Zum Inhalt springen

Maneki-neko

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. November 2005 um 12:01 Uhr durch WAAAGH! (Diskussion | Beiträge) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Maneki Neko in einer Lottoannahmestelle in Tokio

Maneki Neko (jap. 招き猫, wörtlich: herbeiwinkende Katze) bezeichnet einen japanischen Glücksbringer. Diese Figuren, die meist aus Porzellan oder Keramik bestehen, werden z.B. in Restaurants, Geschäften oder Pachinkohallen aufgestellt. Hebt die Katze ihre rechte Pfote, so soll sie Wohlstand bringen. Hebt sie dagegen die linke Pfote, dann verspricht man sich davon mehr Besucher. Maneki Neko gibt es in den verschiedensten Formen, Farben und Größen.

Bestandteile

Pfote

Maneki Neko haben die rechte oder linke Pfote (manchmal auch beide) zum Heranwinken angehoben. Die rechte Pfote bringt Wohlstand und Glück, die linke Kunden. Je höher die Pfote angehoben ist, umso größer wird auch die Wirkung sein.

Farbe

Ursprünglich hatten die verschiedenen Farben nur dekorativen Charakter, heute werden ihnen unterschiedliche Bedeutungen zugeschrieben.

Am häufigsten zu finden sind weiße Maneki Neko mit schwarzen und roten Flecken. Weiße Katzen sollen Reinheit vermitteln, schwarze und rote dagegen schützen vor dem Bösen oder vor Krankheiten. Gold steht für Wohlstand, grün für eine gute Ausbildung und rosa für die Liebe.

Maneki Neko bei einem Fischhändler in Kyoto

Münze

Oft hält die Maneki Neko eine goldene Münze, eine Koban. Diese Münze, die aus der Edo-Zeit stammt, soll die Aufgabe Wohlstand zu bringen, unterstützen. Auf ihr steht meist der Wert von 10 Millionen Ryou geschrieben.

Weitere Bestandteile

Je nach Aufstellungsort kann man eine Maneki Neko mit typischen Gegenständen an das Geschäft anpassen. So kann z.B. eine Maneki Neko in einem Fischgeschäft neben den üblichen Utensilien auch einen Fisch und eine Angel in ihrer Pfote halten.

Geschichte

Die Maneki Neko entstand vermutlich zum Ende der Edo-Zeit (1603-1867). Erstmals erwähnt wurde sie in einem Zeitungsartikel im Jahr 1876. Bereits 1902 gab es Werbeanzeigen, welche davon zeugen, dass zu diesem Zeitpunkt Maneki Neko bereits populär waren.

Für die Japaner bedeutete eine Katze außerdem Schutz der Vorräte vor Parasiten (was dem Wohlstand gleichkam). Für die ärmeren Japaner soll es typisch gewesen sein, vor der Tür Katzenfiguren aufzustellen, wahrscheinlich um Mäuse durch Abschreckung fernzuhalten.

Legenden

Über Maneki Neko gibt es eine Fülle an Legenden.

Die Tempelkatze

Der Sage nach existierte in Setagaya, nahe Tokyo, ein heruntergekommener Tempel, in dem ein Priester und seine Katze Tama in Armut lebten. Doch eines Tages musste der reiche Fürst Naotaka Ii aus Hikone in der Nähe des Tempels unter einem Baum ausharren. Die Katze in der Eingangstüre des Tempels winkte dem Fürsten zu und als dieser das Tier wahrnahm, folgte er der Einladung. Gerade noch rechtzeitig um nicht von dem Blitz getroffen zu werden, der kurz darauf in den Baum aufschlug. So hatte die Katze also den Fürsten gerettet. Der Mönch und Naotaka Ii waren von diesem Tag an Freunde und aus Dankbarkeit für seine Rettung ernannte der Fürst den Tempel zur Familienweihstätte Gōtokuji und schon bald wurde dieser ein sehr wohlhabendes Haus.

Die Kurtisane

In Yoshiwara, im Osten Tokyos lebte eine Kurtisane namens Usugumo, die ihre Katze über alles liebte. Eines Abends knabberte die Katze an ihrem Kimono. Der Eigentümer des Bordells bemerkte dies und glaubte, die Katze sei verhext. Und so tötete er sie. Usugumo war darüber todunglücklich. Um sie aufzumuntern, schenkte ein Kunde ihr als Andenken eine Katze aus Holz.

Die alte Frau

Eine alte Frau, die in Imado im Osten Tokyos lebte, musste ihre Katze verkaufen, da sie sehr arm war. Kurze Zeit später erschien ihr die Katze im Traum. Sie sollte von der Katze eine Skulptur aus Ton anfertigen und verkaufen. Sie fertigte immer mehr Skulpturen, die sie alle verkaufen konnte. Und so wurde sie reich und wohlhabend.

Siehe auch