynastic Periods: From Antiquity to the Fourteenth Century. Palgrave Macmillan, 2004, S. 94.
  2. V.M. Kurkjian: A History of Armenia. Indo-European Publishing, 2008, S. 107.
  3. Wilson, Nigel (2006). Encyclopedia of Ancient Greece, Routledge (UK)
  4. David C. Young: A Brief History of the Olympic Games. Wiley-Blackwell, 2004, ISBN 1-4051-1130-5, S. 135.
  5. Noel Lenski: Failure of Empire: Valens and the Roman State in the Fourth Century A.D. University of California Press, 2003, ISBN 0-520-23332-8, S. 181–85.
  6. Lang, David Marshall. Armenia: Cradle of Civilization. (Boston: George Allen & Unwin, 1970) p. 162
  7. a b Cyril Toumanoff: Manual genealogy and chronology for the Christian Caucasus (Armenia, Georgia, Albania). ED. Aquila, Rome, 1976, S. 76.
  8. Christian Settipani: Continuities elites in Byzantium during the Dark Ages. Caucasian and princes of the Empire VIe the IXth century. de Boccard, Paris, 2006, ISBN 978-2-7018-0226-8, S. 108.
  9. a b Khanjyan, N., Ministry of Nature Protection of the Republic of Armenia – Specially Protected Nature Areas of Armenia, Yerevan – 2004, Seite 8