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Kurden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Kurden sind ein indogermanisches Volk in Vorderasien. Ihre Anzahl wird auf 25 bis 45 Millionen Menschen geschätzt. Das Siedlungsgebiet der Kurden ist die Region, in der die Türkei, der Irak und der Iran aneinanderstoßen. 40-50% der Kurden leben im Südosten der Türkei, 20-25% im Nordirak, ca. 20% im Nordwestiran. 3-4% der Kurden siedeln in Syrien und 1-2% in Armenien. Der ursprünglich relativ geschlossene Siedlungsraum wurde nach dem Zerfall des osmanischen Reiches durch die Grenzen der neugebildeten Staaten zerschnitten.

Ihre Einwanderung in die unwegsame, schlecht kontrollierbare Gebirgslandschaft zwischen Armenien und Mesopotamien wird in das 5. Jahrhundert datiert. Ihre Stammesverbände unterstanden formell den Persern, (den Achämeniden bzw. den Safaniden) und ab dem 16. Jahrhundert den Osmanen; sie lebten aber naturgemäß in großer Freizügigkeit.

Bis zur Zeit des Ersten Weltkriegs wurde ihr Bewusstsein einerseits durch die Stammeszugehörigkeit geprägt, andererseits durch den sunnitischen Islam. Unter dem Einfluss europäischer Ideen entwickelten sie dann ein eigenes Nationalgefühl.
Durch die alliierten Siegermächte wurde ihnen zunächst ein eigener Staat "Kurdistan" in Aussicht gestellt. Jedoch wurde ihr Siedlungsgebiet auf die Territorien verschiedener Staaten aufgeteilt, wo man sie - mit wenigen politischen Rechten ausgestattet - als ethnische Minderheit anerkannte. Bis auf die Türkei, wo man sie als "Bergtürken" bezeichnete und ihnen die kurdische Sprache verbot.

1945/46 kam es zur Episode einer Kurdenrepublik in Nordwestiran. Zu einer teilweisen Selbstverwaltung und Beteiligung an der Regierung kam es im Irak 1970-74.

Bislang sind die Bemühungen um eine staatliche Souveränität vor allem an der Zerrissenheit und Rivalität der ca. 100 kurdischen Stämme gescheitert.

Religion

Die Kurden sind mehrheitlich sunnitischen Glaubens, daneben gibt es viele Alewiten und Yezidi.