Die kleinen Strolche

Die kleinen Strolche (im Original Our Gang, oder auch bekannt als The Little Rascals oder Hal Roach's Rascals) war eine langjährige US-amerikanische Serie über die Abenteuer einer Kindergruppe aus ärmlichen Verhältnissen.
Erfunden vom Komödien-Filmproduzenten Hal Roach, wurde die Serie ab 1927 von seinem Studio als Kurz-Stummfilme produziert. Seit 1929 wurden die Filme mit Ton produziert und bis 1938 bei Pathé oder Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) herausgegeben. MGM kaufte die Rechte an der Serie und produzierte die Serie bis 1944 weiter. Insgesamt wurden über 220 Kurzfilme mit mehr als 40 jugendlichen Darstellern hergestellt. Außerdem der Spielfilm General Spanky. Unter dem Titel The Little Rascals wurden die achtzig Tonfilme im Fernsehen gesendet, weil der Titel Our Gang unter dem Copyright von MGM stand.
Die Serie ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten frühen Kino-Filmserien und überzeugte mit der natürlichen Darstellung der jugendlichen Akteure (bis heute im Gegensatz zu verschiedenen Nachahmern). Während verschiedene Jugendliche in Filmrollen eingesetzt wurden um „schlaue“ oder altkluge Bemerkungen von sich zu geben, um damit den erwachsenen Schauspielern die Show stehlen oder deren Gehabe vor der Kamera imitieren, gelang es Hal Roach und seinem Regisseur Robert F. McGowan, ein natürlicheres Verhalten der Kinder einzufangen. Der Filmhistoriker Leonard Maltin hebt hervor, dass Our Gang die erste Serie war, in der Jungen, Mädchen, Schwarze und Weiße in einer Gruppe unter Gleichen agierten.
Über die Serie
Während viele andere Serien mit und über Kinder in einer Fantasiewelt spielen, orientierte sich der Produzent und Regisseur Hal Roach am Alltagsleben: Viele der Kinder sind im Film arm und müssen sich oft mit verwöhnten reichen Kindern, deren Eltern, rechthaberischen Erwachsenen und anderen Widrigkeiten auseinander setzen. In einer Zeit, als die Diskriminierung nicht nur Farbiger alltäglich war, war es ungewöhnlich, dass die Jugendbande Rollen sowohl für farbige, wie auch weibliche Mitglieder in den Hauptrollen aufwies.
Hintergründe
Chef-Regisseur Robert F. McGowan war bis 1933 für die Dreharbeiten zuständig dabei wurde er von seinem Neffen Anthony Mack unterstüzt. Sein Erfolg lag darin, einen Stil zu entwickeln, der die Natürlichkeit der jugendlichen Darsteller nicht unterdrückte und den Arbeitsgewohnheiten der Filmbranche unterordnete. Die Geschichten wurden von der Comedy-Abteilung des Hal-Roach Studios geschrieben, zu der auch Leo McCarey, Frank Capra, Walter Lantz, und Frank Tashlin gehörten. Die Kinder waren oftmals einfach zu jung, um schon die Drehbücher lesen zu können und so wurden sie mit Improvisationen und manchmal mit einem Megafon in ihren Handlungen dirigiert. Letzteres musst sich nach Aufkommen des Tonfilmes ändern. Die Regisseure Gus Meins und Gordon Douglas gingen etwas geradliniger mit weniger Improvisationen an die Verfilmungen, nachdem Hal Roach gezwungen war, die Geschichten von 20 Minuten (zwei Filmrollen) auf 10 Minuten-Vorfilme (eine Filmrolle) zu kürzen.
Die Kinderdarsteller wurden, wenn sie zu alt wurden, ausgetauscht gegen neue Gesichter, die unter den Jugendlichen aus dem Großraum Los Angeles ausgewählt wurden. Talent-Scouts veranstalteten teilweise nationale Wettbewerbe, an denen Tausende von Kindern für nur eine einzige freie Rolle teilnahmen (oft angetrieben von den Eltern). Norman „Chubby“ Chaney, der Joe Cobb ersetzte, Matthew „Stymie“ Beard, der Allen „Farina“ Hoskins ersetzte und Billie „Buckwheat“ Thomas, der Stymie ersetzte, waren Gewinner größerer Wettbewerbe. Das Studio wurde dabei auch ausserhalb der Wettbewerbe mit Anfragen von Eltern bombardiert, die ihre Kinder in den Film sehen wollten.
Farbige in der Serie
Die Serie ist bekannt dafür, dass erstmals Farbige und Weiße zusammen gleichberechtigt Seite an Seite spielten, obwohl dieses, auch von Farbigen selbst, mit Unbehagen betrachtet wurde. Die vier farbigen Kinderschauspieler waren Ernie „Sunshine Sammy“ Morrison, Allen „Farina“ Hoskins, Matthew „Stymie“ Beard (dessen Markenzeichen ein überdimensionierter Bowler war, den er von Stan Laurel geschenkt bekommen hatte) und Billie „Buckwheat“ Thomas. Ernie Morrison war tatsächlich der erste farbige Schauspieler in der Geschichte Hollywoods, der einen langfristigen Vertrag bekam und war damit auch der erste farbige Star überhaupt in Hollywood.
Die Darstellung, die die Farbigen in der Serie abliefern mussten, orientierte sich an anderen Filmen: Oftmals waren sie mit zu Berge stehenden Haaren zu Tode erschrocken oder sie wurden totenbleich (entweder so geschminkt oder das Bild wurde einfach mit einem Filmtrick aus dem Negativ ersetzt) und sie mussten ein amerikanisch-afrikanisches Kauderwelsch sprechen. Eddie Murphy parodierte dieses später in verschiedenen Folgen von Saturday Night Live im US-amerikanischen Fernsehen. Als Erwachsene befürworteten Ernie Morrison, Matthew Beard und Billie Thomas die Serie und betonten, dass diese durch die einfachen Handlungen keineswegs zu rassistisch war, sondern die Integration erleichterten.
Sie wiesen darauf hin, dass die weißen Darsteller ebenso stereotypisch eingesetzt wurden, so als „sommersprossiges Kind“, als „fettes Kind“, als das „schöne blonde Mädchen“ usw. „Wir waren einfach eine Gruppe von Kindern und hatten unseren Spaß“, erinnerte sich Beard und Morrison sagte über Hal Roach: „Wenn es um die Rasse ging, war der Mann farbenblind.“
Geschichte
Die frühen Jahre
Laut Hal Roach, kam ihm die Idee zur Serie 1921, als er eine Kinderdarstellerin für einen seiner Filme begutachtete. Nach seiner Meinung war das Mädchen überschminkt und bei den Proben überansprucht worden. Nach der Probe sah Roach aus dem Fenster und bemerkte in einem Holzhof auf der anderen Straßenseite einige Kinder, die in Streit geraten waren. Die Kinder hatten sich alle mit Holzstöcken aus dem Hof bewaffnet und das kleinste Kind hatte sich den größten Stock ausgesucht. Die großen Kinder versuchten ihn zu überreden, den Stock an den größten Jungen abzugeben. Nach etwa 15-minütiger Betrachtung der Szene dachte sich Roach, dass diese Ausgangslage gute Kurzgeschichten für eine Filmserie abgeben könnte.
Unter der Aufsicht von Charley Chase begann dann die Arbeit an den ersten Zwei-Rollen-Filmen in einer „Kids-and-Pets“-Serie (Kinder und Tiere), die später im Jahr in Hal Roach's Rascals umgetauft wurde. Regisseur Fred Newmeyer war zuständig für die erste Version des Pilotfilmes mit dem Titel Our Gang. Aber Roach verwarf dessen Umsetzung und beauftragte den früheren Feuerwehrmann Robert F. McGowan mit neuen Dreharbeiten. Der Film wurde in verschiedenen Kinos um Hollywood herum getestet und erlebte große Zustimmung, auch bei der Presse, die mehr Our Gang-Komödien forderte. Dieses Our Gang wurde dann zum eigentlich bekannteren Titel für die entstehende Serie, die auf den Eintrittskarten als „Our Gang Comedies: Hal Roach presents His Rascals in...“ angekündigt wurden. Offiziell waren beide Namen bis 1932 in Gebrauch, Our Gang und Hal Roach's Rascals. Danach wurde sie unter Our Gang allein weitergeführt.
Die erste Besetzung der Serie entsprang den Vorschlägen der Studio-Mitarbeiter. Darunter waren die Tochter des Fotografen Gene Kornman, Mary Kornman, der Sohn eines Freundes, Mickey Daniels, Roachs Kinderstar Ernie „Sunshine Sammy“ Morrison, und die Freunde der Familie, Allen „Farina“ Hoskins, Jack Davis, Jackie Condon und Joe Cobb. Die meisten der frühen Filmaufnahmen entstanden vor Ort im Außengelände und auch einige Tiere nahmen an den Aufnahmen teil, so z.B. Dinah, das Maultier.
Roachs Verleiher Pathé veröffentlichte als den ersten Film den Titel One Terrible Day, obwohl der erst als vierter gedreht worden war, am 10. September 1922. Die Serie wurde von Anfang an ein Erfolg und am Ende der Dekade fanden sich die Darsteller aus Our Gang auf vielen Zusatzprodukten abgebildet (ein frühes Merchandising).
Der größte Star der Serie war zu dieser Zeit Sunshine Sammy, um den herum sich die Geschichten entwickelten. Gleich danach kamen Mickey Daniels, Mary Kornman und die kleine Farina, die der populärste schwarze Kinderstar der 1920er-Jahre wurde. Micky und Mary wurden oft zusammen eingesetzt und spielten auch später in einer Teenager-Serie, The Boy Friends, die ebenfalls von Roach produziert wurde, wieder zusammen.
Verleiherwechsel
Nachdem Sammy, Mickey und Mary die Serie in den Mittzwanzigern verließen, hatte die Serie erst einmal mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Auch der Regisseur McGowan war oft krank und übergab den Regiestuhl an seinen Neffen Robert A. McGowan, der in den Film-Credits als Anthony Mack auftauchte. Die Regie von Mack wird von Filmkritikern aber als nicht so erfolgreich angesehen. Neue Gesichter tauchten bei den Kindern auf, so Bobby "Wheezer" Hutchins, Harry Spear, Jean Darling und Mary Ann Jackson und zusammengehalten wurden die Geschichten von der immer noch mitspielenden Farina. Zu dieser Zeit legten sich die Our Gang-Kinder auch einen Pitbull-Terrier zu, der mit seinem schwarzen Ring um ein Auge zum berühmtesten Film-Hund vor Rin Tin Tin und Lassie wurde.
Roach beendete seine Zusammenarbeit mit Pathé und wechselte zur neugegründeten Metro-Goldwyn-Mayer, die im September 1927 ihren ersten Film der Serie veröffentlichte. Der Wechsel zu MGM bot Roach ein größeres Budget für seine Produktionen und vor allem die Möglichkeit, seine Kurzfilme zusammen mit den großen Studioproduktionen aufgeführt zu sehen.
Tonfilmzeit
Bereits 1928 wurden einige Kurzfilme mit phonographischen Schallplatten ausgeliefert, die eine synchronisierte Ton- und Musikuntermalung ermöglichten. Im Frühling 1929 wurden die Bühnen der Roach-Studios auf Tonproduktionen umgestellt und im April 1929 erschien der erste Tonfilm mit dem sinnigen Titel Small Talk.
Es dauerte allerdings ein ganzes Jahr, bis sich sowohl der Stab als auch die Kinder an die neue Produktionsweise gewöhnt hatten.
In dieser Zeit sprangen aus der Riege die Kinder Joe, Jean und Harry ab und wurden ersetzt durch Norman "Chubby" Chaney, Dorothy DeBorba, Matthew „Stymie“ Beard, Donald Haines und Jackie Cooper, der die herausragende Persönlichkeit der Serie wurde.
Im Film Teacher's Pet (1930) bekam die Serie auch erstmals ein eigenes Titellied Good Old Days, komponiert von Leroy Shield.
Nachdem wieder einige Kinder die Serie verließen (darunter auch Jackie Cooper und Farina), gab es erst einmal wieder einmal Probleme,
bis endlich mit George „Spanky“ McFarland ein neuer Hauptdarsteller gefunden wurde, der sich im Laufe der Zeit zum größten Kinderstar der Serie überhaupt entwickelte.
McFarland trat dann auch in vielen weiteren Filmproduktionen außerhalb der Serie auf und sorgte durch verstärktes Auftauchen in den Serien-Zusatzprodukten für weitere Einnahmequellen. Seine Filmaussprüche „Okey-dokey!“ und „Okey-doke!“ wurden zu geflügelten Worten.
In den 1930er-Jahren verließ Regisseur Robert McGowan ausgelaugt die Serie und der Regiestab ging über an den aus Deutschland stammenden Gus Meins, dessen erster Film 1934 Hi'-Neighbor! in Zusammenarbeit mit Gordon Douglas wurde. Ein weiterer Neuzugang wurde Billie Thomas, der, obwohl er ein Junge war, in der Rolle von Stymies Schwester Buckwheat besetzt wurde. Erst als Stymie die Serie auch verließ, wechselte Buckwheat sein Geschlecht und wurde zum Jungen. Mit Carl Switzer bekam die Serie nun auch einen neuen Star, Alfalfa.
Die letzten Roach-Jahre
Our Gang war in den 1920er- bis in die 1930er-Jahre erfolgreich. Jedoch begannen die Kinobesitzer ab 1934 vermehrt die zwanzigminütigen Vorfilme, zu denen außer denen von Our Gang auch die von Stan Laurel und Oliver Hardy gehörten, abzusetzen und lieber zwei komplette Langfilme als Double Feature einzusetzen. Laurel und Hardy wechselten Mitte der 1930er-Jahre darauf ebenfalls vom Kurz- zum Langfilm. MGM bestand auf weiteren Kurzfilmen und so drehte Roachs Regisseur Gordon Douglas nun sein Filmdebut Bored of Education und gewann mit diesem sogar 1936 einen Academy Award in der Kategorie Best Live-Action Short Film. Ebenfalls 1936 kam der einzige Langfilm von Our Gang unter dem Titel General Spanky in die Kinos, in der Regie von Douglas und Fred Newmeyer. Da er jedoch mehr auf die Erwachsenen in der Geschichte einging, als auf die Abenteuer der Kinder, war der Film an den Kinokassen ein Misserfolg.
Roach produzierte dann einen letzten Zwei-Rollen-Film Our Gang Follies of 1938, der eine Parodie auf die erfolgreiche Musikkomödie Broadway Melody of 1938 darstellte. In den Kurzfilmen tauchte nun auch immer öfter der Charakter Waldo (gespielt von Darwood Kaye) auf, der sich mit dem Rüpel Butch (Tommy Bond) um die Gunst der schönen Darla schlagen muss, und das, obwohl er und seine Freunde eigentlich dem „Mädchenhasser-Club“ angehören.
Nachdem die Einnahmen aus den Filmen immer weiter zurückgingen, verkaufte Roach im Mai 1938 alle Rechte der Our Gang-Serie an MGM, inklusive der Namensrechte, der Verträge mit den Schauspielern, Drehbuchautoren und Regisseuren.
Die MGM-Zeit
Die von MGM produzierten Filme wurden jedoch vom Publikum und auch von den Filmkindern selbst schlecht angenommen, was nicht zuletzt der Unerfahrenheit des Studios mit solchen Slapstick-Produktionen, für die Our Gang berühmt war, anzulasten ist. Sie behielten zum Beispiel auch die Darsteller von Alfalfa, Spanky und Buckwheat bis sie zu Teenagern herangewachsen waren. Nachdem Gordon Douglas nur zwei Filme für MGM gedreht hatte, kehrte er frustriert zu Hal Roach zurück und MGM begann, die Serie als Training für Nachwuchsregisseure von Langfilmen zu „missbrauchen“.
Fast alle der 52 von MGM produzierten Filme wurden von Hal Law und dem früheren Junior-Regisseur Robert A. McGowan (= Anthony Mack) geschrieben. Dieser tauchte dann aber in den Credits als Robert McGowan auf, was über Jahrzehnte bei den Filmbesuchern zur Konfusion führte, ob er und der ältere Regisseur gleichen Namens denn nun ein und dieselbe Person sind oder nicht.
Nachdem sechs von dreizehn der Kurzfilme zwischen 1942 und 1943 nicht einmal die Produktionskosten eingespielt hatten, wurde die Serie mit Dancing Romeo am 20. April 1944 eingestellt.
Seit 1937 wurde Our Gang auch als Comic-Serie lizenziert und erschien u. a. in England in der Buchreihe The Dandy, gezeichnet von Dudley D. Watkins. Seit 1942 erschienen auch Geschichten bei Dell Comics, zusammen mit Barney Bear und Tom und Jerry. Die Comicstrips im The Dandy endeten 1947, drei Jahre nach dem Ende der Kurzfilmserie. Bei den Dell Comics hielten sich die Our Gang Comics fünf Jahre und wurden dann 1949 umbenannt in Tom and Jerry Comics.
Als Hal Roach die Rechte an MGM verkaufte, hielt er sich ein Rückkaufsrecht offen, unter dem Vorbehalt keine weiteren Kinderfilme in der Art von Our Gang zu produzieren. Mitte der 1940er-Jahre entschloss er sich den Our Gang-Stil neu aufleben zu lassen, verwirkte aber dadurch seine Rechte, dass er zwei Cinecolor-Filme produzierte: Curley (1947) und Who Killed Doc Robbin (1948), die beide kein Erfolg wurden, weder bei den Kritikern noch bei den Besuchern. (Letzterer Filmtitel spielt auf einen Zeichentrickkurzfilm an: „Who killed Cock Robin?“, dessen Geschichte von verschiedenen Regisseuren seit 1903 mehrfach verfilmt wurde [1].) Roach wandte sich deshalb der Wiederveröffentlichung seiner alten Our Gang-Filme zu.
Die kleinen Strolche
1949 erlaubte MGM Roach seine Rechte an den Filmen von 1927 bis 1938 zurückzukaufen, unter der Vorgabe, dass das MGM-Logo aus den Filmen entfernt wird und auch die Bezeichnung Our Gang aus den Filmen verschwindet. Roach brachte dann die Filme ab 1952 unter dem neuen Titel The Little Rascals bei Monogram heraus und darunter wurden sie ab 1955 auch im Fernsehen verbreitet und erlebten so eine erneute Popularität. 1956 begann dann MGM seine Filme als Our Gang ebenfalls an das Fernsehen weiterzuverteilen.
1964 erhielt der neue Verleiher King World Entertainment die Fernsehrechte an The Little Rascals und die Serie bildete damit den Grundstein auf seinem Weg zum größten Fernsehfilm-Verleiher der Welt.
1978 gab es dann einen animierten Weihnachtsfilm, The Little Rascals Christmas Special, mit den Stimmen der Originalschauspieler Matthew „Stymie“ Beard und Darla Hood und Hanna-Barbera setzten nach dem Erfolg die Animationen von 1982 bis 1984 für den Sender ABC im Vormittagsprogramm fort.
1994 brachten dann Amblin Entertainment und Universal Pictures einen neuen Film in Farbe in die Kinos, „Die kleinen Superstrolche“ (The Little Rascals), der einige Szenen der klassischen Serie wieder aufgriff. Unter den erwachsenen Schauspielern befanden sich in Nebenrollen auch die Olsen-Zwillinge, Whoopi Goldberg und Mel Brooks. Der Film war ein „kleiner“ Erfolg und spielte immerhin über 51 Millionen Dollar wieder ein.
Vermächtnis und Einfluss
Die Charaktere der Serie wurden bekannte amerikanische Kultur-Ikonen und konnten oft schon nur an ihren Vornamen erkannt werden. Die Figuren Alfalfa, Spanky, Buckwheat, Darla und Froggy wurden dabei am bekanntesten und deren Darsteller hatten, aufgrund der Verbindung mit diesen Rollen, später große Schwierigkeiten neue Angebote zu bekommen.
Die Arbeit der Kinderdarsteller wurde nur spärlich gewürdigt. Spanky erhielt wenigstens posthum eine Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Weder er noch die anderen Kinder erhielten Gagen aus den Wiederholungen der Serie oder von den Produkten, die mit ihrem Konterfei verkauft wurden. Das einzige Gehalt war das, das sie während der Produktion der Filme wöchentlich erhalten hatten, und das sich zwischen 40 und 300 Dollar bewegt hatte (letzteres aber nur für die Stars wie Farina, Spanky und Alfalfa).
Eine herausragende Ausnahme war Jackie Cooper, der später für den Oscar nominiert wurde und eine volle Karriere auch als Erwachsener aufzuweisen hat. Seine wohl bekannteste Rolle war die des Perry White in den Superman-Filmen mit Christopher Reeve. Robert Blake hatte später mit der Kriminalserie Baretta ebenfalls einigen Erfolg als Erwachsener.
Der Kurzfilm Pups is Pups (1930) wurde von der amerikanischen Library of Congress als „kulturell wertvoll“ eingestuft und 2004 in das nationale Filmarchiv mit aufgenommen.
Nachahmer
Nach dem Erfolg von Our Gang wurden verschiedene Kurzserien ebenfalls von konkurrierenden Studios heraugebracht.
Die bekanntesten sind The Kiddie Troupers mit dem späteren Comedian Eddie Bracken, Baby Burlesks mit Kinderstar Shirley Temple,
die Buster Brown-Filme, aus denen sich Our Gang den Hund Pete the Pup entlieh und die wohl bekannteste Serie Mickey McGuire mit Jungstar Mickey Rooney.
In späteren Jahren behaupteten immer wieder verschiedene Schauspieler, an den Originalfolgen von Our Gang teilgenommen zu haben. Die offizielle Biografie von Eddie Bracken wurde sogar dahin geändert, dass er statt in The Kiddie Troupers bei Our Gang dabeigewesen wäre (von dieser Änderung wurde er jedoch überhaupt nicht informiert). Unter den Hochstaplern befand sich auch ein Jack Bothwell, der bei der Behauptung, er sei als Freckles in der Serie dabei gewesen, selbst in der Sendung To Tell The Truth (Sag die Wahrheit) blieb.
Eine Reihe von Gruppen, Gesellschaften und andere haben sich von der Serie in ihrer Namensgebung inspirieren lassen.
So gibt es z.B. auch eine Folk-Rockgruppe Spanky and Our Gang, die außer dem Namen allerdings nichts mit der Serie zu tun hat.
Außerdem gibt es eine ganze Reihe von unauthorisierten Little Rascals- oder Our Gang-Restaurants in den USA.
Medien
1994 wurden 22 Little Rascals-Videos auf VHS-Video in den USA herausgegeben, die alle achtzig Hal Roach-Filme ungekürzt und restauriert enthalten und fünf der Stummfilme. Im Jahr 2000 wurden diese auf auch auf DVD veröffentlicht. MGM hat seinen Kinofilm General Spanky und weitere Kurzfilme auf VHS veröffentlicht. Es gibt auch einige inoffizielle Sammlungen mit Our Gang und Little Rascals-Filmen, die aus public domain-Filmen bestehen.
Die Rechte an den Filmen sind zur Zeit zersplittert. Hallmark Entertainment hat die Kino- und Videorechte an den Roach-Produktionen
der Our Gang-Kurzfilme, die sie nach der Vereinnahmung der Hal Roach Studios und von Cabin Fever Entertainment in den späten 1990er-Jahren innehaben.
King World hat weiterhin die Fernsehrechte für die Little Rascals-Serie, die sich überwiegend aus den Tonfilmen von
Roach zusammensetzen und dabei sowohl die schwarz-weiß Filme beinhalten, wie auch einige nachkolorierte Filme.
Die von MGM produzierten Our Gang-Kurzfilme und der Kinofilm General Spanky befinden sich nun im Besitz von Turner Entertainment .
Our Gang-Darsteller
Die folgende Liste enthält die bekanntesten Darsteller, eingeordnet nach der Zeit, in der sie der Serie beitraten.
Hal Roach Stummfilm-Periode
- Ernie „Sunshine Sammy“ Morrison (1922–1924)
- Mickey Daniels (1922–1926)
- Mary Kornman (1922–1926)
- Jackie Condon (1922–1928)
- Allen „Farina“ Hoskins (1922–1931)
- Joe Cobb (1922–1929)
- Jay R. Smith (1926–1929)
- Jean Darling (1926–1929)
- Bobby „Wheezer“ Hutchins (1926–1933)
- Mary Ann Jackson (1927–1931)
- Pete the Pup (1927–1938)
Hal Roach Tonfilm-Periode
- Norman „Chubby“ Chaney (1929–1931)
- Jackie Cooper (1929–1931)
- Dorothy DeBorba (1930–1933)
- Matthew „Stymie“ Beard (1930–1935)
- George „Spanky“ McFarland (1932–1942)
- Tommy Bond (1932–1934 als Tommy, 1937–1940 als „Butch“)
- Scotty Beckett (1934–1935)
- Billie „Buckwheat“ Thomas (1934–1944)
- Carl „Alfalfa“ Switzer (1935–1940)
- Darla Hood (1935–1941)
- Eugene „Porky“ Lee (1935–1939)
- Darwood „Waldo“ Kaye (1937–1940)
MGM-Periode
Our Gang-Filme (Auswahl)
- 1923: The Champeen und Derby Day
- 1924: High Society
- 1925: Your Own Back Yard und One Wild Ride
- 1929: Cat, Dog & Co. und Small Talk
- 1930: The First Seven Years, Pups Is Pups, Teacher's Pet und School's Out
- 1931: Love Business, Little Daddy, Fly My Kite und Dogs Is Dogs
- 1932: Readin' and Writin', The Pooch, Hook And Ladder, Free Wheeling und Birthday Blues
- 1933: The Kid From Borneo, Mush and Milk und Bedtime Worries
- 1934: Hi' Neighbor! und Mama's Little Pirate
- 1935: Beginner's Luck und Our Gang Follies Of 1936
- 1936: Divot Diggers, Bored of Education und General Spanky
- 1937: Reunion In Rhythm, Glove Taps, Hearts Are Thumps, Rushin' Ballet, Night 'N' Gales, Mail And Female und Our Gang Follies Of 1938
- 1938: Three Men In a Tub und Hide and Shriek
- 1939: Alfalfa's Aunt und Cousin Wilbur
- 1940: Goin' Fishin' und Kiddie Kure
- 1942: Going To Press
Literatur
- Richard W. Bann, Leonard Maltin: Die kleinen Strolche (OT: The Little Rascals). Trescher, Berlin 1995, ISBN 3-928409-31-X
- Tommy Bond mit Ron Genini: Darn Right It's Butch: Memories of Our Gang/The Little Rascals. Morgan Printing, Delaware 1994, ISBN 096-309765-2
- Jackie Cooper: Please Don't Shoot My Dog: The Autobiography of Jackie Cooper. Penguin Putnam, New York 1982, ISBN 0-42-507483-8
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel (Kinofilm von 1994)