Regenwald
Mit dem häufig gebrauchten Wort Regenwald definiert man die Zone, die einen naturbelassenen Wald mit einem feucht-heißen Klima von mehr als 2000 mm Niederschlag im Jahresmittel beherbergt. Man unterscheidet zwischen dem immergrünen Regenwald und dem gemäßigten Regenwald. Man nennt einen immergrünen Regenwald auch tropischen Regenwald, da es dort – im Gegensatz zu einem gemäßigtem Regenwald – mehr als neuneinhalb feuchte Monate im Jahr gibt. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass immergrüne Regenwälder eine deutlich größere Artenvielfalt besitzen, sie sind die Gebiete mit den meisten Arten auf der Erde.
Geografische Verbreitung
Immergrüne Regenwälder finden sich auf allen Kontinenten entlang des Äquators im Tageszeitenklima (ohne Jahreszeiten). Die größte zusammenhängende Fläche (mehr als die Hälfte der Gesamtfläche aller Regenwälder) beherbergt das Amazonasbecken.
Gemäßigter Regenwald kommt vor allem an der Westküste Nordamerikas, in Chile sowie auf Tasmanien und Neuseeland vor.
Böden und Nährstoffkreislauf
Beiden Regenwaldtypen ist gemeinsam, dass der Boden relativ nährstoffarm ist und sich nur bedingt zum Ackerbau eignet. Nach ungefähr 10 Jahren sind die Böden soweit ausgelaugt, dass sie nicht mehr nutzbar sind.
Immergrüne tropische Regenwälder konnten aufgrund der ganzjährigen Vegetationszeit ohne Jahreszeiten einen (fast) perfekten Kreislauf entwickeln. Sämtliche ehemals im Boden vorhandenen Nährstoffe sind in die lebende Biomasse überführt worden, die Wälder stehen auf dem blanken Quarz uralter Böden (im Gegensatz zu durch Eiszeiten bedingten, jungen und nährstoffreichen Böden oder den borealen Nadelwäldern mit zunehmender Festlegung der Nährstoffe in toter Biomasse, die erst wieder durch Brände im nennenswerten Umfang mobilisiert werden).
Die herunterfallenden Blätter und Zweige sowie Tierkadaver werden durch das Klima sehr schnell wieder dem Nährstoffkreislauf zugeführt. Die Wurzeln der oft riesigen Urwaldbäume und anderer Pflanzen sind in Bodennähe angesiedelt, um die dort anfallenden Nährstoffe wieder aufzunehmen.
Die Rodung von tropischen Regenwäldern führt zur irreversiblen Zerstörung. Durch Ausschwemmung geht der überwiegende Teil der Nährstoffe verloren. Auch werden fast mit jedem gefällten Baum unwiderruflich Pflanzen- und Tierarten ausgerottet (siehe Artenvielfalt).
Dass der Kreislauf nur beinahe perfekt ist, zeigt sich an der natürlichen Degeneration von Regenwäldern im westlichen Südamerika (Kolumbien). Dort kommt es zum kreisförmigen Absterben des primären Regenwaldes mit der Ausbildung von Waldgesellschaften, die mit den Sekundärwäldern nach Rodung vergleichbar sind.
Artenvielfalt
Unter anderem durch die weitläufige Verteilung der einzelnen Baumarten entstand im immergrünen Regenwald ein auf der Erde einzigartiges Phänomen, das der größten Artenvielfalt. Nach Schätzungen befinden sich in immergrünen Regenwäldern 40-60 % aller auf der Erde lebenden Arten.
Gefährdung
Bereits heute sind über 50 % aller Regenwälder verschwunden. Beispielsweise ist der Regenwald Brasiliens durch Brandrodung bedroht, was zu einem Großteil der Treibhausgase des Landes führt. Alleine von August 2003 bis August 2004 wurden in Brasilien 26.130 km² Regenwald vernichtet. Das entspricht fast der Fläche Brandenburgs.
Aufgrund fortgesetzten Raubbaus an den noch bestehenden tropischen Regenwäldern zum Zwecke der schnellen Gewinnung von billigem durch Brandrodung aschegedüngtem Ackerland oder Tropenhölzern ist der Fortbestand einer ungewissen Anzahl von biologischen Arten akut gefährdet, es besteht die Gefahr des Artensterbens.
Jede Art des Holzfällens bringt den Bau von Straßen durch den Wald mit sich, durch den bisher unerschlossene Gebiete zugänglich werden. Das führt zu weiteren Eingriffen etwa wie Wanderfeldbau. Wanderfeldbau zählt durch Brandrodungen, mit denen Ackerland erschlossen wird, neben dem Holzeinschlag zu den stärksten Zerstörern des Regenwaldes. Da der Boden eines immergrünen Regenwaldes sehr nährstoffarm ist, reicht eine Ackerfläche nur für wenige Erntezyklen, danach muss eine neue Fläche erschlossen werden
Selektiver Einschlag
Mit selektivem Einschlag wird das gezielte Fällen einzelner Bäume bezeichnet. Diese Form des Holzfällens soll eine Verarmung der Böden an Nährstoffen im immergrünen Regenwald entgegenwirken. Idealerweise wird die den Nutzbaum umgebende Fauna nicht dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen. Oft wird jedoch für den Abtransport eine Schneise geschlagen, die dann an einer Straße endet.

Verwendung der Holzarten
Mahagoni und Teakhölzer werden häufig im Außenbereich verwendet, da sie sehr witterungsbeständig sind. Für Musikinstrumente wird häufig Mahagoni, Palisander und Ebenholz verbaut (siehe auch Klangholz). Die Hölzer sind außerdem beliebt, weil sie aufgrund des Tageszeitenklimas keine Jahresringe haben.
Weitere Einsatzbereiche sind Küchenbrettchen, Einwegessstäbchen, Gartenmöbel, und vor allem Papier.
Regenwaldschutz
Zahlreiche Organisationen haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Regenwald zu schützen und den Raubbau entgegenzuwirken.
Daneben haben sich auch Seiten im Internet aufgebaut, die Sponsoren für den Regenwald gefunden haben. Jeder Internetbenutzer kann so mit mit einem Klick einen kleinen Beitrag für den Regenwald leisten:
Unter anderem kann man aber auch auf teure Edelhölzer vezichten da nur 5% des Baumbestandes aus dem Regenwald verwendet werden. der Rest wird fast gar nicht oder nur bedingt verwendet.
Siehe auch
Weblinks
- www.faszination-regenwald.de - Faszination Regenwald e.V.
- www.umsu.de - Der Tropische Regenwald - Eine Online-Ausstellung
- www.umweltkids.de - "Kids für die Umwelt": Einführung in die Regenwaldproblematik und weiterführende Informationen
- www.regenwald.org - Webseite von "Rettet den Regenwald e.V."
- www.poema-deutschland.de - POEMA - Armut und Umwelt in Amazonien
- www.tropica-verde.de - Regenwaldschutz in Costa Rica
- www.regenwald-peru.de - Ökologischer Landbau als Regenwaldschutz
- info.greenpeace.ch - Links zu Firmen, die Holz mit dem FSC-Siegel verkaufen
- Regenwald wird schneller abgeholzt als vermutet
- Manipulation der öffentlichen Meinung in den USA (über den Regenwald) Quelle:OEW