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Karli Sohn-Rethel

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Karli (Carl Ernst) Sohn-Rethel (*8.5.1882 in Düsseldorf; + ebd. 7.4.1966) war ein deutscher Maler der klassischen Moderne

Leben

Sohn Rethel wurde als drittes Kind des Porträtmalers Carl Rudolf Sohn (1845-1908) und seiner Frau Else, Tochter des Malers Alfred Rethel (1816-1859) geboren. Sein älterer Bruder war der Maler Otto Sohn-Rethel (1877-1948), sein Neffe der Philosoph Alfred Sohn-Rethel (1899-1990). Karli studierte an den Kunstakademien in Düsseldorf und Dresden und ging nach Abschluss seiner Ausbildung 1906 zunächst nach Rom. Von dort unternahm er 1911-1914 zusammen mit dem baltisch-amerikanischen Maler Maurice Sterne eine große Asienreise, die ihn über Ägypten, Indien, Burma und Java nach Bali führte, wo die beiden Freunde 1912/1914 lebten. Zurückgekehrt nach Europa, verbrachte er die Jahre des Ersten Weltkriegs in München, reiste dann 1921 und 1922 nach Positano, 1925 nach Tripolis, 1927 durch Tunesien. Der Beginn der Nazi-Herrschaft bedeutete für ihn das Ende seiner künstlerischen Laufbahn in Deutschland; Sohn Rethel suchte die Emigration in Italien. 1934 lebte er in Positano, 1938 in der Künstlerkolonie um Rudolf Levy, Eduard Bargheer, Werner Gilles und Max Peiffer Watenphul auf Ischia und Procida. 1940 hielt er sich zusammen mit den Freunden Kurt Craemer und Rudolf Levy in Florenz auf, 1941 ließ er sich endgültig in Positano nieder, wo er bis 1959 lebte und Kontakte mit den dort ansässigen deutschen Künstlern (u.a. Irene Kowaliska, Michael Theile, Lisel Oppel und dem Schriftsteller Stefan Andres) unterhielt. 1959 kehrte er nach Düsseldorf zurück, wo er 1966 starb.

Werk

Sohn Rethel ist in seinen frühen Arbeiten von Cezanne und Matisse inspiriert, findet dann aber zu einem eigenen, expressionistischen Malstil, der auch in seinen Landschaftsstudien stark von der abstrahierten menschlichen Figur dominiert wird. „Charakteristisch ist für ihn eine Vorliebe für Rückenfiguren […] Meist hocken sie, einzeln oder in Gruppen […] Typisch sind für ihn auch die angeschnittenen Figuren, die sich in mehrfigurigen Kompositionen immer der Bildmitte zuwenden“[1]. Dabei verzichtet er auf Individualisierungen, auch Typisierungen der dargestellten Personen, die Gesichter sind oft abstrakte Ovale. Während seiner wichtigsten Schaffensperiode, der Zeit in Positano, sind lokale Szenen (Fischer am Strand, Gruppen von Einheimischen, fast immer Männern) seine Hauptmotive.


Museen mit Werken von Sohn-Rethel

  • Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • Kunstmuseum, Düsseldorf
  • Suermondt-Museum, Aachen
  • Pinacoteca Provinciale, Salerno.


Einzelausstellungen

  • Galerie Flechtheim, Düsseldorf 1922
  • Galerie Flechtheim, Berlin 1923
  • Künstlerveiein Malkasten, Düsselorf 1960
  • Westend-Galerie Frankfurt 1973
  • Künstlerverein Malkasten, Düsselorf 1974
  • Goethe-Museum Rom (zusammen mit Kurt Craemer), 1976
  • Städtische Galerie Würzbzrg, 1977
  • Westendgalerie Frankfurt, 1980
  • Galerie W, Wuppertal 1982
  • Sinclair-Haus, Bad Homburg v.d.H., 1988 (Katalog).


Literatur

Kurt Craemer: Mein Panoptikum, hrsg.v.Rudolf Hagelstange, Hamburg (Hoffmann und Campe) 1965, 121ff.

Iris Marzik: Eine Einführung in das Leben und Werk von Karli Sohn-Rethel. In: Karli Sohn-Rethel 1882-1966. Gemälde, Gouachen, Zeichnungen. Sinclair-Haus, Bad Homburg 1988, S.9-38.

Klaus Voigt: Zuflucht auf Widerruf. Exil in Italien 1933-1945, Stuttgart 1989, Bd.I, S.456, 459, 594; Bd.II, S.452,457,463ff.

Dieter Richter/ Matilde Romito/ Michail Talalay: In fuga dalla storia. Esuli dai totalitarismi del Novecento sulla Costa d´Amalfi, Salerno 2005, S.102f.

Matilde Romito: La pittura di Positano nel´900, Salerno 2011, S.46ff.

Anmerkungen

  1. Iris Marzik: Eine Einführung in das Leben und Werk von Karli Sohn-Rethel. In: Karli Sohn-Rethel 1882-1966. Gemälde, Gouachen, Zeichnungen. Sinclair-Haus, Bad Homburg 1988, S.22