Giuseppe Verdi
Giuseppe Fortunino Francesco Verdi (* 09. Oktober oder 10. Oktober 1813 in Le Roncole bei Parma, † 27. Januar 1901 in Mailand), italienischer Komponist.
Ob Verdi am 09. oder 10. Oktober geboren wurde, ist nicht ganz klar. Ins Taufregister wurde am 11. Oktober eingetragen, er sei am vorigen Abend geboren (infantem natum heri vespere hora octava). Verdi selbst sah aber den 09. Oktober als seinen Geburtstag an. Da man früher die Tage von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang rechnete, ist auch diese Deutung des Eintrags ins Taufbuch möglich.
Biografie
Verdis musikalische Begabung fiel früh auf, und er erhielt noch in seinem Heimatort den ersten musikalischen Unterricht. Antonio Barezzi (1798-1867) finanzierte ihm die Ausbildung (Privatunterricht bei Vincenzo Lavigna (1776-1836), dem ehem. Cembalisten der Mailänder Scala, denn Verdi fiel durch die Aufnahmeprüfung des Mailänder Konservatoriums). Barezzis Tochter Margherita (1814-40) wird Verdis erste Frau.
Verdi fand seine erste Anstellung in Busseto, 5 km von Le Roncole entfernt, als städtischer Musikdirektor.
Verdis erste Oper war Oberto, Conte di San Bonifazio (1839). In den folgenden Jahren (von Verdi selbst als anni di galera, Galeerenjahre bezeichnet, schrieb er für seinen Lebensunterhalt zunächst in rascher Folge Opern. Zum Durchbruch kommt es 1842 durch seine Oper Nabucodonosor (später Nabucco genannt). Die Abigaille der Uraufführung, Giuseppina Strepponi (1815-97), wird Verdis zweite Lebensgefährtin.
Im Rückblick gelten die drei Opern Rigoletto (1851), Il Trovatore ("Der Troubadour", 1853) und La Traviata (sog. "trilogia popolare") als der erste Höhepunkt in Verdis Output. Alle seine Opern ab Rigoletto sind auch heute noch im festen Repertoire der Opernhäuser.
Nach Don Carlos (1867) zieht sich Verdi zunächst vom Komponieren zurück. Er hat seine Honorare konsequent in sein Landgut Sant'Agata investiert und ist mittlerweile finanziell unabhängig.
1872 wird Verdi, der als patriotischer Komponist gilt, zum Senator des Königreichs Italien ernannt.
Werke
Verdis Opern beeindrucken durch ihre dramatische Komposition. Er gilt als Reformator der italienischen Oper. Sein Requiem (1874) steht den Opernkompositionen sehr nahe. Das gilt auch für seine lange Zeit unbeachteten Kunstlieder, die zum Teil erst 1993 in Osnabrück uraufgeführt wurden.
(Die Daten geben die Fertigstellung an, nicht die der Uraufführung)
- Nabucco, 1841
- Ernani, 1844
- Giovanna d'Arco, 1845
- Alziro, 1845
- Attila, 1846
- Macbeth, 1847, Neufassung 1865
- Rigoletto, 1851
- Il Trovatore, 1853
- La Traviata, 1853
- Les vêpres siciliennes, 1855
- Simone Boccanegra, 1857, Neufassung 1881
- Un ballo in maschera, 1859
- La forza del destino, 1862
- Don Carlos, 1867 (für die Pariser Oper, daher auf Französisch), mehrfach umgearbeitet
- Aida, 1870 (für die Eröffnung des neuen Opernhauses in Kairo und nicht für die Eröffnung des Suezkanals in Kairowie oft gedacht)
- Streichquartett e-moll, 1873
- Requiem, 1874
- Otello, 1887
- Falstaff, 1889
Weblinks
- http://www.klassika.info/Komponisten/Verdi/
- http://www.karadar.com/Worterbuch/verdi.html
- http://www.cosmopolis.ch/cosmo22/verdi.htm
Literatur
- Werfel, Franz: Verdi. Roman der Oper.
- Budden, Julian: Verdi. Leben und Werk, Stuttgart 1987, 2000
- Schwandt, Christoph: Verdi. Eine Biographie, Frankfurt/Main und Leipzig, 2000