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Robert Aumann

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Israel Robert John Aumann (* 8. Juni 1930 in Frankfurt am Main) ist ein Mathematiker deutscher Abstammung mit israelischer und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft.

Leben

Robert Aumann wurde in Frankfurt am Main geboren, floh jedoch 1938 mit seiner Familie nach New York. Dort studierte er Mathematik und schloß 1950 mit einem Bachelor of Science in Mathematics am City College of New York ab. Am Massachusetts Institute of Technology erreichte er 1952 den Master of Science und promovierte 1955 über die Grundlagen der Knotentheorie zum Doctor of Philosophy.

1956 siedelte er nach Israel über. Robert Aumann lehrte und forschte dort am Mathematischen Institut Center for Rationality an der Hebräischen Universität von Jerusalem.

Robert Aumann ist Ehrenprofessor zahlreicher Universitäten, auch der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn.

wissenschaftliche Beiträge

Aumanns größter Beitrag war auf dem Gebiet der repeated games, dies sind Situationen, in denen Spieler immer und immer wieder auf die gleiche Situation treffen.

Aumann war der erste der das Konzept des korrelierenden Gleichgewichts in der Spieltheorie beschrieb. Diese Art Gleichgewicht in nicht-kooperativen Spielen ist flexibler als das klassische Nash-Gleichgewicht. Weiterhin untersuchte Aumann die Idee des Common Sense in der Spieltheorie auf eine drastische Art und Weise.

Als ein religiöser Jude verwendete Aumann die Spieltheorie auch um die talmudischen Zwangslagen zu analysieren. Er war imstande die Rätsel um das „Teilungsproblem“ – ein altes Dilemma, die talmudischen Prinzipien der Aufteilung des Erbes eines verstorbenen Ehemanns auf seine drei Frauen, abhängig vom Wert des Erbes (verglichen mit dem ursprünglichen Wert), zu erklären – zu lösen.

Aumann ist ein Mitglied der Professors for a Strong Israel (PSI), einer unparteiischen Organisation von Akademikern die durch die geteilte Sorge um die Sicherheit und den jüdischen Charakter des Staates Israel vereint sind, und unterstützt das Prinzip des Groß-Israel.

Bibelcode-Kontroverse

Aumann zog einige Kritik für sein Interesse an der Untersuchung des Thoracodes auf sich. Er trat teilweise für die Stichhaltigkeit des Great Rabbis Experiment Eliyahu Rips' und Doron Witztums ein. In seiner Eigenschaft sowohl als Jude als auch Mann der Wissenschaft, wies die Code-Forschung einige Bedeutung für ihn auf.

1996 wurde ein Komitee zusammengestellt in dem Robert J. Aumann und Hillel Furstenberg Mitglied waren. Es sollte die von H.J. Gans berichteten Ergebnisse hinsichtlich der Existenz von „verschlüsseltem“ Text in der Bibel, der Ereignisse die viele Jahre nach Niederschrift der Bibel stattfanden voraussagt, untersuchen. Das Komitee führte zwei zusätzliche Tests im Geiste von Gans' Experimenten durch. Beide Test zur Bestätigung der Existenz des vermeintlichen Codes schlugen fehl.

das Diskussionspapier (eng.)

Auszeichnungen

Er erhielt in den letzten Jahren zahlreiche Preise und Ehrungen für seine wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten:

  • 1993: Harvey Award für Wirtschaftswissenschaften
  • 1994: Israel-Preis für Wirtschaftsforschung
  • 2002: Emet-Preis für Wirtschaftswissenschaften
  • 2005: Im Oktober 2005 wurde Robert J. Aumann zusammen mit Thomas C. Schelling mit dem Nobel-Gedächtnispreises der Schwedischen Nationalbank für seine Arbeit in der Spieltheorie ausgezeichnet. Durch ihre Arbeiten können ökonomische Konflikte – wie etwa Preis- und Handelskriege – besser erklärt werden.

Literatur

  • Sergiu Hart: Game and Economic Theory: Selected Contributions in Honor of Robert J. Aumann, University of Michigan Press, Ann Arbor 1995, ISBN 0-472-10673-2.