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Überlingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Überlingen Karte Überlingen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Region: Bodensee-Oberschwaben
Landkreis: Bodenseekreis
Gemeindeart: Große Kreisstadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: ca. 400 m ü. NN
Fläche: 58,67 km²
Einwohner: 21.375 (Mai 2005)
Bevölkerungsdichte: 354 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 8,7 %
Postleitzahl: 88662 (alte PLZ: 7770)
Vorwahl: 07551
Kfz-Kennzeichen: FN
Gemeindeschlüssel: 08 4 35 059
Gliederung des
Stadtgebiets:
Kernstadt und 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Münsterstraße 15-17
88662 Überlingen
Website: www.ueberlingen.de
E-Mail-Adresse: rathaus@ueberlingen.de
Politik
Oberbürgermeister: Volkmar Weber (parteilos)
Überlingen um 1900

Überlingen ist eine Große Kreisstadt am nördlichen Bodenseeufer und heute nach Friedrichshafen die zweitgrößte Stadt des Bodenseekreises.

Geografie

Überlingen liegt am Rande des Bodensees, am so genannten Überlinger See. Das Hinterland ist eine hügelige Moränenlandschaft, die in der letzten Eiszeit geprägt wurde.

Geschichte

Überlingen wurde erstmals 770 als Iburinga urkundlich erwähnt. Möglicherweise war die Gunzoburg in der Oberstadt zuvor (641) Sitz des alemannischen Herzogs Gunzo. Um 1180 verlieh Kaiser Friederich Barbarossa dem Ort das Marktrecht, 1211 wurde Überlingen das Stadtrecht verliehen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt freie Reichsstadt.

Im dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt 1632 und 1634 erfolglos von schwedischen Soldaten belagert, aber 1643 schließlich doch eingenommen.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluß verlor Überlingen 1803 die Reichsunmittelbarkeit und wurde Teil des Großherzogtums Baden. 1895 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde von Häftlingen des KZ Dachau nahe von Überlingen eine Außenstelle des Konzentrationslagers (KZ Aufkirch) errichtet. Die Häftlinge arbeiteten in Überlingen von Oktober 1944 bis April 1945 an ausgedehnten unterirdischen Anlagen. So auch am Goldbacher Stollen, in dem Friedrichshafener Rüstungsbetriebe vor Bombardierung geschützt sein sollten. Von den mindestens 168 Häftlingen, die die Bauzeit nicht überlebten, liegen 97 auf einem Friedhof in der Nähe der Wallfahrtskirche Birnau begraben.

Bis zur Kreisreform zum 1. Januar 1973 war Überlingen Kreisstadt des Landkreises Überlingen, der dann im Bodenseekreis aufging.

In die internationalen Schlagzeilen geriet die Stadt im Jahr 2002 durch einen Unglücksfall: Am 1. Juli 2002 stieß im Luftraum über der Stadt eine Passagiermaschine der Bashkirian Airlines mit einem Frachtflugzeug der DHL zusammen. 71 Menschen starben bei dem Unglück, darunter viele Kinder, die nach Spanien reisen sollten. Die Trümmer gingen weitgehend im weniger dicht besiedelten Umland der Stadt nieder; am Boden gab es keine Verletzten.

Religionen

Neben der römisch-katholischen Kirche gibt es auch eine protestantische sowie eine methodistische Gemeinde im Ort. Außerdem gibt es auch eine Freie Christengemeinde.

Politik

Mit den Nachbargemeinden Owingen und Sipplingen hat die Stadt Überlingen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Stadtrat

Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

CDU 28,5 % -2,5 8 Sitze ±0
LBU 19,2 % +5,4 5 Sitze +1
FWV 14,6 % -3,0 4 Sitze -1
ÜfA 14,6 % -3,0 4 Sitze -1
SPD 13,5 % +0,2 3 Sitze ±0
FDP/DVP 9,6 % +2,9 2 Sitze +1

Partnerstädte

Wirtschaft und Infrastruktur

Blick vom Überlinger Münster auf Altstadt und See

Mit jeweils etwa 4.000 Beschäftigten sind produzierendes Gewerbe und der Dienstleistungssektor (inklusive dem Tourismus mit 60 Restaurants und 33 Hotels) die größten Arbeitgeber der Stadt. Der Einzelhandel hat sich im WVÜ zusammengeschlossen. Regelmäßige Veranstaltungen sowie die 1997 eingerichtete Fußgängerzone sollen den Einzelhandel gegenüber den außerhalb des Ortes liegenden Einkaufszentren stärken.

Bis in das 19. Jahrhundert war Überlingen größter Getreidemarkt in Süddeutschland.

Überlingen ist ein anerkanntes Kneippheilbad, das einzige in Süddeutschland. Aufgrund der Lage am Bodensee hat die Stadt über 500.000 Übernachtungen im Jahr zu verzeichnen.

Verkehr

Die Stadt ist mit einigen Buslinien u.a. mit Friedrichshafen verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.

Die Lage an der Bodensee-Gürtelbahn (Radolfzell-Lindau (Bodensee)) sowie an der Bundesstraße B 31 (Breisach - Lindau (Bodensee)) begünstigen die wirtschaftliche Entwicklung.

Ortsansässige Unternehmen

Größere Firmen des produzierenden Gewerbes sind

  • Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG (Wehrtechnik)
  • Diehl Avionik Systeme GmbH (Luftfahrt-Elektronik, sog. Avionik)
  • Kramer GmbH (Investitionsgüter, Baumaschinen)
  • Klöber GmbH (Büromöbel)
  • Elcoteq (Dienstleistungen Elektronik)
  • Puren

Gerichte

Überlingen verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Konstanz und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört.

Bildungseinrichtungen

In Überlingen gibt es neben einem Gymnasium, einer Realschule, einer Grund- und Hauptschule einer Förderschule und fünf reinen Grundschulen mit der Constantin-Vanotti-Schule, der Justus-von-Liebig-Schule und der Jörg-Zürn-Gewerbeschule auch drei berufsbildende Schulen. Außerdem gibt es eine Waldorfschule in freier Trägerschaft. Außerdem gibt es verschiedene städtische, kirchliche (evangelisch und römisch-katholisch) und freie Kindergärten.

Stadtgliederung

Neben der Kernstadt gibt es folgende Teilorte: Bambergen, Bonndorf, Deisendorf, Hödingen, Lippertsreute, Nesselwangen und Nußdorf.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gebäude

Das Münster St. Nikolaus, Innenraum

Brunnen

Natur

  • Der Stadtgarten mit Hirschgehege, Rosengarten, Kakteen, altem Baumbestand und exotischen Pflanzen
"Hexenhaus" im Stadtgarten

Literatur

In Überlingen wird der Bodensee-Literaturpreis vergeben.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstiges

Fastnacht

Überlingen ist eine Hochburg der traditionellen alemannischen Fasnet. Zusammen mit den Zünften aus Rottweil, Elzach und Oberndorf bildet Überlingen den Viererbund. Deren Narrentag wird im Januar 2006 in Überlingen stattfinden.

Literatur

  • Überlingen und der Linzgau am Bodensee. Stuttgart: Theiss 1972. ISBN 3-8062-0102-1
  • Bernhard, Bettina: "Kur am und im See, Alpenblick inklusive", Das Kneippheilbad Überlingen; in: Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg, hg. v. W. Niess, S. Lorenz, Filderstadt 2004, ISBN 3935129165
  • Michael Brunner, Marion Harder-Merkelbach: "1100 Jahre Kunst und Architektur in Überlingen (850-1950) ", Imhof Verlag 2005, ISBN 3865680321

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