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Bonnie und Clyde

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Bonnie und Clyde

Bonnie und Clyde (Bonnie Parker und Clyde Barrow) waren amerikanische Kriminelle, deren Leben das Vorbild für den gleichnamigen Film von 1967 abgab, einen der bekanntesten Filme seiner Zeit.

Die realen Personen

Bonnie Parker und Clyde Barrow reisten während der Weltwirtschaftskrise durch den Südwesten der USA. Sie raubten Banken aus und verursachten üblicherweise ein Chaos mit ihrer Bande. Man schätzt, dass sie verantwortlich waren für 13 Morde, etwa ein Dutzend Bankraube und ungezählte Überfälle auf Läden und Tankstellen.

Ihre Verbrechen sorgten, neben denen John Dillingers und Ma Barkers, in der Zeit von 1931 bis 1935 für erhebliches Aufsehen in den USA, wo diese Periode zweilen als die "Ära der Volksfeinde" bezeichnet wird.

Parker wurde am 1. Oktober 1910 in Rowena, Texas geboren. Sie liebte die Schriftstellerei und die Künste. Ihr Gedicht "The Story of Bonnie and Clyde" ist eine bemerkenswert persönliche Beschreibung ihrer Eskapaden. Ihr Vater war Maurer. Als er 1914 starb, zog Bonnies Mutter Emma Parker mit Bonnie, deren älteren Bruder Hubert und der jüngeren Schwester Billie in einen Vorort von West Dallas, die sog. "Cement City". In der Schule war Bonnie eine gute Schülerin. Als sie sechzehn war, heiratete sie ihre Sandkastenliebe Roy Thornton. Obwohl es keine gute Ehe war, ließ sie sich nicht scheiden, auch nicht, nachdem Thornton 1929 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Parker hatte eine Tätowierung über ihrem rechten Knie mit der Aufschrift: "Roy and Bonnie".

Barrow wurde am 24. März 1909 in Telico, Texas (nahe Dallas) geboren. Er war eins von vielen Kindern einer armen Landarbeiterfamilie. Zum ersten Mal aktenkundig wurde er 1926, als er wegen Autodiebstahls verhaftet wurde. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, seine kriminelle Laufbahn mit einer Serie von Raubüberfällen fortzusetzen, die er in der Umgebung von Dallas beging.

Während ihr Mann im Gefängnis war, jobbte Bonnie im Dallas Café. Dieses schloss jedoch im November 1929. Im Januar 1930 begegneten sich Bonnie und Clyde in Oak Cliff, nahe Dallas. Die beiden wurden ein Paar. Zwei Monate später wurde Clyde ins Gefängnis gesteckt, konnte aber mit Hilfe einer Pistole, die Bonnie an den Wachen vorbeischmuggelte, ausbrechen. Er wurde eine Woche später in Ohio wieder gefasst und musste seine Strafe bis 1932 im Gefängnis von Crockett in Texas verbüßen. Im Februar 1932 wurde er auf Bewährung entlassen. Darauf begann die beiden ihre kriminielle Karriere.

Sie beraubten Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen und kleinere Banken. Ein Raubversuch scheiterte im März 1932, und Bonnie wurde in Kaufman, Texas zu Gefängnis verurteilt, aber bereits im Juni wieder freigelassen.

Das Duo führte eine kleine Gruppe gleichgesinnter Krimineller an, die später als die Barrow-Bande bekannt wurde. Clydes Bruder Buck und seine Frau Blanche waren zwei besonders berüchtigte Mitglieder. Während eines Zugriffs der Polizei 1933 in der Nähe von Platte City, Missouri wurde Buck tödlich verletzt und seine Frau festgenommen.

Am 1. April 1934 ermordeten Bonnie und Clyde in der Nähe von Grapevine in Texas zwei Highway-Polizisten und´fünf Tage später einen weiteren Polizisten bei Commerce in Oklahoma. Am 23. Mai 1934 fand die Gewaltserie der beiden ein Ende. Aus einem Hinterhalt nahe ihres letzten Verstecks am "Black Lake" in Louisiana wurden sie um 9:15 von Beamten, die in Bienville Parish am Straßenrand auf ihr Auto, einen Ford Deluxe, warteten, ermordet, indem sie mit einem Kugelhagel "durchsiebt" wurden. Ihre Leichen wurden öffentlich in Dallas präsentiert, bevor sie in den Gräbern ihrer jeweiligen Familien vergraben wurden.

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Barrow soll angeblich einen Brief an die Ford Motor Company geschrieben haben, in dem er das "Dandy Auto" dieser Firma lobte. Der Brief war mit "Clyde Champion Barrow" unterschrieben. Die Echtheit dieses Briefes ist zweifelhaft. Etwa zur selben Zeit erhielt Ford einen ähnlichen Brief von jemand, der behauptete, John Dillinger zu sein. Die Firma benutzte beide Briefe in ihrer Werbung. Bonnies oben erwähntes Gedicht, "The Story of Bonnie and Clyde", wurde von etlichen Zeitungen veröffentlicht.

Medien

Es gibt zwei Filme über die beiden. 1958 kam "The Bonnie Parker Story" mit Dorothy Provine heraus.

1967 machte Warren Beatty, der auch die Rolle des Clydes übernahm, den Film "Bonnie and Clyde". Die Regie führte Arthur Penn, Bonnie wird von Faye Dunaway dargestellt. Der Film stellt die Figuren in einem romantischen Licht dar. Er wurde von der Kritik bejubelt und trug beträchtlich zum glamourösen Image des kriminellen Pärchens bei.

Auf dem Album Opium fürs Volk der Toten Hosen ist eine Single enthalten, die sich ebenfalls recht romantisierend mit den beiden auseinandersetzt.

Außerdem gibt es von Serge Gainsbourg einen Song mit dem Titel "Bonnie and Clyde", ein Lied von Eminem mit dem Titel "'97 Bonnie and Clyde" und ein Duett des Rappers Jay-Z mit einer der Sängerinnen von Destiny's Child, Beyoncé Knowles, das den Titel "'03 Bonnie and Clyde" trägt und sowohl im Text als auch im Musikvideo die Bonnie-und-Clyde-Thematik sehr romantisierend aufgreift.

Parallelen zu Bonnie und Clyde werden auch in dem Film "Natural Born Killers" von Oliver Stone, deutlich.