Kaysersberg
Kaysersberg | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Elsass | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Ribeauvillé | |
Kanton | Kaysersberg (chef-lieu) | |
Gemeindeverband | Vallée de Kaysersberg | |
Koordinaten | 48° 8′ N, 7° 16′ O | |
Höhe | 236–924 m | |
Fläche | 35,45 km² | |
Einwohner | 4.391 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 124 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68240 | |
INSEE-Code | 68162 | |
Website | www.ville-kaysersberg.fr | |
![]() Blick auf Kaysersberg |
Kaysersberg (welsch Kèysprè) ist eine Gemeinde im elsässischen Département Haut-Rhin mit 4391 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022). Sie gehört zum Arrondissement Ribeauvillé (Rappoltsweiler), ist Hauptort des Kantons Kaysersberg und Sitz des Kommunalverbandes Vallée de Kaysersberg.
Geografie
Die Gemeinde Kaysersberg liegt im Tal der Weiss nordwestlich von Colmar an der Elsässer Weinstraße. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Geschichte

Das Tal der Weiss wurde im Mittelalter als Verbindungsweg zwischen der Rheinebene und Lothringen genutzt. Als Castrum Keisersberg wurde die Siedlung 1227 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zum Schutz dieser Wegstrecke ließ der Stauferkaiser Friedrich II. den günstig gelegenen Platz, an dem vermutlich bereits eine Burg stand, vom kaiserlichen Schultheiß Wölflin erwerben und erneut (?) befestigen. 1293 erhielt Kaysersberg das Stadtrecht, nahm einen raschen Aufschwung und trat 1353 als Freie Reichsstadt dem Zehnstädtebund bei. Von dem hier ansässigen kaiserlichen Vogt Lazarus von Schwendi (1522–1584) wird erzählt, dass dieser, als Heerführer gegen die anrückenden Türken in Ungarn dienend, von dort die Tokajerrebe mitgebracht haben soll. Im Westfälischen Frieden 1648 fiel die Stadt an Frankreich und blieb fortan, außer zwischen 1871 und 1918, französisch. Seiner Privilegien beraubt, fiel Kaysersberg in weitgehende Bedeutungslosigkeit. Nach der Französischen Revolution hieß der Ort vorübergehend Mont-Libre. Heute ist die kleine Stadt mit ihrem Altstadtkern ein beliebtes Ausflugsziel.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 2821 | 2979 | 2949 | 2707 | 2755 | 2676 | 2720 |
Sehenswürdigkeiten
Auf vielen Häusern, hohen Masten und Kirchen sieht man Storchennester, sitzende, an- und abfliegende Störche. Dies ist besonders im Frühjahr während der Paarungszeit und Aufzucht der Jungvögel ein Spektakel.
Bauwerke
- Die im Mittelalter entstandene Stauferburg ist noch als mächtige Burgruine erhalten geblieben, zu der von der Stadt zwei Fußwege führen. In den Bergfried wurde eine neue Treppe aus Beton eingebaut; die Turmspitze ist über diese frei zugänglich.
- In der Kirche Sainte-Croix (Heilig Kreuz) findet sich eine übergroße Christusfigur und ein Schnitzaltar von Hans Bongart aus dem Jahr 1518.[1]
- Das Rathaus (Hôtel de ville) ist ein sehenswerter Renaissancebau (1604) mit Innenhof.
- In der Altstadt finden sich weiterhin viele reich verzierte Fachwerkhäuser.
Museen
- Das örtliche historische Museum (frz.:Musée local historique) ist in einem Steinhaus aus dem Jahre 1521 untergebracht und zeugt von der Geschichte der Region.
- Das Albert-Schweitzer-Museum (frz.:Musée Albert Schweitzer) bietet Ausstellungsstücke aus dem Leben des 1875 in Kaysersberg geborenen deutschen Missionsarztes Albert Schweitzer. Die Stadt gehörte damals zum Deutschen Reich.
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Die Burg von Kaysersberg
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Kirche Sainte-Croix
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Rathaus
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Malerischer Winkel
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Geburtshaus von Albert Schweitzer
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Das Museum Doktor Albert Schweitzer
Partnerschaft
Kaysersberg pflegt eine Partnerschaft mit Lambaréné in Gabun (Afrika), wo der in Kaysersberg geborene Albert Schweitzer in dem von ihm gegründeten Urwaldhospital gewirkt hatte. Seit 2008 besteht auch eine Partnerschaft zur belgischen Gemeinde Perwez in Wallonien.
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Geiler von Kaysersberg (1445–1510), bedeutender deutscher Prediger des ausgehenden Mittelalters, ist zwar nicht in Kaysersberg geboren, wuchs aber ab seinem 4. Lebensjahr hier bei seinem Großvater auf.
- Matthäus Zell (1477–1548), Theologe und Reformator
- Joseph Philippi (1808–1891), Pfarrer und Reichstagsabgeordneter
- Albert Schweitzer (1875–1965), evangelischer Theologe, Orgelkünstler, Musikforscher, Philosoph, Missionsarzt und Friedensnobelpreisträger (1952)
Einzelnachweise
- ↑ mitte-sued-ka.de: Inneneinrichtung der Pfarrkirche Unserer Lieben Frau, Zugriff am 22. April 2011
Weblinks
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