Weilheim in Oberbayern
Wappen | Karte |
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Wappen von Weilheim in Oberbayern | Deutschlandkarte, Position von Weilheim hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Landkreis Weilheim-Schongau |
Fläche: | 55,5 km² km² |
Einwohner: | 21.262 (31. Dezember 2002) |
Bevölkerungsdichte: | 384 Einwohner je km² |
Höhe: | 563 m ü. NN |
Postleitzahl: | 82362 |
Vorwahl: | 0881 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | WM
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 09 1 90 157 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 3 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Admiral-Hipper-Straße 20 82362 Weilheim |
Offizielle Website: | www.weilheim.de |
E-Mail-Adresse: | stadt.weilheim@weilheim.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Markus Loth (Bürger für Weilheim) |
Weilheim in Oberbayern ist Kreisstadt im Landkreis Weilheim-Schongau. Es liegt eingebettet in der Voralpenlandschaft zwischen München im Norden und Garmisch-Partenkirchen im Süden. Durch die Stadt hindurch fließt die Ammer, ein linker Nebenlauf der Isar. Weilheim wird auch als Zentrum des bayerischen Oberlands bezeichnet.
Wappen
Auf dem heutigen Wappen der Stadt Weilheim ist ein offenes Stadttor mit drei Türmen zu sehen. Es wurde der Stadt 1320 von Kaiser Ludwig dem Bayer verliehen. Aus der Zeit davor ist noch ein Wappen bekannt, das einen Viertelmond mit drei Sternen zeigt.
Geschichte
1010 Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes "Wilhaim" in einer Urkunde des Königs und späteren Kaisers Heinrich II. von Bamberg, in der er dem Kloster Polling den Besitz eines Gutshofes in Weilheim zuspricht.
Um 1080-1312 Herrschaft des Geschlechtes der Edelfreien von Wilhaim.
Zwischen 1208 und 1238 Errichtung eines herzoglichen Amtssitzes und des Sitzes des Steueraufschlägers in Weilheim.
1238 Älteste urkundliche Erwähnung der Stadtbefestigung (lat. "oppido =Befestigung, Ringmauer") zugleich ältester Hinweis auf den Stadtcharakter in einer Urkunde des Klosters Steingaden.
1261 Ältestes noch erhaltenes Stadtwappen mit der Darstellung eines Halbmondes mit drei Sternen. Älteste schriftliche Erwähnung der Pfarrkirche St. Pölten in einer Urkunde des Klosters Benediktbeuern "ecclesia sancti ypoliti aput wilhaim".
Um 1314 Ältestes noch erhaltenes zweites Stadtwappen mit der Darstellung von drei Zinnentürmen mit geöffnetem Tor.
Zwischen 1320 und 1330 Gründung der Pfründestiftung zum Heiligen Geist durch den Münchner Patrizier Ludwig Pütrich d.Ä.
1368 Älteste schriftliche Erwähnung eines Rates der Stadt.
1382 Ein verheerender Brand zerstört große Teile der Altstadt.
1409 Errichtung der Kirche Sankt Johann in Töllern.
1434 Ein weiterer großer Stadtbrand zerstört viele Häuser in der Altstadt.
1435 Errichtung des ersten Rathauses an der Herrengasse (heute Admiral-Hipper-Straße), dem späteren Neuchinger-Haus.
1449 Errichtung der Kirche Sankt Salvator und Sebastian auf dem Betberg.
1506 Verlegung des Amtssitzes des Land- und Pfleggerichtes von Pähl nach Weilheim.
1521 Verlegung des Friedhofes auf den Betberg, der sich bis dahin neben der Pfarrkirche "Zu unserer lieben Frau" (Mariae Himmelfahrt) in der Altstadt befand.
1538 Errichtung eines zweiten Rathauses am Marienplatz.
1611 Errichtung des Trifthofes an der Ammer für die Holztrift von Weilheim bis nach Dachau.
1646 Besetzung der Stadt und Geiselnahmen durch schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg.
1698 Errichtung der Mariensäule zur Verehrung der Schutzpatronin der Stadt, die Statue wurde von Ignaz Degler geschaffen.
1756 Errichtung einer Posthalterei durch Fürst Alexander von Thurn und Taxis.
1788-1790 Neubau des zweiten Rathauses am Marienplatz.
1802 Säkularisation und Aufhebung des Franziskanerklosters in Weilheim.
1808 Der Erlass des Gemeindeediktes für das Königreich Bayern bedeutet für die Stadt Weilheim das Ende des weit gehenden Selbstver-waltungsrechtes, der Rat der Stadt wird durch einen neu gebildeten Magistrat ersetzt.
1810 Ein Großbrand, ausgelöst durch einen Blitzeinschlag, zerstört große Teile der Oberen Stadt.
1826 Bau des ersten Krankenhauses in Weilheim.
1834 Bildung der Gemeindebevollmächtigtenversammlung als beratendes Gremium neben dem Beschluss fassenden Magistrat.
1862 Einführung der Gasbeleuchtung in der Stadt.
1866 Eröffnung der Eisenbahnstrecke von München nach Weilheim.
1869 Mit dem "Weilheimer Tagblatt" erscheint die erste Tageszeitung in der Stadt Weilheim.
1870/71 Deutsch-französischer Krieg, an dem auch wehrfähige junge Männer aus Weilheim teilnehmen mussten und fielen.
1870-1874 Abbruch der Weilheimer Stadttore.
1882 Bau eines neuen Krankenhauses an der Langen Gasse (heute Johann-Baur-Straße).
1884 Die Stadt erhält ein neues Trinwasserleitungsnetz.
1890 Errichtung eines neuen Schlachthofes an der Lederergasse.
1914-1918 Erster Weltkrieg, die wehrpflichtigen Männer der Stadt werden zum Kriegsdienst eingezogen, viele davon sind in diesem Kriege gefallen.
1919 Räterepublik in Bayern, der Versuch auch in Weilheim einen Arbeiter- und Soldatenrat zu installieren scheitert, eine Bürgerwehr wird zum Schutze der Stadt aufgestellt. Im selben Jahr konstituiert sich der erstmals gewählte Stadtrat als Nachfolgegremium des Magistrates und der Gemeindebevollmächtigtenversammlung. Ferner werden die Privathaushalte an das Stromnetz der Isar-Amper-Werke angeschlossen.
1923 Die Post nimmt in Weilheim das erste Selbstwählfernsprechamt der Welt in Betrieb. Am Höhepunkt der Inflation im November sieht sich die Stadt gezwungen ein eigenes Notgeld in Umlauf zu bringen.
1933/34 Am 30. Januar 1933 ernennt Reichspräsident Paul von Hindenburg den Führer der NSDAP Adolf Hitler zum Reichskanzler. Es folgt eine Welle von Verordnungen und Gesetzen, durch die das national-sozialistische Regime Zug um Zug die Demokratie in Deutschland beseitigt und einen totalitären Führerstaat errichtet. Nach dem Inkraft-treten des so g. Gleichschaltungsgesetzes im April 1933 werden alle noch im Amt befindlichen Stadträte anderer Parteien zur Mandats-niederlegung gezwungen und durch NSDAP-Mitglieder ersetzt. Im November 1934 wurde schließlich auch das Amt des 1. Bürger-meisters mit einem Nationalsozialisten besetzt.
1936 Das Weilheimer Tagblatt und das Oberländer Volksblatt, das seit März 1933 offizielles Parteiorgan der NSDAP war, werden zur "Weilheimer Zeitung" zusammengelegt.
1939-1945 Zweiter Weltkrieg, der mit dem Angriff auf Polen am 1.9.39 beginnt und mit der bedingungslosen Kapitulation vom 7./8.5.45 endet. Die Zahl der Gefallenen und Vermissten, die aus Weilheim zum Kriegs-dienst einberufen wurden, übersteigt die des voran gegangenen Weltkrieges erheblich. Auch fordert dieser Weltkrieg erstmals Opfer unter der Zivilbevölkerung, so bei dem amerikanischen Luftangriff auf Weilheim am 19.4.45. Unter den zahlreichen zwangsweise zur Arbeit nach Weilheim verbrachten so g. Ostarbeitern starben viele an den Folgen von Unterernährung und Krankheiten.
1945/46 Mit der Besetzung der Stadt durch amerikanische Truppen am 29.4.45 endet in Weilheim die Diktatur- und Kriegszeit. Am 30.4.45 werden der seit 1944 im Amt befindliche letzte NSDAP-Bürgermeister und mit ihm die noch im Amt befindlichen Stadträte abgesetzt, die Polizei wird entwaffnet und später aufgelöst, eine örtliche US-Militär-regierung übernimmt von da an alle Befugnisse. Die Militärregierung verfügt auch den Transport von befreiten Häftlingen aus Konzen-trations- und Arbeitslagern, den so g. Displaced Persons, nach Weilheim und die dortige Unterbringung. Am 3.5.45 befinden sich über 4.000 Personen zusätzlich in der Stadt, deren Einquartierung und Versorgung durch die Stadt Weilheim sicherzustellen ist.
1946-1960 Erste freie Kommunalwahlen, die Volksabstimmung über die neue Verfassung des Freistaates Bayern und die ersten freien Landtags-wahlen 1946, die schlechte Ernährungs-, Arbeitsplatz- und Wohnungssituation, die Unterbringung von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen, die Entnazifierung sowie die Ungewissheit über das Schicksal noch nicht heimgekehrter Soldaten prägen das Alltagsbild der unmittelbaren Nachkriegsjahre in Weilheim. Währungsreform, Wohnungsneubauten, Firmenneugründungen verbunden mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Integration der Vertriebenen sind die unübersehbaren Zeichen des Neu- bzw. Wiederaufbaues. Zu Beginn 60er Jahre spricht man bereits vom Wirtschaftswunder.
1961 Bau eines Hochbehälters auf dem Gögerl und eine neue Rohrleitung zur Sicherstellung der Wasserversorgung.
1961-1965 Um- und Erweiterungsbau des städtischen Krankenhauses.
1966 Das Stadtmuseum wird im alten Rathaus am Marienplatz untergebracht.
1971 Errichtung der städtischen Musikschule.
1974 Städtepartnerschaft zwischen Narbonne und Weilheim.
1976 Einweihung der Fußgängerzone auf dem Marienplatz.
1978 Durch die kommunale Gebietsreform in Bayern werden die Nachbar-orte Marnbach-Deutenhausen und Unterhausen in die Stadt Weilheim eingemeindet.
1988 Jubiläumsjahr 750 Jahre Stadt Weilheim.
1994 20 Jahre Städtepartnerschaft Narbonne-Weilheim, Bürgermeister Hubert Mouly aus Narbonne wird mit dem Goldenen Ehrenring der Stadt Weilheim ausgezeichnet.
1996 Die Einwohnerzahl der Stadt überschreitet erstmals die 20.000.
Religionen
Mit mehr als 11.000 Einwohnern ist über die Hälfte der Bevölkerung katholisch. Es gibt etwa 5.000 evangelische Einwohner, der Rest ist konfessionslos oder gehört einer anderen Glaubensgemeinschaft an. Weilheim besitzt auch eine eigene Moschee.
Die Stadt liegt im Bistum Augsburg in der Diözesanregion Weilheim-Oberland. Die Stadtpfarrkirche ist Mariae Himmelfahrt, die zweite Pfarrgemeinde der Stadt ist Sankt Pölten im südlichen Teil. Außerdem gibt es noch die Stiftskirche Heilig Geist. Im Ortsteil Deutenhausen steht die Kirche Sankt Johannes der Täufer, in Marnbach Sankt Michael und in Unterhausen die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung.
Evangelisch-Lutherisch
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern tritt in Weilheim durch eine eigene Gemeinde auf. Weilheim ist Sitz des Dekans des Dekanats Weilheim, welches sich vom Starnberger See bis zur Zugspitze streckt. Die Apostelkirche ist in der Region für die neue Orgel bekannt.
Politik
Erster Bürgermeister ist Markus Loth (Bürger für Weilheim). Der Stadtrat hat 30 Sitze. Folgende Parteien sind darin vertreten:
- CSU (14)
- B.f.W - Bürger für Weilheim (8)
- SPD (5)
- GRÜNE (2)
- BP/Unabh. Wählerv. (1)
(Stand: 16. Februar 2004)
Wirtschaft
Verkehr

Der Bahnhof von Weilheim liegt an der elektrifizierten Bahnstrecke München - Garmisch-Partenkirchen. Auch die Schwaben-Allgäu Bahn, die von Schongau über Geltendorf nach Augsburg führt, passiert Weilheim. Der Bahnhof ist im Werdenfels-Takt der DB Regio eingebunden und wird somit mindestens stündlich bedient.
Die Bundesstraße 2 führt, von Starnberg kommend, durch Weilheim hindurch und geht weiter Richtung Garmisch-Partenkirchen. Die Bundesstraße 472 führt nur wenige Kilometer südlich der Stadt von Schongau kommend Richtung Bad Tölz.
Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Seeshaupt an der A 95, die etwa 20 Kilometer östlich von Weilheim verläuft.
Ansässige Unternehmen
Stammsitz von Bremicker Verkehrstechnik, einer der bedeutendsten Hersteller für Verkehrszeichen aller Art.
Stammsitz von ZARGES, gegründet 1933 in Stuttgart als erstes Leichtmetallbauunternehmen in Europa, Umzug 1939 nach Weilheim.
Stammsitz von K&L Ruppert, eines der bedeutendsten Textileinzelhandels-Unternehmen in Süddeutschland.
Öffentliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
Folgende Bildungseinrichtungen finden sich in der Stadt:
- Grundschule an der Ammer [1]
- Grundschule am Hardt
- Wilhelm-Conrad-Röntgen-Hauptschule [2]
- Realschule [3]
- Gymnasium [4]
- Berufsschule [5]
- Fachober- und Berufsoberschule [6]
- Landwirtschaftsschule
- Schulen für Lern- und Sprachförderung [7]
- Volkshochschule [8]
- Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer München [9]
Staatliche Einrichtungen und Ämter
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Freizeit- und Sportanlagen
Das Sportleben in Weilheim wird überwiegend von den Vereinen bestritten, darunter der TSV 1847 Weilheim mit gut 3500 Mitgliedern und seiner langen traditionsreichen Geschichte in einer führenden Position. In über 20 Abteilungen kann man die verschiedensten Sportarten ausüben, angefangen von Freizeit- bis hin zu Leistungssportarten. Daneben finden sich noch kleinere Vereine wie den POST SV Weilheim, den ESV Weilheim oder die Sportvereine der einzelnen Ortsteile. Ferner bieten Alpenverein und Naturfreunde ebenfalls Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung an. Daneben befindet sich auch die größte Kletterhalle des bayrischen Oberlands mit ca. 800 m² Kletterfläche in der Kreisstadt. In Weilheim gibt es einen Tennisclub und drei kommerzielle Anbieter von Tennis, Squash und Badminton. Ebenfalls in den kommerziellen Bereich fallen die drei Tanz - und Ballettstudios von Suse Ryck (klassisches Ballett), Christine Reiner (Klassik und Modern)und Stephan Schuster (Ballett, Tanz und Musical). Außerdem gibt es noch viele verschiedene Spiel- und Bolzplätze im ganzen Stadtgebiet verteilt. Auch ein kleines Fußballstadion und eine BMX-Bahn finden sich in der Stadt. Ein Naturfreibad am Dietlhofer See und ein Hallenbad in der Jahnstraße laden zum Baden ein, zahlreiche Wander- und Radwege sowie Inlineskatetouren runden das breite Angebot ab.
Partnerschaften
Städtepartnerschaft
Weilheim hat mit der französischen Stadt Narbonne eine Städtepartnerschaft. Diese entstand aus einer Begebenheit im Jahr 1965, als französische Pfadfinder aus Narbonne nahe Weilheim zelteten und dabei vom Hochwasser überrascht wurden. Weilheimer Bürger halfen und daraus entstanden freundschaftliche Kontakte in die französische Stadt, die mit dem Unterzeichnen einer Partnerschaftsurkunde 1971 in Narbonne und 1974 in Weilheim gefestigt wurden.
Daraus resultierend gibt es jedes Jahr in Weilheim die französische Woche und in Narbonne wird alle zwei Jahre die bayerische Woche gefeiert.
Minenjagdboot Weilheim
Die Stadt Weilheim hat seit langem eine Partnerschaft mit einem Minenjagdboot der Deutschen Marine (FRANKENTHAL-Klasse 332), das auf den Namen Weilheim getauft wurde. Das am 4. Februar 1958 getaufte und inzwischen außer Dienst gestellte Vorgängerboot gleichen Namens kann im Marinemuseum Wilhelmshaven besichtigt werden. Den Vorschlag für eine Schiffspatenschaft kam auf Anregung des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß zustande und fand bei der Stadt Weilheim großen Anklang. Nicht zuletzt auch im Hinblick auf den großen Sohn der Stadt, Admiral Franz Ritter von Hipper (s.u.).
Stadtgliederung
Die Stadt Weilheim hat drei Stadtteile: die Ortschaften Deutenhausen, Marnbach und Unterhausen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
1910 | 5.249 |
1950 | 11.158 |
1960 | 12.308 |
1970 | 14.444 |
1980 | 17.101 |
1990 | 18.294 |
2000 | 20.863 |
2002 | 21.289 |
2003 | 21.326 |
1970 und 1987 gab es eine Volkszählung.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen
Das Stadtmuseum, auch Museum des Pfaffenwinkels genannt, befindet sich im alten Rathaus der Stadt am Marienplatz. Ein Museum gab es schon seit 1882, der Umzug in die jetzigen Gebäude war 1966. Ausstellungsstücke sind im wesentlichen Skulpturen, Möbel und Handwerk, Malerei, Vor- und Frühgeschichte der Region und Exponate aus dem Brauchtum. Auch eine Jahreskrippe und zwei original eingerichtete bäuerliche Schlafzimmer finden sich hier. Im Foyer des Museums finden Kunstausstellungen mit wechselnden Künstlern statt.
Bauwerke
Eines der Schmuckstücke der Stadt ist die spätgotische Stadtpfarrkirche von H. Krumpper (1624-28), mit Stuck der Wessobrunner Schule und schönen Fresken. Sie steht direkt am Marienplatz, dem zentralen Punkt der Stadt auf dem eine Mariensäule von I. Degler errichtet wurde. Außerdem gibt es noch die Friedhofskirchen St. Salvator und St. Sebastian mit Fresken von E. Greither aus dem Jahre 1441. In der Nähe von Weilheim, in Raisting, befindet sich eine 30 Meter Parabolantenne der DFVLR, die zur Verfolgung von Raumflugkörpern und für radioastronomische Experimente dient.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Die sogenannte französische Woche findet immer am ersten Juliwochenende statt.
- Das Weilheimer Volksfest geht von Christi Himmelfahrt bis Pfingstmontag.
- Die Oberland-Ausstellung findet im Zwei-Jahres-Rhythmus immer Anfang Oktober statt. (Vom 29. September bis zum 3. Oktober 2005 fand die 15. Oberland-Ausstellung statt.)
Des weiteren finden fünf große Märkte über das Jahr verteilt statt. Das sind der Gallimarkt (zweiter Sonntag im Oktober), der Andreasmarkt (letzter Sonntag im November), der Weihnachtsmarkt (in der ersten Adventswoche), der Palmmarkt (am Sonntag vor dem Palmsonntag) und der Johannimarkt (letzter Junisonntag)
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Laut Gemeindesatzung kann die Stadt Weilheim an besonders verdiente Persönlichkeiten eine Bürgermedaille, den Goldenen Ehrenring der Stadt oder das Ehrenbürgerrecht verleihen. Voraussetzungen für die Verleihung der Bürgermedaille ist ein verdienstvolles Wirken für das Wohl oder Ansehen der Stadt und der Bürgerschaft. Für besondere Leistungen auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft, der Wirtschaft, des Sozialwesens oder des öffentlichen Lebens verleiht die Stadt den Goldenen Ehrenring, wenn sie dadurch das Wohl oder das Ansehen der Stadt gemehrt haben.
Die größte Auszeichnung der Stadt ist das Ehrenbürgerrecht, das für außerordentliche Verdienste um die Stadt und ihre Bürger sowie für hervorragende Leistungen auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft, der Wirtschaft, des Sozialwesens oder des öffentlichen Lebens verliehen wird. Die Stadt achtet außerdem darauf, daß es nie mehr als 25 der so geehrten Persönlichkeiten zur gleichen Zeit gibt. Es wurde bis jetzt an folgende Personen verliehen:
- Altbürgermeister Dr. Johann Bauer
- Altbürgermeister Klaus Rawe
Söhne und Töchter der Stadt
- 1895, 21. März, Dr. Joseph Panholzer, Politiker (Bayernpartei, BSP), bayerischer Staatsekretär, MdL, Parteivorsitzender von Bayernpartei und BSP.
- 1982, 31. Januar, Andreas Görlitz, Fußballnationalspieler
- Ein berühmter Sohn der Stadt ist Admiral Franz Ritter von Hipper (*13. September 1863 in Weilheim, †25. Mai 1932 in Hamburg-Othmarschen). Er war der letzte Oberbefehlshaber der Hochseeflotte der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg. Besondere Verdienste erwarb er sich unter anderem beim Gefecht auf der Doggerbank und in der Skagerrakschlacht. Dort erwies er sich bei der Führung der deutschen Schlachtkreuzer als kühler Taktiker mit großem Einsatz. Nach ihm ist auch eine Straße in der Innenstadt benannt.
- Der Volksschauspieler Gerd Fitz (*1930 in Weilheim)
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Der Maler Alfred Kremer (*1895 in Regensburg, †1965 in Weilheim)
- Der Musiker und Sänger Michael Holm (*1943 in Stettin) lebt und arbeitet auf seinem „Gut Schörghof“ in Weilheim.
Musikalisches
Die Gegend in und um Weilheim ist die Geburtsstätte vieler i- teilweise sogar weltbekannten - Bands der Indie-Szene. Als Beispiele seien hier The Notwist, 13&God, Tied & Tickled Trio, Console, Technical Yawn oder Lali Puna. Der international renommierte Jazzmusiker Johannes Enders kommt ebenfalls aus Weilheim.
Sonstiges
Weilheim ist die Geburtsstätte der Fernwähltechnik. Am 16. Mai 1923 wurde hier die erste Netzgruppe mit Selbstwählferndienst eingerichtet und somit der erste Schritt hin zu einem Telefonnetz ohne menschliche Vermittlungsdienste getan.
Ebenso stand in Weilheim die erste nicht-klösterliche Apotheke Bayerns, die 1561 eröffnet wurde. An ihrer Stelle steht heute die Stadtapotheke.
Literatur
- Buck, Christian: Rund um die Mariensäule - Weilheimer Glossen aus 20 Jahren, Stöppel, Weilheim 1983
- Frank, Peter: Weilheim - Die Stadt, das Land, der Fluss, Edition Ecorna, Ottersberg 2001 ISBN 3980683524
- Helm, Reinhardt: 750 Jahre Stadt Weilheim in Oberbayern, Stöppel, Weilheim 1987 ISBN 3924012199
Weblinks