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Zeitmaschine

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Eine Zeitmaschine ist eine Maschine zur Durchführung von Zeitreisen.

Zeitmaschinen sind nach heutigem anerkannten Kenntnisstand nicht möglich. Sie sind aber ein beliebtes Thema in der Science-Fiction-Literatur. Am bekanntesten ist dazu wohl der gleichnamige Roman von H. G. Wells.


Zeitmaschinen in der Literatur

Die in der Literatur und im Film vorkommenden Zeitmaschinen kann man grob in zwei Klassen einteilen:

  1. Die eine Klasse von Zeitmaschinen bewegt sich kontinuierlich in der Zeit: der Zeitreisende sieht die verstreichende Zeit und die Vorgänge, wenngleich in beschleunigter beziehungsweise umgekehrter Abfolge. Ein Beispiel hierfür ist die Zeitmaschine im oben erwähnten Roman von H. G. Wells.
  2. Die andere Klasse von Zeitmaschinen bewegt sich sprungartig in der Zeit: Die Zeitmaschine verschwindet einfach am Start-Zeitpunkt, um am Ziel-Zeitpunkt wieder aufzutauchen. Der Zeitreisende erlebt dabei einen abrupten Übergang in die andere Zeit. Ein Beispiel für diese Art Zeitmaschine kommt im Film „Zurück in die Zukunft“ vor. Der Uhrenvergleich beim ersten Test der Zeitmaschine belegt, dass die Zeitreise für den Zeitreisenden keine Zeit benötigt.


Beispiele

Allen Beschreibungen von Zeitmaschinen ist gemein, dass man viel Energie für die Realsierung der Zeitreise benötigt. Meist wird jedoch nicht erklärt, wo diese Energie herkommt.

  • Im Film „Zurück in die Zukunft“ spielt der Fluxkompensator („flux capacitor“ - eig. Fluxkondensator) eine wesentliche Rolle.
  • In dem Buch „1227 Verschollen im Mittelalter“ von Pete Smith kreisen gegenläufige Laserstrahlen in Bose-Einstein-Kondensat. Die Zeitreisenden sitzen gemütlich auf einem Sofa.
    Diese Zeitmaschine beruht auf den Forschungen von Ronald Mallet und Lene Hau. Die gegenläufig kreisenden Laserstrahlen erzeugen eine Krümmung der Raumzeit.
  • Michael Crichton verwendet in seinem Buch „Timeline“ die These, dass unterschiedliche Zeiten nur unterschiedliche Welten in der Viele-Welten-Interpretation sind. Eine Zeitreise erfolgt daher durch die Reise in eine Parallelwelt.
  • In der Buchreihe „Justin Time“ von Peter Schwindt steht man in einem „Zeitportal“ auf einem Gravitationsfeld, das den Deckel eines Wurmlochs bildet. Dieses Wurmloch wird durch ein in einer Glaskugel gefangenes Schwarzes Loch geöffnet. Es wird mehrfach betont, dass die Realisierung von Zeitmaschinen erst nach der Entwicklung der allgemeinen Feldtheorie möglich wurde.
    Ab dem vierten Band („Verrat in Florenz“) gibt es portable Zeitmaschinen, „Wells-Aggregate“ genannt. Diese können auf die Zeitreise mitgenommen werden, was die Rückkehr bedeutend erleichtert. Zudem können diese Zeitmaschinen als Teleporter verwendet werden.

Experimente mit Zeitmaschinen

Der russische Ingenieur Wadim Tschernobrow behauptet, etwa 1987 eine funktionierende Zeitmaschine gebaut zu haben. Innerhalb einer Kapsel erzeugte er mit einem komplexen System von Elektromagneten rotierende elektromagnetische Felder, wodurch in das Kapselinnere Feldteilchen gepumpt werden, was den Lauf von Präzisionsuhren verändert, so wie in starken Gravitationsfeldern. Cernobrov, der früher in der sowjetischen Raumfahrtagentur arbeitete, testete seine Maschine in Wolgograd anfangs nur mit toten Gegenständen und mit Tieren. Seitdem hat er seine Maschine verbessert, die Zeitverschiebungen werden jetzt mit symmetrischen Kristalloszillatoren gemessen. Pro Zeitintervall will er Zeitdifferenzen bis zu 3 % gemessen haben. Unterlagen über diesbezügliche Experimente der sowjetischen Akademiemitglieder Igor Kurtschatow und Abram Fjodorowitsch Joffe aus den 1950er Jahren sind inzwischen ebenfalls in Archiven aufgefunden worden. Diese und ähnliche Experimente sind nur von wenigen anderen Wissenschaftlen wiederholt worden, wie beispielsweise von Alexander Frolow, Nikolai Kosyrew, Albert Veinik, Lawrenti Schichobalow, Alexander Mischin, Alexander Abian, Juri Belostozki, A. Nassikas.

Eine andere technische Lösung ist das Einfrieren von Materie und von kälte- oder feldresistenten Einzellern und Lebewesen mittels starken statischen Feldern oder mittels Abkühlung. Damit ist für das eingefrorene Lebewesen eine Reise in die Zukunft möglich, jedoch keine Rückkehr. Nichttödliches Einfrieren von Menschen ist bisher nicht möglich.

Nach einer sehr umstrittenen Interpretation wurde durch Superluminares Tunneln (siehe Überlichtgeschwindigkeit) für Teilchen beziehungsweise Photonen eine Zeitumkehr erreicht, das heißt aus der experimentellen Anordnung – dem "Tunnel" – kamen die Teilchen heraus, bevor sie hineingestrahlt wurden.

Eine andere Interpretation: Superluminares Tunneln (siehe Zeitreisen) stellt keine Signalübertragung mit Überlichtgeschwindigkeit dar, weil bei diesen Experimenten eine sehr umstrittene Definition des Signalzeitpunktes verwendet wurde.

In verschiedenen theoretischen Herleitungen ist gezeigt worden, dass ein Wurmloch, ein Schwarzes Loch oder ein anderes gravitationserzeugendes oder felderzeugendes Gebilde als Zeitmaschine benutzt werden kann. Nach der allgemeinen Relativitätstheorie hat jede irgendwie geartete Materie- oder Energieveränderung räumliche und zeitliche Veränderungen zur Folge und umgekehrt, da Raum-Zeit-Materie-Energie nicht getrennt voneinander existieren und Materie eine Erscheinungsform von Energie ist.


Literatur zum Thema

  • Stefan Thiesen, Trek Science - mit Warpgeschwindigkeit in die Zukunft?, MindQuest, Selm, 2001, ISBN 3-934-19506-7
  • Jim Al-Khalili, Schwarze Löcher, Wurmlöcher und Zeitmaschinen Elsevier, ISBN 3-8274-1567-5
  • Paul Nahin, Time Machines : Time Travel in Physics, Metaphysics, and Science Fiction, AIP Press, ISBN 0387985719
  • F. Blask und A. Windhorst, Zeitmaschinen - Mythos und Technologie eines Menschheitstraums, Atmospharenverlag, ISBN 3-86533-020-7

Literarische Beispiele: