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Wettlauf zum Meer

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Der Wettlauf zum Meer beschreibt das Kriegsgeschehen an der Westfront zwischen dem Fluss Aisen und der Nordsee vom 13. September bis zum 19. Oktober 1914.

Der Hintergrund

Nach der ersten Marneschlacht zielten die Ententemächte auf die Rückeroberung der kriegswirtschaftlich wichtigen Gebiete Nordfrankreichs, die seit Kriegsbeginn von beiden Seiten ausser Acht gelassen worden und kaum Schauplatz von Kämpfen waren, ab. Zur Bindung der deutschen Truppen sah Joffre infolgedessen ein ständiges Angreifen ihrer Linien vor. Dahingegen befahl French seinen Truppen, sich an oder nördlich der Aisne zu verschanzen. Falkenhayn verfolgte ebenfalls die Absicht, die linke Flanke des Gegners nördlich des aktiven Kampfgeschehens zu umfassen. Doch dazu mussten die errichteten Verteidigungslinien gehalten und Truppen frei gemacht werden. Daher ordnete auch er ein andauerndes Angreifen des Gegners an. Da Antwerpen im Rücken des deutschen Heeres noch nicht gefallen war, sollte es nach der Sicherung an der Aisne endgültig genommen werden, wobei König Albert nichts unversucht liess, eine Bedrohung im Rücken der deutschen Linien zu sein.

Bereits die Angriffe an der Aisne am 13. September sollten die deutsche Verteidigung in Bedrängnis bringen. Aufgrund des Scheiterns des Schlieffenplans sah die deutsche OHL nur noch im Ausmanövrieren des linken Heeresflügels des Gegners die Aussicht auf einen Durchbruch zum Ärmelkanal und damit verbunden ein Aufrollen der gegnerischen Front. Zwangsläufig bewegten sich dem entsprechend die beide Armeen parallel in Richtung Norden. Diese Phase des Krieges erhielt daher die Bezeichnung Wettlauf zum Meer, obgleich es zunächst keiner der Kriegsparteien um das Erreichen der Kanalhäfen ging.

Der Verlauf

Die Folgen

Im Anschluss an die Erste Marneschlacht folgte bis zur Ersten Flandernschlacht der Übergang vom Bewegungskrieg zum Stellungskrieg.

Allerdings war letztere durch den Ausbau der Schützengräben in der Lage, den Angriffen nicht nur stand zu halten, sondern sogar Truppen gen Norden abzuziehen. der alliierten Armeen war eine nördliche Umfassung des rechten Flügels des Deutschen Heeres, um damit einerseits die Gebiete Nordfrankreichs zu sichern und andererseits durch eine Umklammerung das Deutsche Heer aufzurollen. Da die Deutsche OHL den Schlieffenplan als gescheitert ansehen musste und Moltke infolgedessen von von Falkenhayn als Oberbefehlshaber abgelöst worden war, sah sie nur noch im nördlichen Ausmanövrieren des linken Heeresflügels der alliierten Verbände den Weg zu einem raschen Sieg. 

Die alliierten Armeen waren nach der Marneschlacht in der Vorwärtsbewegung und genossen einen Offensivvorteil, auf den die Deutschen Armeen mit dem massiven Ausbau ihrer Verteidigungslinien durch Schützengräben antworteten. Bis zur ersten Ypernschlacht bemühten sich die alliierten Heeresleitungen mittels gezielter Angriffe die Deutschen Verbände zu binden und damit ihrem Marsch nach Norden entgegenzuwirken. Die alliierten Angriffe an der Aisne, bei Albert, und Arras sowie die Ausbruchsversuche der eingeschlossenen Belgischen Armee bei Antwerpen waren nicht nur verlustreich, sondern konnten den Deutschen Vormarsch aufgrund der überlegenen Defensivkraft der Deutschen Linien kaum aufhalten. Dahingegen bedurfte die Situation an der Ostfront des Deutschen Reiches einen Abzug mehrerer Korps, um dem Zwei-Fronten-Krieg standzuhalten. Die allgemeine Offensivschwäche auf beiden Seiten führte letztlich zum Scheitern eines Umfassungsmanövers, obgleich die Bilanz unterschiedlich ausfiel. Konnte das Deutsche Heer strategisch und kriegswichtige Gebiete mit zwar hohen Verlusten einnehmen und verteidigen, so gingen den Alliierten nicht nur eben diese Regionen verloren, sondern darüber hinaus wurde deutlich, dass an eine Befreiung aufgrund der defensiven Überlegenheit nicht gedacht werden konnte. Die Folge war, dass sich bis zur Deutschen Frühjahrsoffensive 1918 kaum etwas am Frontverlauf änderte. Nachdem beide Seiten die Kanalküste erreicht hatten, begann in der ersten Ypernschlacht der verzweifelte Versuch beider Kriegsgegner, eine Bresche in die feindlichen Linien zu schlagen, um einen erneuten Bewegungskrieg in Gang zu setzen. Vorlage:Navigationsleiste 1. Weltkrieg (Westfront)