Vreni Schneider
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Nation | ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 26. November 1964 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Elm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom, Kombination | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | SC Elm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriereende | 26. März 1995 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Platzierungen im Alpinen Skiweltcup | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verena «Vreni» Schneider (* 26. November 1964 in Elm, Kanton Glarus) ist eine ehemalige Schweizer Skirennfahrerin. Sie gehört zu den erfolgreichsten Skirennfahrerinnen aller Zeiten und dominierte das Renngeschehen in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren. Die Riesenslalom- und Slalom-Spezialistin war dreimal Gesamtsiegerin des alpinen Skiweltcups und elfmal Siegerin einer Weltcup-Disziplinenwertung. Sie gewann 55 Weltcuprennen, fünf Medaillen bei Olympischen Spielen (davon drei goldene) und sechs Medaillen bei Weltmeisterschaften. Während ihrer elfjährigen Weltcupkarriere konnte Schneider in allen fünf Disziplinen mindestens einen Podestplatz erzielen. Allein in der Saison 1988/89 gewann sie 14 Weltcuprennen; bis heute bleibt diese Bestmarke unübertroffen.
Karriere
Bis 1988
Das Skifahren erlernte Schneider im Alter von vier Jahren. Schon bald zeigte sich ihr aussergewöhnliches Talent, denn in den Schülerrennen dominierte sie zum Teil deutlich und liess auch ältere Teilnehmerinnen hinter sich. Die Tochter eines Schuhmachers wurde als 16-jährige nach dem Tod der Mutter Halbwaise. Daraufhin musste sie während einigen Jahren ihre drei jüngeren Geschwister miterziehen und den Haushalt führen.
Ihre Premiere im Weltcup hatte Schneider am 4. Dezember 1983 in Val-d’Isère, wo sie den Riesenslalom auf Platz 28 beendete (gemäss damaligem FIS-Punktesystem erhielt sie dafür keine Weltcuppunkte). Etwas mehr als ein Jahr später, am 14. Dezember 1984, fuhr sie beim Slalom von Madonna di Campiglio auf den neunten Platz und holte somit ihre ersten Punkte. Bereits drei Tage später konnte sie beim Riesenslalom von Santa Caterina ihren ersten Weltcupsieg feiern. Schneider avancierte zu einer Mitfavoritin bei der Weltmeisterschaft 1985 in Bormio, kam aber nicht über den zwölften Platz hinaus.
Mit drei Siegen war Schneider in der Saison 1985/86 die beste Riesenslalomfahrerin und entschied erstmals die Disziplinenwertung für sich. Hinzu kamen die ersten Podestplätze im Super-G und im Slalom. In der Saison 1986/87 folgte der erste Sieg in einem Slalom, der sich im Laufe der Jahre zu ihrer bevorzugten Disziplin entwickeln sollte. Den erneuten Gewinn der Riesenslalom-Disziplinenwertung musste sie sich mit der punktgleichen Maria Walliser teilen (auch das letzte Rennen der Saison in Sarajevo hatte keine Entscheidung gebracht, da beide gemeinsam das Rennen gewannen). Bei der Weltmeisterschaft 1987 in Crans-Montana gewann Schneider die Goldmedaille im Riesenslalom, nachdem sie in der Kombination und im Super-G jeweils Vierte geworden war.
Die Saison 1987/88 verlief mit zwei Weltcupsiegen ebenfalls erfolgreich. Höhepunkt waren die Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary. Auf den Pisten von Nakiska gewann Schneider sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom jeweils mit einem grossen Vorsprung die Goldmedaille. Nach einem schweren Sturz in Aspen anfang März musste sie die Saison vorzeitig abbrechen und konnte nicht mehr in die Entscheidung um die Weltcupwertungen eingreifen. Erstmals wurde sie zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt.
Ab 1989
Die darauf folgende Weltcupsaison 1988/89 war für Schneider die mit Abstand erfolgreichste. Sie entschied sämtliche sieben Slaloms sowie sechs von sieben Riesenslaloms für sich; hinzu kam ihr einziger Sieg in einer Weltcup-Kombination. Schneider übertraf die bisherige Bestmarke des Schweden Ingemar Stenmark aus der Saison 1979/80, als ihm 13 Siege gelungen waren. Auch blieb sie elf Rennen in Folge ungeschlagen. Überlegen gewann sie die Weltcup-Gesamtwertung. Die einzige Niederlage dieser Saison im Slalom musste sie bei der Weltmeisterschaft 1989 in Vail hinnehmen, als sie hinter Mateja Svet Zweite wurde. Vier Tage später revanchierte sie sich mit dem zweiten Riesenslalom-Weltmeistertitel.
Fünf Slalomsiege sicherten Schneider in der Weltcupsaison 1989/90 erneut den deutlichen Gewinn der Disziplinenwertung. Im Riesenslalom, ihrer einstigen Paradedisziplin, blieb sie hingegen erstmals seit 1983 ohne Sieg. Die Weltcupsaison 1990/91 beendete sie mit zwei Riesenslalom- und einem Slalomsieg. Bei der Weltmeisterschaft 1991 gewann sie die Goldmedaille im Slalom und die Bronzemedaille in der Kombination. Vor den Olympischen Winterspielen 1992 gehörte Schneider aufgrund mehrerer Weltcupsiege wiederum zu den Favoritinnen. Doch die olympischen Rennen in Méribel endeten mit einer Enttäuschung: Im Riesenslalom schied sie aus und im Slalom wurde sie lediglich Siebte. Die Weltcupsaison 1992/93 verlief aufgrund starker Rückenschmerzen sehr unkonstant. In den körperlich weniger belastenden Slalomrennen blieb Schneider zwar erneut die beste Athletin, im Riesenslalom hingegen gelangen kaum herausragende Ergebnisse. Mit zwei Ausfällen endete die Weltmeisterschaft 1993 ebenfalls enttäuschend.
In der Saison 1993/94 kehrte Schneider wieder zur Überlegenheit früherer Jahre zurück. Im Riesenslalom gelang ihr zwar kein Sieg, doch im Slalom entschied sie sieben von zehn Rennen für sich und wurde zweimal Zweite. Da sie wieder vermehrt Abfahrten bestritt und dabei sehr gute Ergebnisse erzielte (ihr gelang in diesem Winter der einzige Abfahrts-Podestplatz ihrer Karriere), konnte sie zum zweiten Mal den Gesamtweltcup gewinnen. Bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer gewann sie drei Medaillen: Gold im Slalom, Silber in der Kombination und Bronze im Riesenslalom.
1994 hatte Schneider zwar in den Medien erstmals die Möglichkeit des Rücktritts angedeutet, doch sie entschloss sich, noch eine Saison anzuhängen. In der Weltcupsaison 1994/95 erwies sie sich wiederum als weltweit beste Skifahrerin. Neben vier Slalomsiegen gelangen ihr auch fünf Podestplätze im Riesenslalom, wodurch sie beide Disziplinenwertungen für sich entschied. Die Entscheidung um den Gesamtweltcup fiel erst im letzten Rennen der Saison, als Schneider den Slalom von Bormio gewann (ihr 55. und letzter Weltcupsieg) und zum Schluss lediglich sechs Punkte Vorsprung auf die Deutsche Katja Seizinger aufwies. Nach den Schweizer Meisterschaften Ende März 1995 gab Schneider ihren Rücktritt bekannt. 1994 und 1995 wurde sie von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten mit dem Skieur d’Or ausgezeichnet.
Privates
Vreni Schneider betreut heute in ihrem Heimatort Elm eine nach ihr benannte Ski- und Snowboardschule. Ausserdem besitzt sie in Elm und Glarus je ein Sportgeschäft. Sie ist seit 1999 verheiratet und Mutter zweier Söhne. Schneider ist Athletenbotschafterin der Entwicklungshilfeorganisation Right to Play und unterstützt auch World Vision Schweiz.
Erfolge
Olympische Spiele
- Calgary 1988: 1. Riesenslalom, 1. Slalom
- Albertville 1992: 7. Slalom
- Lillehammer 1994: 1. Slalom, 2. Kombination, 3. Riesenslalom, 33. Abfahrt
Weltmeisterschaften
- Bormio 1985: 12. Riesenslalom
- Crans-Montana 1987: 1. Riesenslalom, 4. Super-G, 4. Kombination
- Vail 1989: 1. Riesenslalom, 2. Slalom, 2, Kombination
- Saalbach 1991: 1. Slalom, 3. Kombination, 7. Riesenslalom
Weltcupwertungen
Vreni Schneider hat dreimal den Gesamtweltcup gewonnen (1989, 1994, 1995), dazu kommen elf weitere Siege in Disziplinenwertungen.
- Saison 1984/85: 9. Gesamtwertung, 3. Riesenslalom
- Saison 1985/86: 3. Gesamtwertung, 1. Riesenslalom, 5. Kombination, 7. Slalom
- Saison 1986/87: 2. Gesamtwertung, 1. Riesenslalom, 2. Kombination, 4. Slalom, 6. Super-G
- Saison 1987/88: 5. Gesamtwertung, 2. Slalom, 3. Riesenslalom, 5. Kombination
- Saison 1988/89: 1. Gesamtwertung, 1. Riesenslalom, 1. Slalom, 3. Kombination
- Saison 1989/90: 6. Gesamtwertung, 1. Slalom, 5. Riesenslalom
- Saison 1990/91: 3. Gesamtwertung, 1. Riesenslalom, 5. Slalom
- Saison 1991/92: 4. Gesamtwertung, 1. Slalom, 2. Riesenslalom
- Saison 1992/93: 6. Gesamtwertung, 1. Slalom
- Saison 1993/94: 1. Gesamtwertung, 1. Slalom, 2. Riesenslalom, 5. Kombination
- Saison 1994/95: 1. Gesamtwertung, 1. Riesenslalom, 1. Slalom, 2. Kombination
Siege bei Weltcuprennen
Vreni Scheider hat 55 Weltcuprennen gewonnen (20 Riesenslalom, 34 Slalom, 1 Kombination). Hinzu kommen 27 zweite Plätze und 18 dritte Plätze.
Slalom
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Riesenslalom
Kombination
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Weitere Erfolge
- 9 Schweizer Meistertitel:
- 4x Riesenslalom: 1987, 1989, 1991, 1994
- 5x Slalom: 1988, 1989, 1993, 1994, 1995
Auszeichnungen
- Sportlerin des Jahres: 1988, 1989, 1991, 1994, 1995
- Skieur d’Or: 1994 und 1995
- Schweizer Schneesportlerin des Jahrhunderts
Quelle
- Internationales Sportarchiv, Ausgabe 38/1995 (Munzinger-Archiv)
Weblinks
- Website von Vreni Schneider
- Vreni Schneider Sport
- Vreni Schneider in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Vreni Schneider in der Datenbank von Ski-DB (englisch)
- Vreni Schneider in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
- Literatur von und über Vreni Schneider im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Schneider, Vreni |
ALTERNATIVNAMEN | Schneider, Verena |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Skirennfahrerin |
GEBURTSDATUM | 26. November 1964 |
GEBURTSORT | Elm GL |