Habitzheim
Habitzheim Gemeinde Otzberg
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Koordinaten: | 49° 51′ N, 8° 53′ O |
Höhe: | 158 m ü. NN |
Einwohner: | 1530 (31. Dez. 2005) |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 64853 |
Vorwahl: | 06162 |
![]() Lage von Habitzheim in Otzberg
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Habitzheim ist einer von sechs Ortsteilen der Gemeinde Otzberg im hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg, die sich am 31. Dezember 1971 als bis dahin selbständige Gemeinden zur neuen Gemeinde Otzberg zusammengeschlossen haben. Mit seinen circa 1.500 Einwohnern ist Habitzheim der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde.
Geschichte
Habitzheim wurde erstmals 1262 als Habuchisheim urkundlich erwähnt.
- Suffia b. n. mater Donei .... Graslac et Erimannus fratribus in Mohsbach quondam agrum in Habuchisheim obligans ita ejus memoria apud frares per .... haberetur[1]
Der Ort änderte seinen Namen im Laufe der Zeit, wobei auch um 1339 der heute noch im Dialekt gebräuchliche Name Hoazem entstand. Bereits 1323 besaß die Reichsabtei Fulda eine Wasserburg im Ort, die als Vorwerk zur Veste Otzberg gehörte.
Mehrere Adelsgeschlechter waren im Mittelalter Lehensnehmer der Fuldaer Äbte. Dazu zählten neben den Bickenbachern, die heute ausgestorben sind, auch die Grafen von Erbach und die Grafen von Wertheim sowie der Pfälzer Kurfürst.
Ab 1561 gehörte der Ort zum Besitz der späteren Grafen bzw. Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Rochefort. Die ehemalige Wasserburg Habitzheim, die heute als Hofgut[2] genutzt wird, befindet sich noch in ihrem Besitz. Zu dieser Herrschaft gehörten neben Habitzheim selbst die Orte Spachbrücken, Zeilhard, Groß-Zimmern und Georgenhausen (dieser nur von 1482 bis vor 1618). 1806 fiel die Landeshoheit der kleinen Herrschaft Habitzheim im Zuge der Bildung des Rheinbunds und der Mediatisierung der Fürsten von Löwenstein-Wertheim an das Großherzogtum Hessen. In der Folge war die Herrschaft Habitzheim eine hessische Standesherrschaft, zu der neben dem Marktflecken Habitzheim sieben Dörfer gehörten.[3]
Ortname, Verwaltungseinheit und Einwohnerentwicklung
- Der Ortsname wechselt im Laufe der Jahrhunderte mehrfach[4]
- Habuthisheim (1262)
- Habothsheym (1321)
- Haboltsheim (1322)
- Hatzhem (1339)
- Habelsheym (1347)
- Habechseym (1355)
- Habetsheim (1360)
- Habitzheim (1361, 1398, 1419, 1516)
- Haboltzheim (1365)
- Habelsheim (1371)
- Habolczheim; Habolßheim (1373)
- Habiczheim (1384)
- Habotsheim (1390)
- Haboltsheim (1392)
- Habczheim (1395)
- Habeczheim (1396)
- Habezheim (1412)
- Hatzheim (1418, 1422)
- Habetzheim (1427)
- Heytzheym (1442)
- Hatzen (1454)
- Hatsheim (1458)
- Hatzhem (1472)
- Haytßheym (1482)
- Haytzem (1507)
- Habeltzheim (1510)
- Habitzheimb (1549)
- Die übergeordneten Verwaltungseinheiten sind wie folgt dokumentiert[4]
- 1822: standesherrliches Amt Habitzheim
- 1822: Landratsbezirk Breuberg
- 1848: Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Kreis Dieburg
- 1971: Kreis Darmstadt-Dieburg
- Belegte Einwohnerzahlen sind dabei[4]
- 1633: 208 Einwohner
- 1829: 1029 Einwohner
- 1939: 963 Einwohner
- 1961: 1173 Einwohner
- 1970: 1335 Einwohner
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Evangelische Kirche in Habitzheim
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Katholische Kirche in Habitzheim
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Löwenstein-Wertheimer Wappen, dessen Elemente auch ins Ortswappen Eingang fanden
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Aufbau der Burg Habitzheim zwischen 1777 und etwa 1850
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Herrschaft Habitzheim der Löwenstein-Wertheim-Rochefort im 17. Jahrhundert[5]
Weblinks
- Commons: Otzberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Geschichte der Ortsteile von Otzberg
- Webseite zum 750 Jubiläum von Habitzheim
Einzelnachweise
- ↑ Urkunde aus dem Jahr 1262 im Hessischen Archiv-Dokumentations- und Informations-System
- ↑ www.hofgut-habitzheim.de/geschichte.html
- ↑ Johann Andreas Demian: Beschreibung oder Statistik und Topographie des Großherzogthums Hessen, Le Roux, 1825, S. 81 (Google Books)
- ↑ a b c Habitzheim, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 1. September 2012.
- ↑ Die Ortschaften Burg und Dorf Habitzheim, Zeilhard, Spachbrücken und Groß-Zimmern waren Teil der Herrschaft (gelb umrandet). Der ausgeklammerte Ort Georgenhausen war wohl nur von ca. 1482 bis etwa 1611 bei den Löwensteinern. Der rote Pfeil zeigt die Lage der ehemaligen Wasserburg Habitzheim an, von der aus wohl dieses Gebiet kontrolliert wurde.
Anmerkung: Ab ca. 1618 waren die Herren von Wallbrunn das weltliche und geistliche Oberhaupt von Georgenhausen. 1649, nach dem Dreißigjährigen Krieg, waren die von Walbrunn so verschuldet, dass sie Georgenhausen an den Kamptz zu Godow verkauften. Von ihm erbten 1671 die von Haxthausen Hofgut und Macht in Georgenhausen. 1806 kam der Ort wie auch die Herrschaft Habitzheim dann an das Großherzogtum Hessen. Mehr zu den Herrschaftsverhältnissen der verschiedenen Orte unter dem Eintrag der Stadt Reinheim, zu dem heute die Ortsteile Georgenhausen, Spachbrücken und Zeilhard gehören. Groß-Zimmern ist heute eine eigenständige Großgemeinde. Habitzheim ist heute Teil von Otzberg