Bei der Untersuchung von Grapheneigenschaften kommt es häufiger vor, dass man mit Graphen einfache „Rechnungen“ ausführen, also Operationen auf und zwischen Graphen anwenden muss, um möglichst kompakt und damit leichter verständlich schreiben zu können. Zu diesem Zweck werden eine ganze Reihe von einfachen Operationen auf Graphen definiert, die häufig Anwendung finden. Dieser Artikel stellt die gängigsten Operationen vor.
Definitionen
Sei
ein ungerichteter bzw. gerichteter Graph ohne Mehrfachkanten. Der ungerichtete bzw. gerichtete Graph ohne Mehrfachkanten
heißt komplementärer Graph, Komplementgraph oder einfach nur Komplement von
, falls die Schnittmenge von
und
leer ist und die Vereinigungsmenge von
und
- die Menge aller 2-elementigen Teilmengen von V (im ungerichteten Fall) bzw.
- das kartesische Produkt
(im gerichteten Fall)
ergibt.
Eine Kante ist also genau dann im Komplement eines Graphen G enthalten, wenn sie nicht in G enthalten ist. Das Komplement des Komplementes von G ist demnach G selbst.
Sind
und
Graphen desselben Typs, so bezeichnet
den Graphen, der entsteht, wenn man die Knoten- und Kantenmenge vereinigt,
den Graphen, der entsteht, wenn man
von der Kantenmenge von
abzieht,
den Graphen, der entsteht, wenn man
von der Knotenmenge von
abzieht und alle Kanten entfernt, die Knoten aus
enthalten.
Man beachte dabei die unterschiedliche Definition der Begriffe Vereinigungsmenge und Differenzmenge für Mengen und Multimengen. Man schreibt auch abkürzend
, falls
Teilmenge von
ist,
, falls
leer oder Teilmenge von
ist,
, falls
,
, falls
,
, falls
,
falls 
Sei
ein ungerichteter Graph,
eine Kante von
und a ein Knoten, der nicht zu
gehört. Sei ferner
falls G1 Graph ohne Mehrfachkanten ist, bzw.
für alle
und
für alle
falls
Graph mit Merhfachkanten ist.
Man sagt, der Graph
entsteht aus
durch Kontraktion von e zu a, falls
. Man nennt diese Operation Kantenkontraktion.