Diskussion:Usbekistan
Menschenrechte?
Der Artikel bedarf eines Hinweises auf die Opposition, die etwa hier [1] Kritik veröffentlicht.
Doppel-Binnenstaat??
Kasachstan grenzt aber ans Kaspische Meer. --zeno 13:00, 6. Mai 2004 (CEST)
- Das ist richtig, aber das Kaspische Meer ist ein Süßwasser-Binnensee und kein Meer. Die Aussage ist daher richtig, aber das Wort "Doppel-Binnenstaat" habe ich nie gehört, und eine Google-Suche findet dieses Wort nicht. Daher vermute ich mal, dass es nicht existiert. -- Baldhur 13:05, 6. Mai 2004 (CEST)
doubly landlocked
Hallo, im englischen gibt es den Begriff "doubly landlocked", was man als Doppel-Binnenland bezeichnen kann. Auch typisch ist die Bezeichnung "double landlocked".
In der englischsprachigen Wikipedia steht dies auch im Artikel zu [Landlocked] (Ende des Artikels). Neben Usbekistan ist Liechtenstein der einzige Staat auf der Welt, der diese Eigenschaft besitzt. Für Usbekistan kann dies enorme wirtschaftliche Nachteile mit sich ziehen, da mindestens zwei Staatsgrenzen überquert werden müssen, um ein (Welt-)Meer zu erreichen. Untersuchungen dazu habe ich keine, es ist aber selbsterklärend, dass dies für Usbekistan einen Nachteil hat (Zoll etc.)
Danke, --Abdull 22:11, 3. Nov 2004 (CET)
ich brauche fachwissen über die usbekische unabhänigkeit und über die vorherrschenden machtstruckturen danke!
Berichte über angebliche Verfogung von Tadschiken
Den Absatz "Dennoch wurden in letzter Zeit immer mehr Diskriminierungen gegen die Tadschiken berichtet. So wurden, aufgrund eines Gesetzerlasses 1998, mehr als 2000 Bücher, die von Tadschiken oder in tadschikischer Sprache geschrieben waren, verbrannt und vernichtet. Es ist den Tadschiken nicht erlaubt, ihre eigene Sprache zu sprechen." habe ich erneut entfernt, da er auf keiner serösen Grundlage beruht. Unter dem Weblink [2] steht auch nichts von Bücherverbrennung oder einem generellen Verbot der tadschikischen Sprache, sondern nur von der Vernichtung von bestimmten Büchern in tadschikischer Sprache. Als Quelle dafür wird wiederum ein Nachricht der kasachischen Zeitung ""Novoye Pokoleniye" genannt, die sich auf die Ausagen eines Jamol Mirsaidov von einer "Independent Human Rights Organization of Uzbekistan [IHROU]" beruft, Dieser Zeitungsbericht existiert in ähnlicher Form noch zwei weitere Male im Netz ([3] und [4]), davon unabhängige Berichte, die dies bestätigen würden, konnte ich jedoch bisher nicht auffinden. Bei der Beurteilung dieses Berichtes ist zu berücksichtigen, dass die zitierte kasachische Zeitung keine unabhängige Zeitung ist, sondern vom kasachischen Ministerium für Jugend, Turismus und Sport herausgegeben wird ([5]). Die Berichte der Staatsmedien der einzelnen zentralasiatischen Diktaturen über die jeweiligen Nachbarstaaten sind nicht unbedingt glaubwürdig, da hier oft aus machtpolitischen Interessen versucht wird, die Regime rivalisierender Nachbarstaaten besonders schlecht (ebenso wie das eigene besonders gut) darzustellen. Im übrigen enthält der als Weblink angegebene englischsprachige Artikel [6] einige eindeutig widersprüchliche bzw. falsche Informationen. Insbesondere wird in diesem Artikel zunächst richtigerweise darauf hingewiesen, dass es die "nationalen" Unterscheidungskriterien in ihrer modernen Form bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Zentralasien überhaupt nicht gab. Unmittelbar danach wird jedoch versucht, den angebliche wirklichen Bevölkerungsantiel von "ethnischen Tadschiken" in Usbekistan anzugeben, die durch staatliche Willkürakte seit den 1920er Jahren zu "Usbeken" gemacht würden. Dieser Vorwurf einer angeblichen Zwangsusbekisierung von Tadschiken ist unter tadschikischen Nationalisten sehr populär, er ignoriert jedoch vollkommen die vorher genannte Tatsache, dass es solche eindeutigen nationalen Identitäten vor dem Beginn der angeblichen Zwangsusbekisierung gar nicht gab und sich die heutige "tadschiksiche" ebenso wie die heutige "usbekische" nationale Identität als klar getrennnte Phänomene erst innerhalb der jeweiligen Sowjetrepubliken entwickelten. 1001 21:04, 16. Mai 2005 (CEST)
Anmerkungen:
Die Anemrkungen von [7] sind keineswegs widersprüchlich. Zudem werden sie von renomierten Menschenrechtsorganisationen, wie Amnesty international oder Human Rights Watch bestätigt. Auch wenn es stimmt, dass die Begriffe Usbek und Tadschik erst durch die Sowjets eingeführt und eingebürgert wurden, ist es vollkommen falsch zu behaupten, es "sei unmöglich zwischen Usbeken und Tadschiken zu unterscheiden". In Zentralasien unterscheidet man ethnische Gruppen nach ihrer Muttersprache:
- solche die Paschto sprechen, sind Paschtunen
- solche die Persisch sprechen, sind Perser (oder in Zentralasien Tadschiken)
- solche, die Usbekisch sprechen, sind Usbeken
- solche die Turkmenisch sprechen, sind Turkmenen
- etc, etc, etc
Auch wenn dies nicht der Fall wäre, wissen die Menschen dorch selbst sehr genau, ob sie Tadschiken oder Usbeken sind. Wenn dies' nicht der Fall wäre, würde es diese Probleme gar nicht erst geben!
Bilingualismus in Zentralasien heißt nicht, dass die Menschen willkürlich die eine oder andere Sprache sprechen. Sie wissen sehr wohl, welche ihre Muttersprache ist und welche nicht. Und diejenigen, die Persisch als Muttersprache sprechen, sind Tadschiken. Und genau um diese geht es in diesem Artikel. Es geht hier nicht um Kultur und Aussehen. Wenn es darum ginge, dürfte man schon seit Jahrhunderten nicht mehr zwischen Franzosen, Deutsche oder Engländer unterscheiden, denn sie sehen gleich aus und haben auch die gleiche Kultur. Das mag in den Augen eines Europäers anders erscheinen, aber die Tatsache bleibt, dass die kulturellen Ähnlichkeiten oder Unterschiede der zentralasiatischen Völker genau so groß bzw. genau so klein sind, wie jene in Europa oder im Nahen Osten oder in Afrika.
Wikipedia sollte sich in diesem Fall lieber auf Berichte von Menschenrechtsorganisationen und Politikwissenschaftlern stützen, als sich den verdrehten Argumenten von usbekischen Nationalisten oder einem tyrannischen Diktator (der auf unbewaffnete Zivilisten schießen lässt und politische Gegner lebendig verbrannt) hinzugeben. Es ist eine Tatsache, dass Tadschiken als Volks- und Sprachseinheit existieren. Und es ist ebenfalls eine Tatsache, dass genau diese Tadschiken in Usbekistan mit den selben Argumenten, die 1001 oben angibt, unterdrückt, assimiliert und entfremdet werden.
Der "gewisse Jamol Mirsaidov von der IHROU" war selbst ein Opfer der usbekischen Regierung. Aufgrund seiner Berichterstattung wurden er und der Leiter der IHROU, Mikhail Ardzinov, über Tage hinweg gefoltert und geschlagen. 1998 berichtet Amnesty International in disem Zusammenhang:
In December Mikhail Ardzinov, chairman of the Independent Human Rights Organization of Uzbekistan, was detained by police in Samarkand for 20 hours, badly beaten, and forcibly returned to Tashkent. He had travelled to Samarkand with Jomol Mirsaidov, a member of the Independent Human Rights Organization and leader of the Tajik minority in Uzbekistan, to attend a constituent meeting of the National Culture Centre of ethnic Tajiks. Jomol Mirsaidov was also detained and sentenced to 10 days' administrative arrest. It was alleged that the two men were detained in order to prevent the constituent meeting of the National Culture Centre of ethnic Tajiks from taking place. http://www.amnesty.org/ailib/aireport/ar98/eur62.htm
Da für mich persönlich die Berichte von Amnesty International und Human Rights Watch mehr Gewicht haben, als die "offiziellen Angaben" eines tyrannischen und faschistischen Diktators, werde ich den entfernten Satz wieder einfügen.
Hier einige Berichte von Menschenrechtsorganisationen:
- Amnesty International
- UNIFEM
- IHROU (Interview geführt von Bakhtiyor Ergashev, Novoye Pokoleniye, Almaty
- US Department Of State
- Die Angaben von Amnesty International, UNIFEM und US Department Of State bestätigen keineswegs den Bericht unter [8], wonach speziell Tadschiken aufgrund ihrer Nationalität verfolgt würden (das tut nur IHROU (Interview geführt von Bakhtiyor Ergashev, Novoye Pokoleniye, Almaty, der allerdings wie ich oben schon gesagt habe auf genau demselben Artikel der kasachischen Regierungspresse beruht). Sie berichten vielmehr in korrekter Form über die Verfolgung aller Personen, die von Regime als potentielle Oppositionelle betrachtet werden, ganz unabhängig von ihrer Nationalität. Die Interpretation, wonach in jedem Falle, wenn die Betroffenen Tadschiken sind, eine spezifische Verfolgung von Tadschiken vorliege, ist bereits eine Interpretation der Fakten aus einer bestimmen Sichtweise. Gerade in dem Falle der Zerstörung von Dörfern im usbekisch-tadschikischen Grenzgebiet ist diese Interpretation äußerst zweifelhaft, da diese, wie in den oben angegebenen Quellen auch festgestellt wird, nicht ausschließlich Tadschiken, sondern ebenso in demselben Gebiet lebende Usbeken betraf und das Zeil verfolgte, das Grenzgebiet durch Vertreibung seiner Bewohner gegen das Endringen vin Angehörigen der Islamischen Bewegung Usbekistans zu sichern, die zwar von Tadschikistan aus operierte, jedoch eine zum großen Teil aus Usbeken bestehende islamistische Organisation ist. Die Behauptung, "In Zentralasien unterscheidet man ethnische Gruppen nach ihrer Muttersprache" als Grundlage zu nehmen, um Menschen als "Tadschiken" und "Usbeken" zu klassifiziren, beruht ebenso auf einer ideologischen Interpretation. Tatsächlich lassen sich manche der Muttersprachen, wenn sie derselben Sparhfamilie angehören, gar nicht eindeutig von einander abgrenzen; es gibt nach wie vor größere Zahlen von mehrsprachigen Menschen und auch Familen; und für durrchaus nicht unwichtige politische Gruppen wie die islamisch orientierten ist zweifellos die Religion ein wichtigeres Identitätsmerkmal als die Muttersprache. Nach der in westlichen Demokratien üblichen Auffassung hat im übrigen niemand das Recht, einen anderen Menschen ohne dessen Zustimmung zwangsweise einer bestimmten Nationalität zuzuordnen, weder eine Regierung noch eine Oppositionsgruppe noch ein auswärtiger Beobachter. Genau dies tun aber nicht nur die usbekischer Regierung, sondern ebenso in umgekehrter Richtung auch tadschikische Nationalisten und manche auswärtigen Beobachter, wenn sie versuchen, möglichst viele Menschen aufgrund angeblicher objektiver Kriterien zu Tadschiken zu deklarieren. Solange es keine halbwegs freiheitlichen politsichen verhältnisse in Usbekistan gibt, sind deshalb Versche einer angeblich "objektiven" Angabe der Zusammensetzung der Bevölkerung nach Nationalitäten pure Spekulation und pure Willkür. (Zu den eher absurden Nebeneffekten solcher pseudoobjektiven Klassifikationsversuche gehört übrigens, dass man bei einer konsequenten "Unterscheidung ethnischer Gruppen nach ihrer Muttersprache" nicht um die Schlussfolgerung herumkommt, dass der derzeitige usbekische Präsident und Urheber all der hier diskutierten Verfolgungen Islom Karimov selbst keine "ethnischer Usbeke" ist. Er stammt nämlich selbst aus dem mehrheitlich tadschikischsprachigen Samarkand und musste seine usbekischen Sprachkenntnisse bei Antritt seines Amtes erst noch vervollständigen. Unklar ist mir lediglich, ob seine "Muttersprache" nun Tadschikisch oder Russisch ist - "Muttersprache" in Anführungszeichen, da er in einem stattlichen Waisenhause aufgewachsen ist. Man müsste, wenn man das alles durch diese ideologisch vorgefärbte Brille betrachtet, also schlussfolgern, dass in Usbekistan die Tadschiken von einem Russen oder Tadschiken zwangsweise zu Usbeken gemacht werden ...) 1001 04:15, 19. Mai 2005 (CEST)
Hier ein genauer Bericht über die Unterdrückung von Tadschiken in Usbekistan - geschrieben von einem usbekistanischen Tadschiken:
Der Text ist zwar in Persisch. Dürfte aber interessant sein für solche, die Persisch lesen und verstehen können und sich für diese Problematik interessieren. -Phoenix2 11:26, 15. Jun 2005 (CEST)
Räumung der Militärbasen
Lt. Medienberichten räumten die US-Truppen im November 2005 ihre Militärbasen in Usbekistan:
- US-Luftwaffenstützpunkt im usbekischen Chanabad offiziell geschlossen (RIA Nowosti)
- USA ziehen ihre Soldaten aus Usbekistan ab (Die Welt)
- USA ziehen letzte Soldaten aus Usbekistan nach Streit ab (Reuters Deutschland)
- Usbekistan: USA geben wichtigen Militärstützpunkt auf (Der Standard)
- Stützpunkt in Usbekistan - US-Truppen abgezogen (n-tv)
- Rumsfeld verliert seine "Seerosen" (junge Welt)
Der entsprechende Absatz in dem Artikel sollte überarbeitet werden. — Babel fish 07:08, 23. Nov 2005 (CET)