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Orkney

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Orkney Islands
Verwaltungssitz Kirkwall
Fläche: 990 km²
Bevölkerung (29.4.2001) 19.245
Bevölkerungsdichte 19,4 Einw./km²
ISO-Code GB-ORK
ONS-Code 00RA
Website www.orkney.gov.uk

Orkney (engl. Orkney Islands) ist ein aus ca. 70 kleinen Inseln und der Hauptinsel Mainland bestehender Archipel, der zu Schottland gehört. Er liegt durch den Pentland Firth getrennt etwa 16 km nördlich von Caithness im Norden von Schottland. Nur etwa 20 Inseln sind bewohnt. Die beiden wichtigsten Städte sind Kirkwall, als Verwaltungsort mit ca. 7.000 Einwohnern, und Stromness, als einer der beiden Fährhäfen vom "Festland" mit ca. 2.000 Einwohnern, beide auf Mainland. Die Einwohner der Orkney heißen Orkadier. Bei dem heute noch gesprochenen Dialekt handelt es sich um den Rest der zwischen 800 und 1700 verwendeten skandinavischen Sprache Norn.

Die Orkney sind praktisch baumlos und niedrig (höchste Erhebung der Inseln ist mit 481 m der Ward Hill auf Hoy), auch wenn es Steilküsten von ca. 30 m gibt. Das Klima ist mild und vom Golfstrom beeinflusst.

Inseln

Vorgeschichte

Datei:Orkneyar.jpg
Megalithanlagen auf den nordischen Inseln

Die belegte Geschichte der Orkney beginnt in der Steinzeit. Etwa 4.000 v. Chr. erreichten die ersten Bauern den Archipel. Noch heute können die Reste steinzeitlicher Bauten wie Skara Brae und Knap of Howar sowie Megalithanlagen (Blackhammer, Crantit, Cuween, Isbister - The Tomb of the Eagles, Knowe of Yarso, Maeshowe, Quoyness, Taversoe Tuick, Unstan Cairn und Wideford Hill) besichtigt werden. Steinkreise Ring of Brodgar, Brochs (Gurness, Midhowe) und Souterrains (Crantit, Grain Earth House, Rennibister) oder die mysteriöse Brunnenanlage von Mine Howe und der einzigartige Dwarfie Stane (ein Felsengrab) vervollständigen das Bild, das überraschende Parallelen mit Zeugnissen anderen Megalithkulturen in Europa und denen der Shetlandinseln zeigt. In Irland, Mykene, Portugal sowie auf Malta und Sardinien gibt es ähnliche Formen, wie auf den beiden Archipelen, die die Heimat der nördlichsten Megalithkultur sind. Im Südgrab auf dem Holm of Papa Westray sind Ritzungen, wie sie die spanische Almeriakultur hervorbrachte. Ganz deutlich zeigt der Westray Stone das seine Spiralen ihre Vorbilder im irischen Newgrange haben. Die Idolplättchen vom Jarlshof (Shetland) haben sogar mehrfache Parallelen im mediterranen Raum. Die ältesten bäuerlichen Siedler haben indes laut DNA-Untersuchung von Material aus den Megalithanlagen Cairns ihre nächsten kontinentalen Verwandten in Friesland und auch die Form und das Dekor einiger Keramiken weisen nach Mitteleuropa.

Sh. auch Britische Megalithik

Geschichte

Datei:Map of Scapa Flow.png
Teilkarte der Orkney: Bereich um Scapa Flow

Die neuzeitlichen Bewohner stammen von den Norwegern ab, deren König Harald I. die Inseln 876 besetzen ließ. Sie wurden von Christian I. 1468 James III. von Schottland als Mitgift für Margarethe I. von Dänemark versprochen.

Mit Scapa Flow ist ein natürlicher Hafen, der von den Inseln umschlossen wird, in die Militärgeschichte eingegangen. Er hat bereits im Krieg gegen Napoleon eine wichtige Rolle gespielt und tat dies auch im 1. Weltkrieg und 2. Weltkrieg.

Am 21. Juni 1919 versenkte sich in Scapa Flow die gesamte deutsche Kriegsmarine, die ihre Schiffe nach dem verlorenen 1. Weltkrieg eigentlich an die siegreichen Briten hätte übergeben sollen.

Vier der Südinseln werden heute durch die so genannten Churchill Barriers verbunden. Im Zweiten Weltkrieg hatte Winston Churchill sie bauen lassen, um deutschen U-Booten die Durchfahrt unmöglich zu machen.

Literatur


Vorlage:Navigationsleiste Unitary Authorities in Schottland