Die Sorge des Hausvaters
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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: Kein Artikel --Addicks 19:00, 19. Nov 2005 (CET)
"Die Sorge des Hausvaters" ist eine kurze Erzählung von Franz Kafka, die 1919 im Band "Ein Landarzt" erschien.
Inhalt der Erzählung
Ein seltsames Ding oder Wesen, genannt "Odradek", bewegt sich nach ganz eigenen Regeln im Haus des Erzählers.
Odradek ähnelt einer kleinen sternförmigen Zwirnspule mit abgerissenen Zwirnen und stäbchenförmigen Auslegern, auf denen er aufrecht stehen kann. Er kann sich auch bewegen und spricht sogar.
Odradek irrlichtert im ganzen Haus umher, manchmal ist er weg. Einerseits redet er, oft ist er stumm. Man spricht ihn an wie ein Kind wegen seiner Winzigkeit, aber er antwortet erwachsen. Es gibt keine erkennbaren Gesetzlichkeit für ihn, er hat keine gezielte Aktivität. Zum Unwillen des Hausvaters hat Odradek keine Tätigkeit, an der er sich zerreiben würde und darüber -wie es allen Wesen geht- den Tod findet.
Der erzählernde Hausvater kann diesem Objekt weder Sinn noch Ziel zuordnen und die Vorstellung schmerzt ihn fast, dass Odradek ihn überleben könnte.
Deutung
1. Teil Odradek als Wort und Ding
Die fragliche Herkunft des Wortes Odradek aus dem Slawischen oder Deutschen nimmt Bezug auf die sprachliche Situation des deutsch-sprachlichen Juden in Prag. Aber man kann mit keiner sprachlichen Deutung den Sinn des Wortes finden. Das Wort entzieht sich so dem intellektuellen Zugriff.
Odradeks äußere Erscheinung wird mit Präzission beschrieben. Der Stil erinnert an die Berichte Kafkas, die er während seiner Arbeit in der Arbeiter- Unfallversicherung über technische Zusammenhänge verfasst hat. Diese Präzission der Beschreibung mündet in der Aussage" das Ganze erscheint zwar sinnlos, aber in seiner Art abgeschlossen". Diese Feststellung gilt für viele insb. bürokratische Systeme. Doch das ist hier nicht gemeint, Beschrieben wird ein kleines, vitales, unnützes Ding.
2.Teil Odradek als Wesen und seine eventuelle Unsterblichkeit
Odradek irrlichtert im ganzen Haus umher, manchmal ist er aber weg. Einerseits redet er, oft ist er stumm. Man spricht ihn an wie ein Kind wegen seiner Winzigkeit, aber er antwortet erwachsen. Es gibt keine erkennbaren Regeln für ihn, er hat keine gezielte Aktivität. Zum Äger des Hausvaters hat Odradek keine Tätigkeit, an der er sich zerreiben würde(das normale Leben ?) und darüber- wie es allen Wesen geht- den Tod findet.
In Odradek kann man die künstlerische Betätigung sehen, die nicht mit den Regeln des Normallebens zu fassen ist, Sie erfordert gewisse technische Fertigkeiten, Nüchtern gesehen ist si nutzlos, aber sié überdauert.
Der Hausvater mit Kindern und Kindeskindern (Gegensatz zu Kafka) ist der Vertreter einer Welt, für die Kunst in ihrer Andersartigkeit unverständlich und fast bedrohlich.
Bezug zu anderen Wesen aus Kafkas Werk
Der selbstbestimmte, keinen Regeln unterworfenen Odradek lässt an andere Kafka-Wesen denken, z.B. an die springenden Bällchen aus der Wohnung dem älteren Junggesellen Blumfeld. Auch "die kleine Frau" gehört in diese Kategorie, wenn man ihre funktionslose Assesoirs (Troddeln und Behänge) und ihre bewegliche Puppengestalt betrachtet. Diese Wesen enthalten gewisse Slapstick-Elemente, wobei die Tücke des Objekts, mit denen man im Alltag zu kämpfen hat, ein Thema ist.
In dieser Geschichte scheint Kafka, die Vieldeutigkeit, die zahllosen Interpretationsversuche und das Jahrhunderte Überdauern seiner Werke und anhand eines skurillen kleinen Wesens ausgedrückt und vorweggenommen zu haben.