Larynxmaske
Die Larynxmaske (Synonyme: Kehlkopfmaske; "laryngeal mask airway"; Brain-Tubus) ist ein relativ neues Mittel zum Offenhalten der Atemwege in der Anästhesie während einer Narkose. Sie wurde vom englischen Anästhesisten Archibald Brain ab 1981 entwickelt und in die klinische Praxis eingeführt.
Im Gegensatz zur endotrachealen Intubation muss kein Tubus an den Stimmbändern vorbei in der Luftröhre platziert werden, sondern die Larynxmaske wird nur bis kurz über den Kehlkopf geschoben und dort mit einem aufblasbaren Luftwulst abgedichtet. Sie verschließt dabei die Speiseröhre.
Am anderen Ende kann die Larynxmaske mit einem Narkosegerät verbunden werden, womit Spontanatmung mit erhöhtem Sauerstoffanteil oder manuelle oder maschinelle Beatmung möglich werden.
Typische Komplikationen der Intubation wie Heiserkeit oder Verletzungen durch das Laryngoskop werden bei Verwendung der Larynxmaske weitgehend vermieden.
Die Larynxmaske wird hauptsächlich für kürzere Eingriffe beim nüchternen Patienten benutzt. Für größere Operationen (z. B. am offenen Bauch) ist sie ungeeignet, da sie nicht den gleichen Aspirationsschutz wie ein Endotrachealtubus bietet.
Die ursprünglich von Dr. Brain entwickelte Larynxmaske wurde mehrfach modifiziert. Neben der wiederverwendbaren Larynxmaske Classic sind noch Larynxmasken zum Einmalgebrauch im Umlauf sowie die LMA Flexible™ für die Anwendung in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (z. B.) und die Larynxmaske ProSeal™. Durch ein zusätzliches Lumen der ProSeal Larynxmaske, welches bei korrekter Lage in die Speiseröhre mündet, kann der Magensaft abgesaugt werden. Zusammen mit der veränderten Dichtungsmanschette (Cuff), welche erhöhte Beatmungsdrücke erlaubt, wird ein erhöhter Aspirationsschutz geboten, so dass auch Operationen mit Vollrelaxation (durch Medikamente bewirkte komplette Muskelerschlaffung) möglich sind.