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Jacob Paul von Gundling

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Jacob Paul von Gundling (* 19. August 1673 in Hersbruck bei Nürnberg; † 11. April 1731 in Potsdam) war ein deutscher Historiker.

Leben

Er entstammte einer angesehenen fränkischen Familie. Sein bereits 1689 verstorbener Vater war Pfarrer in Nürnberg. Gundling studierte an den Universitäten Altorf, Helmstedt und Jena und bereiste dann als Hofmeister zweier junger Adliger Holland und England. 1705 wurde er Professor der Geschichte und Rechtswissenschaft an der Adelsakademie zu Berlin. Nach Aufhebung derselben ernannte ihn König Friedrich Wilhelm I. 1713 mit dem Titel eines Hofrats zu seinem Zeitungsreferenten und Historiographen; doch glich die Rolle, die er am Hof spielte, da er sich im Tabakskollegium in der Trunkenheit zu vielen rohen Scherzen missbrauchen ließ, mehr der eines Hofnarren, und einmal suchte sich Gundling seinem Elend durch die Flucht zu entziehen, wurde aber wieder zurückgebracht (1717). Um den Gelehrtenstand zu verhöhnen, übertrug ihm der König mehrere hohe Hof- und Staatsämter, ernannte ihn zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften und erhob ihn 1724 in den Freiherrenstand. Gundling starb 1731 in Potsdam und wurde in Bornstedt auf Veranlassung des Königs in einem Weinfass begraben.

Werke (Auswahl)

  • Leben und Thaten Friedrichs I., Halle, 1715
  • Auszug brandenburgischer Geschichten, Halle, 1722

Literatur

  • Martin Stade, Der König und sein Narr, Berlin, 1975.